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LWB-Generalsekretaer Noko: Auf Worte muessen Taten folgen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Fri, 03 Oct 2003 11:00:52 -0500

LWB-Generalsekretaer Ishmael Noko: Auf Worte muessen Taten
folgen
Regionale interreligioese Friedenskonferenz in Johannesburg
eroeffnet
 
Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 30. September 2003 (LWI) - Der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB) Dr. Ishmael
Noko hat VertreterInnen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften
in Afrika dazu aufgerufen, in einen Dialog ueber das gemeinsame
Verstaendnis von Frieden einzutreten. Das Ziel muesse sein, einen
"differenzierten Konsens" zu finden, der sicherstelle, dass man
Begriffe wie "Frieden" so definiert, "dass wir alle dasselbe
meinen, wenn wir davon sprechen", sagte Noko anlaesslich der
Eroeffnung des ersten regionalen Treffens der interreligioesen
Friedensinitiative in Afrika am Dienstag, 
30. September, in Johannesburg (Suedafrika). 
 
Die Konferenz ist eine Folgeveranstaltung des Interreligioesen
Friedensgipfels in Afrika, der im vergangenen Jahr ebenfalls in
Johannesburg stattfand. An dem Gipfel hatten ueber 100 Delegierte
aus ganz Afrika teilgenommen, darunter VertreterInnen aller
grossen Religionen, einschliesslich der traditionellen
afrikanischen. 
 
Die im vergangenen Jahr von der Gipfelkonferenz verabschiedete
"Johannesburger Interreligioese Erklaerung zum Frieden - Die Gabe
des Friedens annehmen" unterstreicht die gemeinsame
interreligioese Verantwortung fuer den Erhalt des Friedens in
Afrika. 
 
LWB-Generalsekretaer Noko, Vorsitzender der 2-taegigen
regionalen Konferenz, betonte, dass das regionale Treffen sich
darauf konzentrieren werde, wie man die Johannesburger Erklaerung
in die Praxis umsetzen koenne. Die sozio-oekonomischen und
kulturellen Gegebenheiten der verschiedenen Laender muessten
dabei beruecksichtigt werden. An der Folgekonferenz nehmen ueber
60 Delegierte aus elf Laendern des suedlichen Afrika teil.
 
"Ich hoffe, dass Sie sich im Laufe dieser Konferenz ueber die
konkrete Umsetzung der Johannesburger Erklaerung und des
dazugehoerigen Aktionsplanes in Ihren Heimatlaendern austauschen
werden", so Dr. Noko. Er appellierte an die
ReligionsfuehrerInnen, sich nicht nur abwartend zu verhalten und
lediglich auf Katastrophen zu reagieren, sondern von sich aus
aktiv zu werden. 
 
Noko machte weiterhin auf die Bedeutung der Medien fuer die
Foerderung des interreligioesen Dialogs aufmerksam. Die Medien
koennten Beispiele einer erfolgreichen interreligioesen
Zusammenarbeit in die Oeffentlichkeit tragen. "Journalisten und
Journalistinnen bilden die Bruecke zwischen den
Religionsgemeinschaften und der saekularen Welt", so Noko, "und
ich hoffe, dass diese Konferenz im Rahmen ihres Aktionsplanes der
Kommunikation einen zentralen Platz einraeumen wird." 
 
"Wir brauchen auch mehr junge Menschen, die die Initiative
ergreifen, um den interreligioesen Dialog und die gewaltlose
Veraenderung der Gesellschaft voranzutreiben", sagte Noko. Um die
Gesellschaft zu veraendern, braucht man Idealismus und
Begeisterungsfaehigkeit, und dies findet man meist bei jungen
Menschen. Sie sind risikofreudig und bereit, Grenzen zu
ueberschreiten. Der Idealismus und die Begeisterungsfaehigkeit
der Jugend kann unserem Prozess die noetige Energie und Qualitaet
verleihen."
 
Noko sprach auch das wichtige Thema der Zusammenarbeit zwischen
religioesen Institutionen und Staat an, insbesondere in Hinblick
auf die Friedenssicherung und den Aufbau der Gesellschaft.
Religionsgemeinschaften sollten sich zusammenschliessen, um den
Dialog mit afrikanischen Regierungen zu suchen. Dies wuerde
jedoch nicht funktionieren, "wenn Kirchen Frieden stiften um im
Rampenlicht zu stehen. Man kann nicht gleichzeitig Frieden UND
Schlagzeilen machen", warnte Dr. Noko. "Die besten
Friedensstifter sind Menschen, die mit Leidenschaft anonym
bleiben."
 
ReligionsfuehrerInnen sollten sich ausserdem parteipolitisch
neutral verhalten. "In Afrika gibt es seit den Befreiungskriegen
eine ausgepraegte Tradition, sich auf die Seite bestimmter
politischer Parteien zu stellen", so Noko, "doch wenn sich heute
Religionsfuehrer- und fuehrerinnen hinter eine von mehreren
politischen Parteien stellen, setzen sie moeglicherweise ihre
Rolle als Vermittler aufs Spiel." Noko riet, statt dessen
oeffentliche Strukturen zu schaffen, mit deren Hilfe der Kontakt
zwischen Religionsgemeinschaften und RegierungsvertreterInnen in
den Laendern des suedlichen Afrika gefoerdert werden koennte. 
 
(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Erika von Wietersheim)
 
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