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(LWB) Entwicklungslaender erstmals von Vollversammlung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 23 Jul 2003 14:05:51 -0500

Zehnte LWB-Vollversammlung in Winnipeg (Kanada), 21. * 31. Juli 2003

PRESSEMITTEILUNG NR: 03

Entwicklungslaender erstmals von Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes
ausgeschlossen 
Generalsekretaer Noko befuerchtet nach Visaverweigerungen Kanadas Gefahr
fuer weltweite oekumenische Arbeit der Kirchen 

Winnipeg (Kanada), 22. Juli 2003 * Erstmals in der Geschichte des
Lutherischen Weltbundes (LWB) bleibt eine erhebliche Zahl von TeilnehmerInnen
aus Entwicklungslaendern durch die Visaverweigerung des Gastgeberlandes von
einer Vollversammlung ausgeschlossen. Fuer das zehnte Welttreffen der
LutheranerInnen in Winnipeg habe die Regierung Kanadas in 50 Faellen keine
Einreisegenehmigungen erteilt, erklaerte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr.
Ishmael Noko am Dienstag, 22. Juli, zum Auftakt der Arbeitsberatungen in der
Konferenzstadt. 

Von der kanadischen Haltung muessen nach Einschaetzung Nokos ernsthafte
Konsequenzen fuer die weitere internationale Arbeit von oekumenischen
Institutionen befuerchtet werden. Die gegenwaertige "Sicherheitsmentalitaet"
mache es fast unmoeglich, KirchenvertreterInnen aus einigen Teilen des
Kontinents in die weltweite Zusammenarbeit der Kirchen einzubeziehen. Die von
Kanada praktizierte Visaverweigerung als Demuetigung fuer die Betroffenen sei
zudem "nur die Spitze des Einsbergs", fuegte der Generalsekretaer hinzu. 

Insgesamt habe Kanada 36 Delegierten und 14 Gaesten der Vollversammlung die
notwendigen Dokumente verweigert, sagte Noko weiter. Dadurch sei allein 27
TeilnehmerInnen aus Indien und damit den LutheranerInnen eines ganzen
Subkontinents de Beteiligung an den zehntaegigen Beratungen verwehrt.
Betroffen seien ferner Aethiopien mit fuenf Faellen, Madagaskar mit drei
sowie Bangladesh, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo und Senegal mit
jeweils zwei Verweigerungen. Aus Eritrea, Liberia, Nigeria, den Philippinen,
Ruanda, Sierra Leone und der Republik Suedafrika sei jeweils ein Antrag
abgelehnt worden. Nach Angaben eines Delegierten aus Indonesien soll ueber
die von Noko genannten Faelle hinaus drei TeilnehmerInnen aus seiner Heimat
die Einreise verweigert worden sein.

LWB-Praesident Landesbischof i. R. Dr. Christian Krause kritisierte die
Haltung Kanadas nachdruecklich als "inakzeptabel". Die Vollversammlung sei
zwar trotzdem beschlussfaehig. Moralisch sei sie jedoch nicht legitimiert, da
ausschliesslich VertreterInnen aus den aermsten Laendern ausgeschlossen
bleiben. Das Problem der Visaverweigerung soll am Dienstag Abend von der
Vollversammlung auf einem ausserordentlichen Plenum diskutiert werden. (303
Woerter)

Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: "Zur Heilung der Welt". Gastgeberin der
Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung mit rund 700 TeilnehmerInnen, nehmen 356
Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei
assoziierten Mitgliedskirchen teil. Die in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des
LWB. Zwischen den Vollversammlungen fuehren der Rat und sein Exekutivkomitee
die Geschaefte des LWB. 

Weitere Informationen, Video- und Audionews (in englischer Sprache) sowie
Fotos finden Sie auf der Vollversammlungs-Webseite:
www.lwb-vollversammlung.org 

Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich bitte an:
LWF-Photo@lutheranworld.org 

Bei Anfragen wenden Sie sich bitte an: Dirk-Michael Groetzsch,
dmg@lutheranworld.org, Mobil: +1/204-333.1754 

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Der Lutherische Weltbund (LWB) st eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.


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