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(LWB) Trennende Mauern beseitigen und Trennungen heilen


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Mon, 28 Jul 2003 12:08:13 -0500

Zehnte LWB-Vollversammlung in Winnipeg (Kanada), 21. * 31. Juli 2003

PRESSEMITTEILUNG NR: 21

Trennende Mauern beseitigen und Trennungen heilen 
Bibelarbeiten sind zentraler Bestandteil der LWB-Vollversammlung in Winnipeg

Winnipeg (Kanada), 27. Juli 2003 - Mauern bauen * Mauern einreissen * die
Bibelarbeit zum Thema "Heile unsere Trennungen" (Epheser 2,13-22) bei der
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im kanadischen Winnipeg am
Samstag, 26. Juli, wurde von Delegierten der Region Mittel- und Osteuropa
gestaltet. 

Herkunft, Glauben, Wohlstand und politische Ueberzeugung trennen Menschen,
schaffen Abstand, errichten Mauern. Die Erfahrung des Eisernen Vorhangs, der
die Welt in Ost und West teilte, der toedlichen Mauer, die sich quer durch
Deutschland zog, wurde in einer Video-Einspielung und durch den Bau einer
symbolischen Mauer deutlich. 
In diese Situation dringt das Bibelwort aus dem Epheserbrief: "... Er ist
unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat,
der dazwischen war, naemlich die Feindschaft. ... So seid ihr nun nicht mehr
Gaeste und Fremdlinge, sondern Mitbuerger der Heiligen und Gottes
Hausgenossen, ... Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes
im Geist."
"Hat Christus das wirklich getan: Mauern nieder gerissen? Und gilt das auch
heute noch?" fragte dazu Bischof Christoph Klein von der Evangelischen Kirche
Augsburgischen Bekenntnisses in Rumaenien, nachdem die symbolische Mauer auf
der Buehne eingerissen und in Sitzgelegenheiten verwandelt worden war. Dass
man phantasievoll sein muesse, um das neue Gesetz von Versoehnung und Liebe
zu verwirklichen, verdeutlichte er an der Gescichte eines Fremden, der in ein
rumaenisches Dorf kam und dort im Laufe der Jahre integriert wurde. Doch als
er starb, musste er ausserhalb der Friedhofsmauern bestattet werden, weil er
formell nicht zur Gemeinde gehoert hatte. Damit unzufrieden, rissen die
DorfbewohnerInnen die Mauer vor seinem Grab ein und bauten sie dahinter
wieder auf, so dass auch das Grab des frueheren Fremdlings nun innerhalb der
Gemeinschaft lag. "Das neue Gesetz ist das der Liebe und der Versoehnung",
sagte Klein. "Wir koennen trennende Mauern beseitigen, spirituelle und
materielle Gaben teilen und so den Anfang zu Gottes Reich finden!" 
Zeigte eine Videoeinspielung vor Kleins Auslegung noch leere und teilweise
verfallende Kirchen und Kloester, so waren danach ChristInnen beim Abendmahl
in vollen Kirchen zu sehen. Und die Bausteine der Mauer wurden neu
zusammengesetzt: zu einem Haus, auf dessen Aussenwand das Logo der
LWB-Vollversammlung "Zur Heilung der Welt" zu sehen war. An die ZuhoererInnen
richtete sich die Frage: "Gottes Haus ist bereit fuer uns. Sind wir wirklich
bereit hinein zu gehen und darin zu wohnen?"
Die Bibelarbeiten sind ein zentraler Bestandteil der Vollversammlung und
werden an jedem Tag von einer anderen der sieben geographischen Regionen des
LWB und einmal von den Jugenddelegierten gestaltet. Am Dienstag, 22. Juli,
stand sie zum Beispiel unter dem Thema "O Gott, Heiler, Befreier und Erloeser
der Welt". VertreterInnen der Region Asien legten die Bibelstelle Jesaja
42,1-12 aus und zogen die TeilnehmerInnen in Gesang und Tanz hinein.
Am Donnerstag, 24. Juli, stellten TeilnehmerInnen der Region Mittel- und
Westeuropa pantomimisch die Geschichte von Jesus und der Suenderin (Lukas
7,36-50) zum Tagesthema "Vergib und heile" dar. Jesu bedingungslose Annahme
der Frau, die ihn gesalbt und seine Fuesse mit ihren Traenen benetzt und mit
ihren Haaren getrocknet hatte, ermoeglichte ihr den Weg heraus aus Verachtung
und Einsamkeit, so dass sie zu tanzen begann. Der Tanz, der zuerst die
Mitwirkenden auf der Buehne erfasste, zo dann hinunter in den Plenarsaal und
riss auch die VollversammlungsteilnehmerInnen mit. 

Am Freitag, 25. Juli, gestalteten die Jugenddelegierten die Geschichte von
Ruth unter dem Motto "Ordne Macht neu" (Ruth 4,13*17), indem sie die Szene in
einen modernen Kontext stellten. Mit Schildern wie "VISA" nahmen sie Bezug
auf den Ausschluss von 50 Delegierten durch die Verweigerung der Einreisevisa
von Seiten der kanadischen Behoerden. Als weitere Formen der Ausgrenzung
benannten sie unter anderem Armut, HIV/AIDS und Behinderungen. 

Die Bibelarbeiten wurden von einem internationalen Redaktionsteam vorbereitet
und sind im Studienbuch zur Vollversammlung enthalten. Sie beginnen im Plenum
mit "Schreien nach Heilung", die von Kirchen aus verschiedenen Teilen der
Welt vorgebracht werden und Bezug zum Themenschwerpunkt des jeweiligen Tages
haben. (650 Woerter)

Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: "Zur Heilung der Welt". Gastgeberin der
Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung mit rund 800 TeilnehmerInnen, nehmen 369
Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei
assoziierten Mitgliedskirchen teil. Die in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des
LWB. Zwischen den Vollversammlungen fuehren der Rat und sein Exekutivkomitee
die Geschaefte des LWB. 

Weitere Informationen, Video- und Audionews (in englischer Sprache) sowie
Fotos finden Sie auf der Vollversammlungs-Webseite:
www.lwb-vollversammlung.org

Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich bitte an:
LWF-Photo@lutheranworld.org

Bei Anfragen wenden Sie sich bitte an: Dirk-Michael Groetzsch:
dmg@lutheranworld.org Mobil: +1/204-333.1754 

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, deen rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.


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