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Enge Zusammenarbeit zwischen Glaubensgemeinschaften ist


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 29 Mar 2004 13:32:15 -0600

Enge Zusammenarbeit zwischen Glaubensgemeinschaften ist Vorbedingung
fuer Einheit Afrikas
LWB-Generalsekretaer Noko: Gemeinsames Handeln ist Schwerpunkt der
interreligioesen Initiative
 
Nairobi (Kenia)/Genf, 29. Maerz 2004 (LWI) - Der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, sieht die enge
Zusammenarbeit zwischen den Glaubensgemeinschaften als Vorbedingung fuer
die Schaffung eines neuen, geeinten Afrika.
 
"Afrika sollte bei der Suche nach Loesungen seiner eigenen Probleme die
Fuehrung uebernehmen und wir als ReligionsfuehrerInnen haben genau wie
die politischen EntscheidungstraegerInnen eine zentrale Rolle bei der
Verwirklichung der afrikanischen Renaissance", betonte Noko in seiner
Eroeffnungsansprache beim regionalen Interreligioesen Friedensgipfel
fuer das Horn von Afrika, Ost- und Zentralafrika, der vom 27. bis 29.
Maerz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi stattfindet. Mehr als 60
Personen aus Aethiopien, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo,
Kenia, dem Sudan, Tansania und Uganda nehmen an der subregionalen
Konferenz teil. Aufgrund logistischer Probleme konnte eine Delegation
aus Eritrea nicht anreisen.
 
Der Gipfel steht unter dem Thema "Religionen bauen gemeinsame Bruecken
einer Kultur des Friedens" und ist die zweite subregionale
Folgekonferenz zur vom LWB initiierten Interreligioesen Initiative fuer
Frieden in Afrika. Diese wurde im Oktober 2002 mit einem ersten
gesamtafrikanischen Gipfel in Johannesburg (Suedafrika) eroeffnet, an
dem ueber 100 VertreterInnen verschiedener Religionsgemeinschaften
teilgenommen hatten. 
 
Noko erinnerte ReligionsvertreterInnen und -gemeinschaften daran, dass
sie nicht ueberzeugend fuer Zusammenarbeit und Frieden plaedieren
koennten, solange sie nicht faehig seien, selbst zusammenzuarbeiten. Die
Friedensbemuehungen von Glaubensgemeinschaften sollten der Politik wie
auch der Gesellschaft insgesamt ein Beispiel geben, so Noko. 
 
Der LWB-Generalsekretaer nannte als Hauptziel der Interreligioesen
Initiative fuer Frieden in Afrika, die Religionsgemeinschaften des
Kontinents bei der Schaffung einer gemeinsamen Grundlage fuer Dialog und
Zusammenarbeit im Blick auf die Friedensarbeit in Afrika zu
unterstuetzen. "Wir wollen unseren Schwerpunkt beim gemeinsamen Handeln
setzen" und den Glaubensgemeinschaften die notwendigen Faehigkeiten,
Strategien und Moeglichkeiten zur Zusammenarbeit an die Hand geben, um
auf das gemeinsame Ziel, den Frieden, hinzuarbeiten, betonte Noko.
 
Generalsekretaer Noko appellierte an "alle, die Afrika wohlgesonnen
sind, und an alle, die finanziell beitragen, sicherzustellen, dass ihre
Unterstuetzung fuer interreligioese Programme in Afrika nicht zu
Konflikten, Doppelarbeit oder Wettbewerb fuehrt."
 
Noko hob eine der Vorgaben des Johannesburger Aktionsplans hervor, der
beim ersten, gesamtafrikanischen Gipfel 2002 verabschiedet worden war:
Die Religionsgemeinschaften selbst tragen die Verantwortung fuer die
Initiative und setzen diese um. Er ermutigte die Glaubensgemeinschaften,
Zeit, Fachkompetenz, finanzielle Mittel, Raeumlichkeiten und Materialien
zur Verfuegung zu stellen, um die gemeinsamen Initiativen im Rahmen des
Prozesses voranzubringen und den afrikanischen Anteil an seiner
Verwirklichung zu staerken. Er sei sich bewusst, dass schwierige
wirtschaftliche Verhaeltnisse, in denen viele Religionsgemeinschaften
und Organisationen agierten, der umgehenden Verwirklichung einer solchen
Zielsetzung im Wege stuenden, stellte aber fest. "Es ist von grosser
Bedeutung, dass wir anfangen, kleine Schritte in dieser Richtung zu
unternehmen", so Noko.
 
Die Interreligioese Initiative fuer Frieden in Afrika anerkenne die
Anstrengungen, die globale Organisationen und Netzwerke fuer den Frieden
unternaehmen. In diesem Zusammenhang nannte Noko die Weltkonferenz der
Religionen fuer den Frieden sowie das Parlament der Weltreligionen als
potenzielle Partner im Einsatz fuer das gemeinsame Ziel, in Afrika
Frieden zu schaffen. Das Parlament der Weltreligionen habe an die
Interreligioese Initiative fuer Frieden in Afrika die Einladung zur
Teilnahme an seiner Vollversammlung ausgesprochen, die im Juli 2004 in
Barcelona (Spanien) stattfinden wird. Die Teilnahme an dieser globalen
interreligioesen Veranstaltung werde den Kontakt zwischen dem
afrikanischen Prozess und der globalen interreligioesen Gemeinschaft
herstellen. Der Generalsekretaer der Weltkonferenz der Religionen fuer
den Frieden, Dr. William F. Vendley, hatte am Johannesburger Gipfel 2002
teilgenommen.
 
Seit dem ersten Gipfel der Interreligioesen Initiative sind bereits
bedeutende Schritte unternommen worden. Vom 30. September bis 1. Oktober
2003 fand in Johannesburg der Folgegipfel fuer die suedafrikanische
Subregion statt. Eine interreligioese Delegation besuchte vom 14. bis
19. Oktober 2003 Liberia, und der westafrikanische Folgegipfel wurde bei
einer Sitzung in Nigeria vorbereitet. Laut Noko haben bereits die
Vorbereitungen fuer den zweiten gesamtafrikanischen Gipfel begonnen, der
im Oktober 2004 in der aegyptischen Hauptstadt Kairo stattfinden soll,
so wie es im Johannesburger Aktionsplan vorgesehen ist.
 
Bei diesem zweiten Gipfel in Kairo sollen ReligionsvertreterInnen
gemeinsam pruefen, wie weit die Umsetzung gediehen ist, und die
naechsten Schritte hin zu einer dauerhaften und echten interreligioesen
Zusammenarbeit fuer den Frieden in Afrika festlegen. Noko hofft, dass
die Weltkonferenz der Religionen fuer den Frieden sowie alle anderen
interreligioesen Netzwerke in Afrika sich an der Planung und
Durchfuehrung des zweiten Gipfels beteiligen werden, um ein gemeinsames
Zeugnis fuer Frieden auf dem Kontinent zu verwirklichen. (720 Woerter)
 
* * *
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 
 
* * *
 
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

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