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LWB-Generalsekretaer Noko ruft zur Beilegungdes Grenzkonfliktes


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Mon, 09 Feb 2004 08:12:19 -0600

LWB-Generalsekretaer Noko ruft zur Beilegung des Grenzkonfliktes zwischen
Aethiopien und Eritrea auf
Internationale Gemeinschaft muss im Grenzstreit Verantwortung uebernehmen
 
Genf, 6. Februar 2004 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die internationale
Staatengemeinschaft dazu aufgerufen, ihre Verantwortung im Grenzkonflikt
zwischen Aethiopien und Eritrea wahrzunehmen. Es sei ihre Aufgabe, die
Umsetzung des im Dezember 2000 von Aethiopien und Eritrea unterzeichneten
Friedensvertrages sowie der Beschluesse der internationalen, unabhaengigen
Kommission zur Regelung des Grenzverlaufs (Eritrea-Ethiopia Boundary
Commission) sicherzustellen, so Noko in einem Schreiben an
UN-Generalsekretaer Kofi Annan. 
 
Sollte dieser Verantwortung nicht nachgekommen werden, stelle dies die
Integritaet der internationalen Gemeinschaft und damit der Vereinten Nationen
in Frage, betonte Noko in seinem Schreiben. Er hoffe, dass die
Staatengemeinschaft unter Fuehrung von UN-Generalsekretaer Annan die
aethiopische Regierung auffordern werde, die Vorbehalte gegenueber den
Beschluessen der Grenzkommission aufzugeben und diese umzusetzen.
 
Solange dieser Streit nicht beigelegt sei, koennten die Voelker Aethiopiens
und Eritreas ihre Kinder nicht vor der Bedrohung des Krieges bewahren und
Entwicklungsbemuehungen wuerden erheblich beeintraechtigt, so Noko. Die
Grenzziehung entsprechend der Ergebnisse der Grenzkommission sei eine
grundlegende Voraussetzung fuer den Frieden am Horn von Afrika.
 
In einem weiteren Schreiben an den aethiopischen Ministerpraesidenten Meles
Zenawi wiederholte LWB-Generalsekretaer Noko die Forderung, dass die
aethiopische Regierung die Beschluesse der neutralen Kommission zur Regelung
des Grenzverlaufs akzeptieren und umzusetzen muesse. Gesetz, Ehre und Moral
forderten die Einhaltung der von beiden Regierungen im Dezember 2000
eingegangenen Verpflichtungen: Verzicht auf Gewalt zur Loesung des
Grenzstreites und Bindung an die Entscheidungen der unabhaengigen
Grenzkommission. Die Voelker Aethiopiens und Eritreas verdienten Frieden und
Stabilitaet als wesentliche Bedingungen fuer Entwicklung und Ueberwindung
extremer Armut in der Region, so Noko. 
 
In einem Schreiben an Wolday Futur, Minister fuer nationale Entwicklung
Eritreas, betonte Noko, dass ein Scheitern der Bemuehungen um eine Loesung
des Grenzstreites das Risiko weiterer Konflikte in dieser Region erhoehen
werde, fuer die eine solche Entwicklung katastrophale Konsequenzen haette. Er
begruesse, so Noko, die offene Haltung der eritreischen Regierung gegenueber
den Beschluessen der Grenzkommission sowie deren Bereitschaft zur
Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft. 
 
Die andauernden Spannungen zwischen Eritrea und Aethiopien sowie der Status
von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gehoerten zu den Themen, die
LWB-Generalsekretaer Noko in einem Treffen mit Minister Futur waehrend seines
Besuchs vom 21. bis 25. Januar in Eritrea angesprochen hatte. 
 
Zwischen 1998 und 2000 hatten Eritrea und Aethiopien einen Krieg um den
Verlauf der gemeinsamen Grenze gefuehrt, bei dem rund 100.000 Menschen ums
Leben gekommen waren. Auf der Grundlage des im Dezember 2000 unterzeichneten
Friedensvertrages wurde eine neutrale Kommission zur Regelung des
Grenzverlaufs eingesetzt. Die Entscheidung der Kommission, die Ortschaft
Badme Eritrea zuzusprechen, wird von Aethiopien jedoch abgelehnt. (433
Woerter)
 
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
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