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OKR Jochen Bohl wird neuer lutherischer Landesbischof in


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 29 Mar 2004 14:02:35 -0600

OKR Jochen Bohl wird neuer lutherischer Landesbischof in Sachsen
Bohl: "Ich sehe starke und lebendige Gemeinden"
 
Dresden (Deutschland)/Genf, 29. Maerz 2004 (LWI) - Der Direktor des
Diakonischen Werkes in Sachsen, Oberkirchenrat Jochen Bohl, ist am
Samstag, 27. Maerz, zum neuen Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Sachsens gewaehlt worden. Der 53-Jaehrige erreichte im
vierten Wahlgang mit 43 von 85 abgegebenen gueltigen Stimmen die
notwendige absolute Mehrheit. Bohl wird Nachfolger von Landesbischof
Volker Kress (64), der nach ueber zehnjaehriger Amtszeit Ende Juni in
den Ruhestand verabschiedet wird.
 
Im letzten Wahlgang setzte sich Bohl gegen Pfr. Johannes Berthold (49),
seit 1992 Theologieprofessor an der Fachhochschule fuer
Religionspaedagogik und Gemeindediakonie am Evangelisch-Lutherischen
Diakonenhaus in Moritzburg (Deutschland), durch, auf den 40 Stimmen
entfielen, zwei Wahlberechtigte enthielten sich der Stimme. Der Rektor
der Moritzburger Fachhochschule, Prof. Dr. Peter Meis (50), hatte nach
dem dritten Wahlgang auf eine weitere Kandidatur verzichtet. 
 
Das Wahlgremium bestand aus 80 Landessynodalen, sechs Mitgliedern und
dem Praesidenten des Landeskirchenamtes sowie dem Landesbischof.
Waehrend in den ersten beiden Wahlgaengen eine Zweidrittelmehrheit
erforderlich war, reichte ab dem dritten Wahlgang die absolute Mehrheit.
Vom ersten Wahlgang an hatte Bohl die meisten Stimmen erhalten, wobei er
selbst als Mitglied der saechsischen Synode ein Stimmrecht hatte, sich
aber bei allen Wahlgaengen enthielt. 
 
In einem Glueckwunschschreiben gratulierte Pfr. Dr. Ishmael Noko,
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bohl zu seiner Wahl.
Er bringe Erfahrungen sowohl im diakonischen als auch im
seelsorgerlichen Bereich in sein neues Amt ein, beides sei von
entscheidender Bedeutung fuer die Uebernahme einer solchen
Fuehrungsposition. Angesichts der vor ihm liegenden pastoralen und
organisatorischen Aufgaben wuenschte Noko dem neuen saechsischen
Landesbischof Gottes Segen.
 
Bohl sieht es als notwendig an, dass sich die Kirche zu
gesellschaftlichen Entwicklungen aeussert und sich nicht nur auf die
Seelsorge beschraenkt. "Ich sehe starke und lebendige Gemeinden",
betonte der zukuenftige Landesbischof und brachte somit seine positiven
Erwartungen trotz sinkender Mitgliederzahlen zum Ausdruck. 
 
Oberkirchenrat Jochen Bohl wurde am 19. April 1950 in Luedenscheid
(Deutschland) geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er Evangelische
Theologie in Wuppertal, Marburg/Lahn und Bochum (alle Deutschland). Nach
dem Ersten und Zweiten Theologischen Examen in der westfaelischen Kirche
absolvierte er sein Vikariat von 1974 bis 1976 in Brueninghausen bei
Luedenscheid. Bohl wurde 1977 ordiniert und arbeitete von 1978 bis 1986
als Gemeindepfarrer in Aplerbeck im westfaelischen Kirchenkreis
Dortmund-Sued. 
 
Von 1986 bis 1995 leitete Bohl das Evangelische Jugendwerk an der Saar.
Seit November 1995 war er Direktor des Diakonischen Amtes des
Diakonischen Werkes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens
in Radebeul und wurde als Pfarrer in den Dienst der saechsischen
Landeskirche uebernommen. Das Diakonische Werk in Sachsen beschaeftigt
ueber 16.000 MitarbeiterInnen sowie zahlreiche ehrenamtliche HelferInnen
in fast 1.400 Diensten und Einrichtungen.
 
Bohl bemuehte sich in den 1980er Jahren um Versoehnungsarbeit mit
Israel und Polen und pflegte regelmaessige Kontakte zu Gemeinden in der
damaligen DDR. Nach der friedlichen Revolution von 1989 sah er den
interessanteren Teil Deutschlands im Osten, weil es hier etwas zu
bewegen gab. 
 
OKR Jochen Bohl ist verheiratet und hat drei Soehne.
 
Am 26. Juni 2004 wird Landesbischof Volker Kress (64) in einem
Festgottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche in den Ruhestand
verabschiedet und Oberkirchenrat Jochen Bohl als sein Nachfolger in das
Bischofsamt eingefuehrt.
 
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens hat 916.000
Mitglieder und gehoert seit 1947 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (535
Woerter)
 
* * *
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

* * *
 
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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