wfn.org | Vorbereitende Jugendkonferenz zur LWB-Vollversammlung in Guelph

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Vorbereitende Jugendkonferenz zur LWB-Vollversammlung in Guelph
eroeffnet
Argentinierin Skupch fordert TeilnehmerInnen auf, Faehigkeit zum
Traeumen zu bewahren

Guelph (Kanada)/Genf, 13. Juli 2003 (LWI) - Mit einem
Gottesdienst wurde am Samstag, 12. Juli, im kanadischen Guelph,
nahe Toronto, die Vorbereitende Jugendkonferenz zur
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) eroeffnet. In
ihrer Predigt rief die Argentinierin Sonia Skupch die
TeilnehmerInnen der Konferenz dazu auf, sich die Faehigkeit zum
Traeumen zu bewahren. Fuer die Maechtigen in der Welt seien
Traeume gefaehrlich, da Traeume Veraenderungen bewirkten. Wenn es
keine Traeume mehr gebe, gebe es auch keine Moeglichkeit mehr zum
Wandel in unseren Gesellschaften, keine Visionen, die
Veraenderungen herbeifuehrten, betonte die 27-jaehrige
Theologiestudentin von der Evangelischen Kirche am La Plata. An
der Konferenz vom 12. bis 18. Juli nehmen rund 90
Jugenddelegierte und Stewards aus 54 Laendern teil, um sich auf
die Zehnte LWB-Vollversammlung vorzubereiten, die vom 21. bis 31.
Juli im kanadischen Winnipeg stattfindet. Gastgeberin der
Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada
(ELKIK).

Der Traum Gottes koenne Leitlinie sein auf dem Weg in eine
erneuerte Gesellschaft und eine erneuerte Kirche, so Skupch. Die
Verheissung eines erfuellten Lebens und einer Welt, in der
Gerechtigkeit und Scherheit herrschten, seien keine
unerfuellbaren Versprechen, sondern absolute Gewissheit Gottes.
Mit Blick auf das Thema der Zehnten LWB-Vollversammlung "Zur
Heilung der Welt" erklaerte die angehende Pfarrerin, dass sowohl
die Gemeinschaften als auch die Wirtschaft, die Kirchen und
Familien der Heilung beduerften.

In einem schriftlichen Grusswort an die Jugendkonferenz, betonte
der Nationalbischof der ELKIK, Bischof Raymond Schultz, dass das
Vollversammlungsthema eine grosse Herausforderung sei. Angesichts
einer Lebenserwartung von 38,5 Jahren in Malawi, einer weiterhin
fehlenden effektiven Partnerschaft zwischen Arm und Reich und
angesichts der Tatsache, dass viele Menschen keinen Zugang zu
sauberem Trinkwasser und einer schulischen Grundausbildung
haetten, stelle sich die Frage, wie die lutherische Gemeinschaft
zur Heilung der Welt beitragen koenne. Schultz rief die
TeilnehmerInnen der Jugendkonferenz dazu auf, mutig zu sein und
die Weisheit herauszufordern sowie eigene Gedanken zu entwickeln
und kritische Fragen zu stellen.

Pfr. Dr. P*ri Rasolondraibe, Direktor der LWB-Abteilung fuer
Mission und Entwicklung (AME), erklaerte in seiner
Begruessungsansprache, die Vorbereitende Jugendkonferenz sei die
letzte von insgesamt sieben Tagungen im Vorfeld der Zehnten
LWB-Vollversammlung. Nachdem sich die Frauen sowie die Regionen
aus ihrer jeweiligen Perspektive mit Thema und Inhalt der
Vollversammlung beschaeftigt haetten, habe nun die lutherische
Jugend die Chance, ihre spezifischen Erwartungen an die Zehnte
Vollversammlung zu erarbeiten. Ziel der Jugendkonferenz sei
hauptsaechlich, die Jugenddelegierten darauf vorzubereiten, "an
der Vollversammlung in all ihren Aspekten aktiv teilzunehmen und
ihren Beitrag zur Vollversammlung leisten zu koennen". Dies sei
von grosser Bedeutung fuer einen guten Verlauf der
Vollversammlung, da rund zwei Drittel der TeilnehmerInnen zum
ersten Mal an einer Vollversammlung teilnaehmen. Die AME ist fuer
die Koordination aller Vorbereitenden Konsultationen
verantwortlich. Weiterhn organisiert sie ein Begleitprogramm, das
Besuche bei Gemeinden und kirchlichen Programmen in der
gastgebenden Region der Vollversammlung anbietet.

Mit Blick auf die Verweigerung von Visa fuer die Teilnahme von
Jugenddelegierten und Stewards an der Konferenz in Guelph durch
kanadische Behoerden betonte Rasolondraibe, dass er sich der
Schwierigkeiten bewusst sei, die viele auf sich genommen haetten,
um nach Guelph zu kommen. Er schliesse alle in seine Gebete ein,
die aufgrund einer verspaeteten Erteilung eines Visums noch
unterwegs seien oder die aufgrund dessen, dass sie jung seien und
daher nicht wohlhabend genug, um ein Visum zu erhalten, von einer
Teilnahme ausgeschlossen seien, so Rasolondraibe. Von den
insgesamt 86 Jugenddelegierten der LWB-Vollversammlung wurde 13
kein Visum zum Besuch der Jugendkonferenz und der Vollversammlung
erteilt, weiterhin erhielten neun Stewards keine Visa.

Trotz der zu Beginn der Registrierung der
Vollversammlungsdelegierten sichtbar gewordenen Probleme
hinsichtlich der Nominierung von mindestens 20 Prozent
Jugenddelegierten, seien die Mitgliedskirchen dieser
Selbstverpflichtung nach intensiven Bemuehungen noch
nachgekommen, so Rasolondraibe. Die Verweigerung der Visa fuer
Jugenddelegierte bedeute nun einen Rueckschlag. Der AME-Direktor
forderte die Jugenddelegierten auf, die Chance zu nutzen und ihre
Themen und Anliegen in Winnipeg vorzutragen und auf die
Tagesordnung zu setzen.

Als Schwerpunkte der Jugendkonferenz benannte Pfarrerin Tita
Valeriano, LWB-Jugendreferentin, die Vorbereitung der von den
Jugenddelegierten verantworteten Bibelarbeit fuer die
Vollversammlung sowie die Erarbeitung spezifischer Beitraege aus
der Perspektive der Jugenddelegierten fuer die thematische Arbeit
in den zehn sogenannten "Dorfgruppen", in denen das
Vollversammlungsthema in Winnipeg eroertert werden wird.
Weiterhin stuende die Festlegung der inhaltlichen Arbeit des
LWB-Jugendreferats fuer die kommenden Jahre auf der Tagesordnung.

Den Anfang der Tagungen im Vorfeld der Zehnten LB-Vollversammlung
machte die Vorbereitende Konsultation der Frauen zur
Vollversammlung vom 14. bis 19. November 2002 in Montreux
(Schweiz). Die erste von insgesamt fuenf regionalen
Vorbereitungstagungen fand vom 23. bis 26. Januar in Nordamerika
(Denver, Colorado/USA) statt, gefolgt von Europa, 23. bis 26.
Februar in Wien (Oesterreich), Asien, 2. bis 6. Maerz in Medan
(Indonesien), Afrika, 23. bis 26. Maerz in Nairobi (Kenia) sowie
Lateinamerika, 6. bis 9. April in San Salvador (El Salvador).

In Winnipeg werden zur Zehnten Vollversammlung im Juli 2003 rund
800 TeilnehmerInnen erwartet, einschliesslich der ueber 430
Delegierten aus den 136 LWB-Mitgliedskirchen. Die Vollversammlung
ist das oberste Entscheidungsgremium des LWB und tritt in der
Regel alle sechs Jahre zusammen. (828 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
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