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Date Tue, 26 Aug 2003 17:53:37 +0200

Vkumenischer Rat der Kirchen
Zentralausschuss 2003: Pressemitteilung Nr. 1
zur Vervffentlichung frei

VRK betont Bedeutung des interreligivsen Dialogs

Die Bedeutung des interreligivsen Dialogs im Zeitalter der Globalisierung hat
der Vorsitzende des Zentralausschusses des Vkumenischen Rates (VRK), Seine
Heiligkeit Aram I., Katholikos von Kilikien, zum Auftakt der Plenarsitzung am
Dienstag, 26. August unterstrichen. Diesem Dialog und der Zusammenarbeit mit
anderen Religionen m|sse in der k|nftigen Arbeit des Rates hohe Prioritdt
eingerdumt werden, sagte der orthodoxe Kirchenf|hrer aus dem Libanon.  

Das Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche verwies auf den starken
Einfluss von Religion auf die Weltpolitik und ihre oft ambivalente Rolle in
Konfliktlagen. In einigen Ldndern werde sie f|r politische Zwecke
missbraucht, in anderen f|r die Rechtfertigung irref|hrender Ideologien und
die Verfestigung ungerechter Strukturen eingesetzt. Das Wiedererstarken der
Religiositdt dr|cke sich manchmal in blindem Konservatismus und militantem
Fundamentalismus aus, die weitreichende Gefahren mit sich brdchten. "Ein
engstirniges und ausgrenzendes Verstdndnis von Religion gewinnt in mehr oder
weniger allen Religionen an Boden", stellte Aram I. fest.  

In einer Welt wachsender Hoffnungslosigkeit sei es dringend erforderlich,
dass die Religionen in einen Prozess kritischer Selbsteinschdtzung und
Selbsterneuerung  eintreten, um solche negativen Aspekte der Religionen zu
|berwinden. Sie sollten gemeinsame Werte neu definieren und eine klare Vision
f|r eine gerechte und zukunftsfdhige Welt anbieten. "Jede Religion, die Macht
anstrebt, verliert ihre Daseinsberechtigung", so Aram I. Religion sei
Dienerin und Mittlerin von Gottes universalem Plan.   

Die Globalisierung f|hre immer mehr Menschen ungeachtet ihrer Religion, Rasse
oder Kultur zusammen, betonte der seit |ber 25 Jahren im VRK engagierte
Theologe. "Im globalen Dorf m|ssen wir zusammenleben". Jahrhunderte lang
hdtten Religionen ihre eigenen Gemeinschaften, ihr eigenes geistliches Ethos,
ihre eigenen theologischen, ethischen und kirchenrechtlichen Mauern
aufgebaut, um sich selbst zu sch|tzen. Heute nehme eine neue "Kultur der
Koexistenz" Gestalt an. Menschen verschiedener Religionen w|rden sich
zunehmend ihrer gemeinsamen Verwundbarkeit und ihres gemeinsamen Schicksals
vor Gott bewusst.  

Angesichts zunehmender Tendenzen zu Ausgrenzung, Unterdr|ckung und
Polarisierung in pluralistischen Gesellschaften forderte Aram I. religvse
Gemeinschaften auf, "Br|cken des Vertrauens" zu bauen und in Frieden und
Harmonie mit dem Gef|hl gegenseitiger Verantwortung und Rechenschaftspflicht
zusammenzuleben. Als Reaktion auf globale Verdnderungen hdtten die
christlichen Kirchen zwar begonnen, mehr Zeit und Energie in den Dialog mit
anderen Religionen zu investieren. Vielfach seien sie jedoch nicht darauf
vorbereitet, sich den konkreten Auswirkungen religivser Pluralitdt in ihren
Gemeinden zu stellen.  

Aram I. beschrieb das Zusammenleben mit Menschen anderer Religionen als
"riskanten, aber hoffnungsvollen Prozess". Die Angst vor Religionsvermischung
und Verrat des Evangeliums werde Christen dabei immer begleiten. Dennoch
sollten sie "ernsthaft und mutig" in den Dialog mit anderen Religionen
eintreten und ihren Glauben bezeugen. "Wir haben unterschiedliche
\berzeugungen und erheben in unterschiedlicher Weise Anspruch auf die
Wahrheit", sagte er. "Doch unsere gemeinsamen Urspr|nge, unser gemeinsames
Menschsein und unser Ziel treiben uns an, uns gemeinsam auf den Weg in Gottes
Zukunft zu begeben".	

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten, 
tel: +41 (0)22 791 64 21 /61 53 

Die deutschen Dokumente des Zentralausschusses 2003 sind abrufbar unter:
http://www2.wcc-coe.org/ccdocuments2003.nsf/Standard-ge?OpenFrameSet 

Geb|hrenfreies Photo von H.H. Aram I abrufbar unter:
http://wcc-coe.org/wcc/press_corner/pc_arambio-g.html 

**********
Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

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