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Theologische Gesprdche zwischen Heilsarmee und Adventisten


From "Christian B. Schäffler (APD Schweiz)" <APD@stanet.ch>
Date Thu, 22 Jan 2004 20:01:31 +0100

22.01.2004
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Theologische Gespraeche zwischen Heilsarmee und Adventisten

Silver Spring, Maryland/USA.   Nach |ber 25 Jahren informeller
Kontakte und Gespraeche auf verschiedenen Ebenen haben sich
Theologen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der
Heilsarmee vom 5. bis 8. Januar 2004 in der adventistischen
Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) in Silver Spring,
Maryland/USA zu einem viertaegigen theologischen Dialog
getroffen. Waehrend der bilateralen Gespraeche hielten die
Adventisten Referate, die einen Einblick in ihre Kirche, deren
Glaubensueberzeugungen und die methodistischen Wurzeln ihrer
Theologie vermittelten. Ein weiterer Beitrag befasste sich mit
der Bibelauslegung der Adventisten. Von Heilsarmee-Seite wurde
ueber Aufbau, Struktur und Verwaltung ihrer weltweiten Bewegung,
ihrer Lehre, Entstehung und Geschichte sowie ihrer ganzheitlichen
Mission informiert. Die Referate gaben den adventistischen
Kirchenleitern Einblick in eine Bewegung, die sich von kleinen
Anfaengen in London zu einem weltumfassenden Missions- und
Sozialwerk entwickelt hat und in vielen Laendern taetig ist, in
denen es auch adventistische Kirchengemeinden gibt.

Wie bei den Begegnungen mit anderen christlichen
Weltgemeinschaften zeigte sich auch hier, dass es mehr Dinge
gibt, die uns verbinden als uns trennen, sagte Oberst Earl
Robinson, Sekretaer des Heilsarmee-Welthauptquartiers f|r
Aussenbeziehungen. Beide Delegationen, die siebenkoepfige
Vertretung der Salutisten und die acht Mitglieder umfassende
Gespraechsgruppe der Adventisten, haetten sich dankbar f|r die
Gelegenheit gezeigt, zu einem besseren gegenseitigen
Verstaendnis der Auffassungen und geistlichen Anliegen zu
gelangen und fuer das Erkennen von Wegen, auf denen beide
Gemeinschaften gemeinsam Christus bezeugen koennten, ergaenzte
Oberst Robinson.

Der Direktor f|r zwischenkirchliche Beziehungen der
adventistischen Weltkirchenleitung, Dr. Bert B. Beach, aeusserte
sich sehr zufrieden, dass die lang ersehnte Gespraechsreihe
zustande gekommen sei. Das Wichtigste war zu sehen, dass wir
einen sehr aehnlichen Zugang zur Botschaft des Evangeliums
haben. Heilsarmee und Siebenten-Tags-Adventisten haben einen
vergleichbar aehnlichen Lebensstil und sind in ihrer Lehre auf
Christus ausgerichtet, erklaerte Dr. Beach gegenueber dem
Adventistischen Pressedienst (APD). Die Adventisten hatten stets
eine grosse Wertschaetzung fuer die Arbeit der Heilsarmee. Ich
hoffe, dass wir in Zukunft unsere Kenntnisse uebereinander
verbessern und unsere Zusammenarbeit verstaerken, um den
zahlreichen geistlichen und materiellen Beduerfnissen der Mensch-
heit begegnen zu koennen.

Zur Gespraechsdelegation der Heilsarmee gehoerten neben Oberst
Earl Robinson Oberst Benita Robinson, stellvertretende Sekretaerin
fuer internationale Aussenbeziehungen, Major Karen Shakespeare,
stellvertretende Programmdirektorin fuer Ausbildung am William
Booth College, London/England, Major Lester Fergusson,
Heilsarmee-Seelsorger in Nassau/Bahamas, Major Edwin
Okorougo, Direktor des Heilsarmee-Ausbildungszentrums in
Lagos/Nigeria, Dr. Roger Green, Professor und Vorsitzender fuer
Biblische und Theologische Studien am Gordon College, Wenham,
Massachusetts/USA, und Lars Lydholm, Direktor fuer Information
der Heilsarmee in Kopenhagen/Daenemark.

Die adventistische Kirche war am Dialog vertreten durch Dr.
Beach, William G. Johnsson, Chefredakteur von Adventist
Review, Dr. Niels-Erik Andreasen, Rektor der Andrews Universitaet
in Berrien Springs, Michigan/USA, Dr. Andrea Luxton,
stellvertretende Direktorin fuer Bildung der Weltkirchenleitung, Dr.
Angel Manuel Rodrmguez, Direktor des Biblischen
Forschungsinstituts der Generalkonferenz, und deren frueherer
Direktor Dr. George W. Reid, Dr. John Graz, Direktor fuer
oeffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der
Weltkirchenleitung, sowie Dr. Woodrow Whidden, Professor fuer
Kirchen- und Dogmengeschichte an der Andrews Universitaet.

Die theologische Konsultation soll 2005 im Heilsarmee-eigenen
Konferenz-Zentrum Sunbury Court in London weitergefuehrt
werden. Zu den geplanten Gespraechsthemen gehoeren die
Beziehung zwischen Evangelium und sozialen Diensten, die
fuehrenden Rollen von Catherine und William Booth fuer die
Salutisten sowie Ellen und James White fuer die Adventisten,
Ekklesiologie (Lehre von der Kirche), Sakramente und christliche
Anthropologie (Beziehung des Menschen zu Gott).

Der Dialog brachte zwei christliche Weltgemeinschaften
zusammen, die im 19. Jahrhundert gegruendet wurden. Die
Siebenten-Tags-Adventisten 1863 in Nordamerika und die
Heilsarmee 1865 in London. Das Werk der Heilsarmee begann
urspruenglich als Ostlondoner Christliche Mission. Bei beiden
Organisationen hatte in der Gruenderphase jeweils ein
verheiratetes Ehepaar bleibenden Einfluss: Ellen und James White
fuer die Adventisten sowie Catherine und William Booth fuer die
Heilsarmee. Ausserdem gehen bei beiden Gemeinschaften die
Wurzeln bis in die methodistische Bewegung von John Wesley
zurueck.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist
mit ueber 13 Millionen erwachsen getauften Mitgliedern, 53 502
Gemeinden, 14 804 Pastoren und 177 360 Angestellten in 203
Laendern vertreten. Die Heilsarmee arbeit mit 26 630 Offizieren
und Kadetten (Seelsorger), 107 724 Angestellten, ueber 1,6
Millionen Soldaten (Mitglieder) sowie 15 456 Korps und
Aussenposten (Gemeinden) in 109 Laendern.


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