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(LWB) Die ihre Schuhsohlen durchgelaufen haben, wissen,


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Tue, 29 Jul 2003 09:07:40 -0500

Zehnte LWB-Vollversammlung in Winnipeg (Kanada), 21. * 31. Juli 2003

PRESSEMITTEILUNG NR: 30

Die ihre Schuhsohlen durchgelaufen haben, wissen, wohin sie ihre Schritte
lenken sollen 
Heilungsgottesdienst der Indigenen Voelker Kanadas
Ein Beitrag von Regina Karasch, Stuttgart (Deutschland).

Winnipeg (Kanada), 28. Juli 2003 - Suessgras, Salbei, Zedernholz und Tabak
wurden verbrannt, um die traditionelle Reinigungszeremonie durchzufuehren.
"Zur Heilung der Welt" lautet das Thema der LWB-Vollversammlung, unter dem
Motto "Zur Heilung der Erde" stand am Samstagabend, 26. Juli, der
Heilungsgottesdienst indigener ChristInnen, zu dem die Anglikanische Kirche
von Kanada in die Heilig-Geist-Kirche in Winnipeg eingeladen hatte. In der
Liturgie fanden traditionelle wie moderne Elemente Platz.

Mit Trommeln und Gesang wurde der Heilungsgottesdienst eroeffnet, den Pfr.
Canon Murray Still und Pfarrerin Barbara Shoomski, Mitglieder des
Anglikanischen Rates der Indigenen Bevoelkerung in Rupert's Land hielten. Wie
in jedem Gottesdienst in dieser anglikanischen Dioezese stand auch hier am
Beginn ein traditioneller Reinigungsritus. Dreifach geflochtenes Suessgras
als Symbol fuer das Zusammenspiel von Koerper, Geist und Seele, Salbei als
Arznei der Frauen, Zedernholz als Symbol der Staerke und Tabak als "heiliger
Stoff" von alters her wurden vermengt und verbrannt und mit der Asche Kopf,
Augen, Mund und Herz bestrichen. Daran anschliessend bat die
Gottesdienstgemeinde den Heiligen Geist um sein Kommen, indem sie sich in
alle vier Himmelsrichtungen wandte. "Wir wenden uns nach Sueden. Der Sueden
steht fuer Waerme und Wachstum, fuer die Fra, das Tor zum Leben. Die Farbe
des Suedens ist Schwarz und steht fuer die Voelker der Welt mit schwarzer
Haut. Moegen wir ermutigt werden, durch das Tor zu Leben und Licht zu treten.
Gib uns deine Kraft und deinen Mut, auszuharren." 

Mit Lesungen aus Psalm 104,27-31 und Roemer 8,18-25 wurde das Thema
"Schoepfung" umrissen, der "Psalm des Waldes" schuf wiederum den Bezug zur
Lebenswirklichkeit indigener Voelker in Kanada: "Der Baum laesst seine
Wurzeln tief in das Erdreich wachsen, um sich von Mutter Erde naehren zu
lassen, lass uns ebenso tief gegruendet sein in der Liebe Christi und staerke
uns durch seine Gnade." 

In seiner Predigt griff Pfr. Canon Still die Leben spendende Kraft der
"Mutter Erde" auf * schilderte aber auch ihre Bedrohung durch
Umweltverschmutzung und Ausbeutung. Gott habe der Erde die Kraft zur
Erneuerung gegeben, wie auch den Menschen Kraft zu Umkehr und Erneuerung
gegeben sei. Busse tun und das Gesicht dem Schoepfer zuwenden, seien Schritte
auf diesem Weg. In seiner Dioezese geschehe Heilung und Versoehnung zwischen
indigenen und nicht-indigenen Gemeindegliedern nach langen Jahren, in denen
den indigenen Voelkern viel Unrecht angetan worden sei, durch die
Verpflichtung zu partnerschaftlicher Zusammenarbeit und im Bemuehen, verloren
gegangene Identitaet wieder herzustellen. "Es ist eine grosse Vision, eine
Vision, die wir mit allen Voelkern der Erde teilen muessen. Wenn alle
Nationen zusammenarbeiten, koennen wir die Heilung unserer Mutter Erde
verwirklichen."

In den Fuerbitten, die in Anlehnung an Worte von Haeuptling Dan George und
andere Gebete der indigenen Kanadas, der First Nations, formuliert waren,
hiess es: "Grosser Geist, wir spueren dich im Bueffel, im Elch, im
sommerlichen Dunst ueber den Seen und in ihrem blauen Wasser, im Ruf des
Seetauchers. Du hast all diese Schoenheit geschaffen und verheisst uns, dass
dein Himmel noch schoener ist. Unrecht und Leid werden vergangen sein. -
Schoepfer, nach Winter, Kaelte und eisigen Stuermen bricht aufs Neue Leben
aus dem Schoss on Mutter Erde hervor. Mutter Erde schuettelt duerre Stengel
und tote Zweige ab und neue, starke Schoesslinge spriessen. Wir bitten um
solch neues Leben fuer die Leidenden und darum, dass dein Geist sie tragen
moege."

Wenn auch dieser Gottesdienst in Englisch gehalten wurde, so stehen im
Gesangbuch der Anglikanischen Kirche dieser Dioezese die meisten Lieder auch
in den Sprachen verschiedener First Nations: Cree, Dakota oder Inuit. Die
Gemeinden koennen so je nach ihrer speziellen Situation entscheiden, in
welcher Sprache sie ihre Gottesdienste halten wollen. (608 Woerter)

Die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31. Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg steht unter dem Thema: "Zur Heilung der Welt". Gastgeberin der
Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada (ELKIK).

An der Zehnten Vollversammlung mit rund 800 TeilnehmerInnen, nehmen 369
Delegierte der 133 LWB-Mitgliedskirchen sowie VertreterInnen der drei
assoziierten Mitgliedskirchen teil. Die in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden LWB-Vollversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan des
LWB. Zwischen den Vollversammlungen fuehren der Rat und sein Exekutivkomitee
die Geschaefte des LWB. 

Weitere Informationen, Video- und Audionews (in englischer Sprache) sowie
Fotos finden Sie auf der Vollversammlungs-Webseite:
www.lwb-vollversammlung.org

Zur Bestellung von Fotos zur LWB-Vollversammlung wenden Sie sich bitte an:
LWF-Photo@lutheranworld.org

Bei Anfragen wenden Sie sich bitte an: Dirk-Michael Groetzsch:
dmg@lutheranworld.org Mobil: +1/204-333.1754 

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Bziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.


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