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Starke Praesenz lutherischer Kirchen auf Weltsozialforum im


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 20 Jan 2004 13:59:39 -0600

Starke Praesenz lutherischer Kirchen auf Weltsozialforum
im indischen Mumbai 
LWB-Delegation engagiert sich in den Bereichen Wasser,
Globalisierung, illegitime Verschuldung und Diskriminierung
aufgrund der Kastenzugehoerigkeit
 
Mumbai (Indien)/Genf, 20. Januar 2004 (LWI) - "Wir sind hier,
weil wir uns inmitten aller Schwierigkeiten als Communio
verstehen. Und gerade hier ist ein Brennpunkt dieser
Schwierigkeiten", betonte Pfr. Chandran Paul Martin,
Geschaeftsfuehrer der Vereinigten Evangelischen Kirche in Indien
(VELKI), zur Teilnahme der indischen lutherischen Kirchen am
Weltsozialforum (WSF) 2004, dass am Freitag, 16. Januar, in der
indischen Hafenstadt Mumbai offiziell eroeffnet wurde.
 
Martin ist Leiter einer neunkoepfigen Delegation der VELKI, die
am vierten WSF teilnimmt. Das WSF wurde 2001 in Porto Alegre
(Brasilien) begruendet und versteht sich als demokratische und am
Menschen orientierte Alternative zum Weltwirtschaftsforum in
Schweizer Davos. Vom 16. bis 21. Januar findet das globale Forum
zivilgesellschaftlicher Bewegungen und AktivistInnen mit dem
Thema "Eine andere Welt ist moeglich" erstmals ausserhalb
Brasiliens statt. Ueber 75.000 Menschen aus rund 130 Laendern
nehmen am WSF in Mumbai teil, das sich vorrangig fuer
wirtschaftliche Gerechtigkeit weltweit einsetzt.
 
Das VELKI-Team ist Teil einer 50-koepfigen Delegation des
Lutherischen Weltbundes (LWB), die sich schwerpunktmaessig mit
den Themen illegitime Verschuldung, Wasser, Frieden und
Konflikte, Dalits und Diskriminierung aufgrund der
Kastenzugehoerigkeit, indigene Voelker sowie Menschenrechte im
Kontext der Globalisierung beschaeftigt. Zur Delegation gehoeren
die LWB-Ratsmitglieder Abigail Zang (Evangelisch-Lutherische
Kirche in Amerika), Sonia Skupch (Evangelische Kirche am La
Plata, Argentinien) sowie Pfr. Chandran Paul Martin (VELKI). 
 
Die VELKI, ein Zusammenschluss von zehn Kirchen, von denen neun
zum LWB gehoeren, will insbesondere die Wasserfrage diskutieren,
da sie im Anschluss an das WSF ein einjaehriges Programm plant,
dass sich mit dem zunehmenden Problem der Privatisierung von
Wasser in Indien auseinandersetzen soll.
 
Mit Pfr. Jairo Suarez von der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Kolumbiens und Luis Stephanou von der Evangelischen Kirche
Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien sind zwei weitere
LWB-Mitgliedskirchen in der Delegation vertreten.
 
Pfr. Dr. Piri Rasolondraibe, Direktor der LWB-Abteilung fuer
Mission und Entwicklung (AME), leitet eine Delegation des Genfer
LWB-Sekretariats. Sechs LWB-MitarbeiterInnen vertreten die AME,
die Abteilung fuer Weltdienst (AWD) und die Bueros fuer
Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte (BIAMR) sowie
fuer Kommunikationsdienste (BKD). Auch MitarbeiterInnen aus den
AWD-Laenderprogrammen in Bangladesch, El Salvador, Indien,
Kambodscha und Nepal sind vertreten.
 
"Zum ersten Mal in der Geschichte des WSF ist die lutherische
Gemeinschaft so stark vertreten", erklaerte Peter Prove,
Assistent des LWB-Generalsekretaers im Bereich Internationale
Angelegenheiten und Menschenrechte, vor TeilnehmerInnen eines
oekumenischen Workshops, der vom Nationalen Kirchenrat von Indien
zu Beginn des Forums anlaesslich der Teilnahme von Kirchen und
Partnerorganisationen veranstaltet wurde. Pfr. Dr. Ipe Joseph,
Generalsekretaer des indischen Kirchenrates, leitete den Workshop
in der St. Thomas Gemeinde der Mar Thoma-Kirche in Mumbai.
 
Dr. Rogate Mshana, Leiter der Delegation des Oekumenischen Rates
der Kirchen (OeRK), hob ebenfalls das zunehmende Engagement der
Kirchen und ihrer Partner im WSF hervor. Er erinnerte daran, dass
er am WSF 2001 in Porto Alegre als einziger OeRK-Vertreter
teilgenommen hatte. Dass im folgenden Jahr auch der LWB und
andere religioese Organisationen dazustiessen, habe ihn ermutigt,
so Mshana.
 
Das WSF 2004 beschaeftigt sich vorrangig mit den Auswirkungen
der neoliberalen Globalisierung, die laut Peter Prove weltweit
und insbesondere in den Entwicklungslaendern spuerbar sind und
die Kluft zwischen Arm und Reich immer mehr vertiefen. In
Goregaon, einem Vorort von Mumbai, in dem das WSF stattfindet,
werden taeglich eine zentrale oeffentliche Sitzung sowie zwoelf
Konferenzen, Podiumsdiskussionen, Runde Tische etc. veranstaltet.
Darueber hinaus koennen TeilnehmerInnen aus 300 Seminaren und
Workshops auswaehlen.
 
Von LWB und OeRK wurden am Samstag, 17. Januar, ein
Erfahrungsbericht ueber Diskriminierung in Bhutan sowie ein
Seminar zur Welthandels-Kampagne des Globalen Oekumenischen
Aktionsbuendnisses angeboten. Weiterhin fanden am Montag, 19.
Januar, drei Seminare zu den Themen "Illegitime und oekologische
Verschuldung", "Interreligioese Aktion fuer Frieden in Afrika",
"Eine andere Welt bauen - fuer die Wuerde von Kindern" sowie ein
Workshop mit dem Titel "Hand in Hand fuer die Umsetzung der
Menschenrechte" statt. Am Dienstag, 20. Januar, folgte ein
weiteres Seminar zum Thema "Spiritualitaet des Lebens und
Menschenwuerde: Gewalt ueberwinden mit religioesen Mitteln".
 
Peter Prove ermutigte die Mitglieder der LWB-Delegation zudem,
an moeglichst vielen verschiedenen WSF-Veranstaltungen
teilzunehmen, die fuer die Bereiche relevant seien, in denen sich
die Kirchen engagierten. Hierzu gehoerten Landwirtschaft und
Gentechnologie, soziale Verantwortung von Unternehmen, Bildung,
HIV/AIDS, nachhaltige Entwicklung und Wasser. (691 Woerter)
 
Mitglieder der LWB-Delegation in Mumbai koennen fuer Interviews
angefragt werden. Wenden Sie sich hierzu bitte an LWI-Redakteurin
Pauline Mumia, 
Tel.: +41/76-396 28 63. 
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund
61,7 Millionen der weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen
in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630	     
E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


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