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Afrika: Staerkere Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerken fuer


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 30 Mar 2004 14:11:32 -0600

Afrika: Staerkere Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerken fuer
wirtschaftliches Wachstum
Afrikanische ReligionsfuehrerInnen schlagen in gemeinsamer Erklaerung
Folgemassnahmen vor
 
Nairobi (Kenia)/Genf, 30. Maerz 2004 (LWI) -
ReligionsfuehrerInnen aus Zentral- und Ostafrika sowie dem Horn
von Afrika haben in einer gemeinsamen Erklaerung zur
Zusammenarbeit mit regionalen und gesamtafrikanischen Netzwerken
aufgerufen, um positive politische Veraenderungen und
wirtschaftliches Wachstum in Afrika herbeizufuehren. Die rund 60
VertreterInnen von Religions- und Glaubensgemeinschaften der
Region verabschiedeten die Erklaerung am Montag, 29. Maerz, zum
Abschluss des dreitaegigen subregionalen interreligioesen
Friedensgipfels in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
 
Die TeilnehmerInnen aus Aethiopien, Burundi, der Demokratischen
Republik Kongo (DRK), Kenia, Ruanda, dem Sudan, Tansania und
Uganda beschlossen, mit Organisationen und Initiativen wie der
Afrikanischen Union, der Ostafrikanischen Gemeinschaft und der
Initiative "Neue Partnerschaft fuer Afrikas Entwicklung" (NEPAD)
zusammenzuarbeiten. Die Tagung in Nairobi war das zweite Forum
dieser Art, das im Rahmen der Weiterarbeit nach dem ersten
gesamtafrikanischen Gipfel stattfand, bei dem im Oktober 2002 in
Johannesburg (Suedafrika) die Interreligioese Initiative fuer
Frieden in Afrika ins Leben gerufen wurde.
 
In der Abschlusserklaerung verpflichteten sich die
VertreterInnen des Christentums, Hinduismus und Islam, sich aktiv
mit Fragen wie Armut, Krankheit, HIV/AIDS und politischer
Entscheidungsfindung auseinanderzusetzen. Die Konferenz, die
unter dem Thema "Religionen bauen gemeinsame Bruecken einer
Kultur des Friedens" stattfand, rief die interreligioesen Gruppen
in der Region auf, demokratische Prozesse zu foerdern, die
persoenliche Verdienste in den Vordergrund stellen, anstatt
ethnisches und religioeses Sektierertum zu praktizieren.
 
In den Verpflichtungen werden die Erklaerung sowie der
Aktionsplan von Johannesburg bestaetigt, die auf dem
gesamtafrikanischen Gipfel im Oktober 2002 angenommen worden
waren. Im Blick auf die Lage in einzelnen Laendern verpflichteten
sich die ReligionsfuehrerInnen, die Beziehungen zwischen
ChristInnen und MuslimInnen im Sudan im Rahmen der Aktivitaeten
und Programme des kuerzlich gegruendeten Sudanesischen
Interreligioesen Rates sowie seines Komitees, das fuer die
Kontrolle der Religionsfreiheit zustaendig ist, zu staerken. Sie
beschlossen ferner, interreligioese Solidaritaetsbesuche in
Konfliktgebieten wie Aethiopien, Burundi, der DRK, Eritrea,
Ruanda, dem Sudan und Uganda durchzufuehren.
 
Des Weiteren gingen die ReligionsfuehrerInnen die Verpflichtung
ein, die Kapazitaeten der bestehenden interreligioesen Netzwerke
zu staerken und dort, wo es noetig ist, die Gruendung neuer
Netzwerke zu unterstuetzen sowie die Beteiligung an den
subregionalen interreligioesen Netzwerken auf den Bahaismus,
afrikanische traditionelle Religionen und das Judentum
auszuweiten. Die TeilnehmerInnen des subregionalen
interreligioesen Friedensgipfels beschlossen ferner, unabhaengige
und unparteiische Medien auf dem Kontinent zu foerdern und bei
allen kuenftigen Aktivitaeten eine ausgewogene Beteiligung der
Geschlechter zu gewaehrleisten.
 
Mehrere ReligionsvertreterInnen wiesen in ihren Vortraegen
darauf hin, dass die interreligioesen Gruppen in der Region ihr
Engagement verstaerkt haetten. Sie stellten jedoch auch fest,
dass der Konflikt in Nord- und Nordostuganda trotz des Einsatzes
interreligioeser Gruppen eskaliert sei; dass unabhaengige
Wahrheits- und Versoehnungskommissionen in Laendern wie Burundi
und Sudan eingerichtet werden muessten; und dass
ReligionsfuehrerInnen auf nationaler und regionaler Ebene grosse
Einflussmoeglichkeiten haetten. 
 
Mit Besorgnis reagierten die TeilnehmerInnen des Gipfeltreffens
auf den Putschversuch am Sonntag, 28. Maerz, in der DRK. Nach
Medienberichten hatten bewaffnete Rebellen, bei denen es sich
offenbar um Anhaenger des 1997 gestuerzten und inzwischen
verstorbenen Diktators Mobutu Sese Seko handelte, in der
Hauptstadt Kinshasa mehrere militaerische Einrichtungen und einen
Fernsehsender angegriffen. Nach vierstuendigen Gefechten soll es
Regierungstruppen gelungen sein, die Angriffe der Rebellen
abzuwehren. 
 
Die ReligionsfuehrerInnen wiesen darauf hin, dass Konflikte, die
sowohl intern als auch vom Ausland aus gesteuert wuerden, ihre
Region in Mitleidenschaft gezogen haetten und es den Menschen
schwer machten, sinnvolle Arbeit zu leisten. In solchen
Situationen seien Frauen und Kinder, denen ihr gottgegebenes
Recht auf ein Leben in Fuelle vorenthalten wuerde, am staerksten
gefaehrdet.
 
Die kenianische interreligioese Jugendinitiative fuer den
Frieden war Gastgeberin des Gipfels, fuer organisatorische Fragen
war das Koordinierungsbuero der Interreligioesen Initiative fuer
Frieden in Afrika mit Sitz in Nairobi zustaendig. (601 Woerter)
 
* * *
 
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* * *
 
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