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Historisches Archiv der Adventisten in Europa


From "Christian B. Schäffler (APD Schweiz)" <APD@stanet.ch>
Date Fri, 2 Jan 2004 15:03:23 +0100

02.01.2004
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Historisches Archiv der Adventisten in Europa: Wo 
Geschichte lebendig wird

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland (APD) "Das Historische 
Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, welches seit 
1997 zur Theologischen Hochschule in Friedensau bei Magdeburg 
gehoert, will die Geschichte der Freikirche bewahren und 
Entwicklungen aufzeigen, um ihre Identitaet zu staerken und 
damit beizutragen, ihre Zukunft zu sichern", erlaeuterte Dr. 
Daniel Heinz, Archivleiter und Dozent f|r Kirchengeschichte, 
Philosophie, Oekumenik und Religionsgeschichte. Das 
wissenschaftliche Zentralarchiv der europaeischen Adventisten 
wird von der Euro-Afrika-Abteilung der Freikirche in Bern 
(Schweiz) getragen und finanziert. Derzeit verfuegt es ueber 
rund 3 500 archivierte Akten, die sich aus Originaldokumenten 
oder Fotokopien von Originalen sowie aus Film- und Fotomaterial 
zusammensetzen. Die Sammlung dokumentiert schwerpunktmaessig 
Geschichte und Mission des Adventismus im Nahen Osten, in 
Nord-, Zentral- und Ostafrika sowie in einigen Laendern des 
Fernen Ostens.

Genutzt wird das Archiv von Gemeindegliedern und Pastoren, die 
Anfragen zu theologischen und adventistisch-geschichtlichen 
Themen haben oder Fragen zur Gruendung und zum Ursprung von 
Ortsgemeinden stellen. Neben Studenten der Theologischen 
Hochschule steht das Archiv auch Theologen anderer 
Konfessionen zur Verf|gung. So schrieb beispielsweise der 
evangelische Pfarrer Hermann Ruttmann seine Dissertation ueber 
die adventistische Reformationsbewegung in Deutschland und 
konnte dabei Quellen des Archivs nutzen. Gegenwaertig wuerden 
ingesamt acht Doktoranten betreut, so Heinz. 

Die Herausgabe wissenschaftlicher Literatur, die die eigene 
Geschichte aufarbeitet und beleuchtet sowie ihre Bedeutung fuer 
die heutige Zeit herausstellt, ist ebenfalls Aufgabe und 
Verantwortungsbereich des Archivs. Bisher sind in diesem Rahmen 
acht Baende der Schriftreihe "Adventistica" beim Peter Lang 
Verlag erschienen, vier weitere sind in Vorbereitung, so "Die 
Haltung der Siebenten-Tags-Adventisten zum Militaerdienst im 1. 
Weltkrieg". Dr. Daniel Heinz arbeitet daneben auch an einem 
adventistischen Martyrologium, das heisst an einer biografischen 
Erfassung von adventistischen Opfern des Nationalsozialismus und 
des Stalinismus, die f|r ihre Glaubensueberzeugungen hingerichtet 
wurden beziehungsweise in Lagern ums Leben kamen. Das 
geschieht in Zusammenarbeit mit der Evangelischen 
Arbeitsgemeinschaft f|r Kirchliche Zeitgeschichte der Universitdt 
Muenchen und der Sektion Friedens- und Pazifismusforschung der 
Russischen Akademie der Wissenschaften Moskau.

Das Archiv wird durch die Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer und 
einer ABM-Kraft unterstuetzt. Auch Studenten arbeiten im Archiv 
und haben dadurch Gelegenheit, einen Teil ihres Studiums zu 
finanzieren. Das Archiv sei mehr als lediglich das Wissen, dass 
alles aufgehoben sei, betonte Dr. Heinz. "Es bedeutet vielmehr, 
sich seiner Geschichte bewusst zu sein, zu wissen woher man 
kommt, zu erfahren, warum man heute als Gemeinde und als 
Einzelner so lebt und glaubt, wie man es tut. Wir duerfen unsere 
Wurzeln nicht vergessen, genauso wie ein Baum seine Wurzeln 
zum Ueberleben braucht. Wir koennen aus den Fehlern und Erfolgen 
unserer Vorgaenger lernen." Geschichte duerfe nicht vergessen 
werden, sondern muesse im Gedaechtnis bleiben, damit sie nicht im 
Staub verschwinde, sondern immer wieder neu ins Leben greife. 
Denn nur dann habe sie Sinn, wenn aus ihr gelernt werde. 

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