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Die ersten 100 tage von Samuel Kobia: ein Interview


From "WCC Media" <Media@wcc-coe.org>
Date Thu, 08 Apr 2004 16:28:24 +0200

Vkumenischer Rat der Kirchen
VRK-Feature Feat-04-09
zur Vervffentlichung frei
8. April 2004

100 Tage im Amt, Kobia sieht VRK als "Br|cke, die die Menschen miteinander
verbindet"
 
Pfr. Dr. Samuel Kobia trat sein Amt als Generalsekretdr des Vkumenischen
Rates der Kirchen (VRK) zu Beginn des Jahres 2004 an. Nach Ablauf der ersten
100 Tage in seinem neuen Amt gab er dem VRK-Team f|r Information und
Vffentlichkeitsarbeit folgendes Interview. Er spricht darin |ber seine
tdgliche Arbeit und seine ersten Erfahrungen als Generalsekretdr, die
Herausforderungen, vor denen die vkumenische Bewegung zu Beginn des 21.
Jahrhunderts steht, die Rolle und die Prioritdten des VRK, seine Vision und
Trdume f|r den Rat. (Dieses Material darf ohne weiteres verwendet werden;
Fotos mit hoher Auflvsung sind kostenlos zu beziehen, s. unten.)
 
Sie haben das Amt des Generalsekretdrs des Vkumenischen Rates der Kirchen vor
100 Tagen angetreten. Gab es zu Beginn Dinge, die Sie |berrascht haben?
 
Der VRK und auch das Generalsekretariat waren f|r mich nat|rlich nicht neu,
weil ich bereits seit vielen Jahren leitende Positionen innerhalb dieser
Organisation innehatte. Aber ich muss sagen, dass einem all die Dimensionen
dieses Amtes erst bewusst werden, wenn man dort sitzt, wo ich jetzt sitze.
Etwas, was mich erstaunt hat, ist das Arbeitspensum, das der Generalsekretdr
jeden Tag zu bewdltigen hat. Es ist unglaublich, wie viel Post und E-mails
jeden Tag aus unserem weitgefdcherten Beziehungsnetz eintreffen. Hinzu kommt
die zeitliche Beanspruchung durch Personen au_erhalb des VRK, f|r die wir
rechtmdssige Partner sind. Neben anderen internationalen Organisationen,
unseren Mitgliedskirchen und Partnern zeigt auch die allgemeine
Vffentlichkeit gro_es Interesse an unserer Arbeit, und es kommen sehr viele
Menschen hierher und mvchten mich sehen - weitaus mehr, als ich erwartet
hatte.
 
Wenn Sie zur|ckblicken, welches waren dann die ersten Schritte, die Sie seit
Ihrer Amts|bernahme unternommen haben?
 
Etwas, was f|r mich sehr wichtig ist, sind Beziehungen. Eine Organisation ist
so gut, wie die Beziehungen, die sie unterhdlt, und zwar insbesondere mit
ihrer Mitgliedschaft und ihren Partnern. Da ich die Leitungsgremien des VRK
sowohl als Erstes an jedes Mitglied unseres Zentralausschusses einen
persvnlichen Brief geschrieben. Als Ndchstes habe ich mich um eine
Verbesserung der Beziehungen zu unseren vkumenischen Finanzierungspartnern
bem|ht und ein Treffen mit den Geberorganisationen und Einrichtungen, mit
denen wir am engsten zusammenarbeiten, bef|rwortet. Und da ich |berzeugt bin,
dass die Art und Weise, wie ein Generalsekretdr mit seinen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen umgeht, sehr wichtig ist, habe ich in diesen ersten 100
Tagen auch versucht, f|r die Kollegen und Kolleginnen im Stab da zu sein,
ihnen zuzuhvren und mit ihnen zu reden. 

Anfang Mdrz bin ich nach Washington gereist, um an einer Tagung der Kirchen
in den USA teilzunehmen und unsere Beziehungen zu diesem Teil unserer
Mitgliedschaft zu stdrken. Ein Grund f|r diese Reise war auch, dass die
Vereinigten Staaten 2004 Fokus der Dekade zur \berwindung von Gewalt 2004
sind. Zu den Hvhepunkten dieser Reise zdhlte ein Treffen mit den F|hrern der
historischen schwarzen Kirchen, die dem VRK angehvren. Dabei handelte es sich
um die erste Begegnung dieser Art zwischen einem Generalsekretdr des VRK und
den leitenden Reprdsentanten dieser Kirchen. 
 
Ebenfalls Anfang Mdrz bin ich in Antelias, Libanon, mit dem Vorsitzenden
unseres Zentralausschusses, Seiner Heiligkeit Katholikos Aram I., und
Vertretern der rvmisch-katholischen Kirche zusammengetroffen, und dieser
Besuch hat mir die Gewissheit gegeben, dass die Beziehungen zwischen dem VRK
und der rvmisch-katholischen Kirche weiter vertieft werden kvnnen.

Wie beurteilen Sie den gegenwdrtigen Zustand der vkumenischen Bewegung und
welches sind f|r Sie die wichtigsten Herausforderungen der heutigen Zeit?
 
Es ist klar, dass der VRK in den letzten zehn Jahren versucht hat, sich den
grundlegenden Fragen zuzuwenden, mit denen die vkumenische Bewegung
konfrontiert ist. Er hat dies mit Hilfe von Studien getan, wie z.B. der zum
Thema "Gemeinsames Verstdndnis und gemeinsame Vision des VRK", die den
Gemeinschaftsaspekt des VRK sowie die Notwendigkeit, die Gemeinschaft der
Kirchen sowohl zu vertiefen als auch zu erweitern, betont hat. Die
Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im VRK hat einen dhnlich wichtigen
Prozess in Gang gesetzt, und in j|ngerer Zeit ist eine Diskussion |ber die
Neugestaltung der vkumenischen Bewegung gestartet worden. All dies sind
wichtige Anzeichen daf|r, dass es den Wunsch und die Notwendigkeit gibt, die
vkumenische Bewegung heute neu zu bewerten. 

Ich glaube, dass die Zeit gekommen ist, sich die vkumenische Bewegung noch
einmal genau anzuschauen. Diese steht meines Erachtens heute vor einer noch
nie da gewesenen Herausforderung. Der Kontext, in dem der VRK entstanden ist,
und die geschichtlichen Realitdten, die Mission, Zielsetzungen und Engagement
des VRK seither inspiriert haben, liegen jetzt in vielerlei Hinsicht hinter
uns. Wir sind mit einer vvllig neuen Situation konfrontiert. Die klassischen
Formen vkumenischen Lernens verdndern sich. Die christlichen
Studentenbewegungen und Laienakademien, die die traditionellen Trdger
vkumenischer Bildung sind, scheinen vielerorts um ihr \berleben zu kdmpfen.
Bilaterale vkumenische Beziehungen entwickeln sich verstdrkt. Einige Pfingst-
und evangelikale Bewegungen sehen ihre Arbeit heute als vkumenisch an, weil
sie Menschen unterschiedlicher Konfessionen, zum Beispiel in parakirchlichen
Organisationen, zusammenf|hren und zur Zusammenarbeit motivieren. Ein neues
Phdnomen ist auc
 h!
 die Entstehung nichtkonfessioneller Gemeinden. Zusammenfassend glaube ich
daher sagen zu kvnnen, dass die vkumenische Bewegung auf globaler wie auf
lokaler Ebene mit einer neuen Realitdt konfrontiert ist, die uns zwingt, die
Lage neu zu bewerten und zu pr|fen, wie wir in Zukunft weitermachen kvnnen.
Ich glaube tatsdchlich, dass die gegenwdrtigen Formen der institutionellen
vkumenischen Bewegung den Anforderungen der heutigen Zeit nicht mehr wirklich
entsprechen kvnnten.
 
Vor einer anderen Herausforderung stehen speziell die protestantischen
Kirchen. Historisch gesehen hat die protestantische Tradition insbesondere in
Europa in der vkumenischen Bewegung eine tragende Rolle gespielt und sowohl
das Denken als auch die Strukturen der vkumenischen Bewegung und des VRK
stark beeinflusst. Heute nun sieht es so aus, als ob die protestantischen
Kirchen in Europa in der vkumenischen Bewegung zwar auch weiterhin eine
wichtige Rolle spielen werden, aber dabei sind, zumindest teilweise ihren
Status und ihren Einfluss in der Gesellschaft zu verlieren. Andererseits
finde ich es ermutigend zu sehen, dass der vkumenische Geist in allen
VRK-Mitgliedskirchen, den protestantischen wie den orthodoxen, in allen
Regionen lebendig ist. Wir stellen auch fest, dass das Interesse an der
Vkumene in anderen Teilen der christlichen Familie, die traditionell nicht in
die vkumenische Bewegung integriert sind, wdchst. Das gibt mir Hoffnung. Wir
leben also in einer Zeit des W
 a!
ndels, einer Zeit, die einige mit Sorge erf|llt, und ich werde genau
mitverfolgen, ob die Suche nach einer Neugestaltung der vkumenischen Bewegung
uns gen|gend Raum gibt, um diese Fragen aufzugreifen, oder ob wir neue Wege
finden m|ssen, wie wir uns diesen Fragen im beginnenden 21. Jahrhundert
zuwenden kvnnen.
 
Sie haben die Beziehungen mit der rvmisch-katholischen Kirche und die  Rolle
der orthodoxen Kirchen erwdhnt. Wie beurteilen Sie deren Beitrdge zur
vkumenischen Bewegung des 21. Jahrhunderts?
 
Die Arbeit, die die Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im VRK seit
1999 geleistet hat, zeigt, dass die orthodoxen Kirchen sich der vkumenischen
Vision auch weiterhin verpflichtet f|hlen und dass auch deutlich zum Ausdruck
bringen. Als sie feststellten, dass etwas gedndert werden musste bzw. dass
sie mit manchen Dingen nicht einverstanden waren, reagierten sie darauf nicht
etwa mit R|ckzug aus dem VRK, sondern blieben in der vkumenischen Familie und
setzten sich f|r Verdnderungen ein. Ich habe auch festgestellt, dass
VRK-Mitgliedskirchen diese Herausforderung der orthodoxen Kirchen angenommen
und sich bereit gezeigt haben, miteinander |ber Fragen zu diskutieren, die
f|r die Gemeinschaft des VRK von zentraler Bedeutung sind, statt nur die
verfassungsmd_igen Anforderungen zu erf|llen oder an Tagungen teilzunehmen. 

Die Sonderkommission hat, insbesondere mit ihren Vorschldgen zur Einf|hrung
eines Konsensverfahrens, auch das Potenzial f|r beispiellose Verdnderungen in
der institutionellen Kultur des VRK geschaffen. Dieses Konsensverfahren wird
gegenwdrtig schrittweise eingef|hrt und kvnnte tief greifende, positive
Verdnderungen in der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, bewirken. Es
stellt ein Instrument dar, das es uns erlaubt, in Zukunft besser mit Fragen
und Problemen umzugehen, die unsere Mitgliedskirchen spalten. 

Ferner ist es wichtig, unsere Beziehungen mit der rvmisch-katholischen Kirche
zu betrachten. Als ich in Antelias mit dem Prdsidenten des Pdpstlichen Rates
zur Fvrderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper,
zusammengetroffen bin, haben wir dar|ber gesprochen, wie wir unsere
Zusammenarbeit insbesondere im Rahmen der Gemeinsamen Arbeitsgruppe der
rvmisch-katholischen Kirche und des VRK stdrken kvnnen. Es geht hier nicht
primdr um die Frage der Mitgliedschaft, sondern vielmehr um die Vertiefung
unserer Zusammenarbeit. Wir m|ssen unsere Verpflichtung auf die sichtbare
Einheit der Kirchen erneut bekrdftigen. Die Kommission f|r Glauben und
Kirchenverfassung und die Gemeinsame Arbeitsgruppe spielen eine sehr wichtige
Rolle, weil sie Mvglichkeiten f|r die Mitwirkung der rvmisch-katholischen
Kirche in Leben und Arbeit des VRK bieten. Sehr ermutigend ist f|r mich auch
die wachsende Zahl von gemeinsamen Unternehmen in den Bereichen Migration
sowie Gesundheit und Heilung, ohn
 e!
 dabei die schon lange bestehenden Beziehungen im interreligivsen Dialog zu
vergessen.
 
Wie w|rden Sie die einzigartige Rolle und den Beitrag des VRK in diesem
komplexen, sich stdndig verdndernden Umfeld definieren?
 
Der VRK ist einmalig in seiner Art. Seine Einzigartigkeit liegt in seiner
besonderen Rolle als globaler multilateraler "Raum", in dem eine unglaubliche
Vielfalt von Kulturen, Theologien und Geschichten zusammenkommt, die sich
dort so begegnen kvnnen, wie dies in keiner anderen Organisation mvglich ist.
Im VRK gibt es einen unvergleichlichen Reichtum unterschiedlicher Gaben, und
wir m|ssen Wege finden, wie wir diesen kostbaren Schatz so gut wie mvglich
nutzen kvnnen. Die Vielfalt, der wir hier begegnen, sollten wir nicht als
Hindernis sehen, sondern als Reichtum, der allen zugdnglich gemacht werden
muss. 
 
Welche Vision haben Sie f|r den VRK in der vor uns liegenden Zeit bis zur
Neunten Vollversammlung 2006 und bis zum 60. Jahrestag seiner Gr|ndung 2008?
 
Eine der Entdeckungen, die ich in meinem Begegnungen mit Organisationen und
Menschen |ber die Jahre hinweg gemacht habe, ist, dass sie vom VRK erwarten,
dass er als ethisch-moralische Instanz f|r seine Mitglieder und f|r die Welt
als Ganze fungiert. Ich mvchte, dass der VRK als Bewegung und als Institution
im Blick auf die zentralen Fragen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist,
ethisch-moralische Wegweisung anbietet. Ich bin |berzeugt, dass diese Fragen
grundlegend spiritueller Natur sind. Trotz der bemerkenswerten
technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte, die die Menschheit in
vielen Gebieten erreicht hat, stehen wir, sobald es um zwischenmenschliche
Beziehungen geht, auch heute noch vor unendlich gro_en Herausforderungen.    
		    
 
In Afrika werden Menschen, die ihr 60. Lebensjahr vollendet haben, als weise
genug angesehen, um ihre Gemeinschaft und ihre Familie in wichtigen Fragen zu
beraten. Ich hoffe, dass der VRK mit 60 Jahren ebenfalls diese Art von Hilfe
anbieten kann und sich so bewdhrt hat, dass er als Gemeinschaft gesehen wird,
die anderen hilft, vorwdrts zu gehen und Herausforderungen anzunehmen.
 
Welche Schwerpunkte sollte der VRK Ihres Erachtens in der kommenden Zeit
setzen? 

Unsere Arbeit muss immer von Spiritualitdt getragen sein. Was immer wir auch
tun - in unserer diakonischen Arbeit, unserem Engagement f|r Gerechtigkeit
und Frieden, im interreligivsen Dialog -, wir m|ssen versuchen zu erkennen,
wie die Spiritualitdt zum Fundament und zur St|tze unserer Arbeit werden
kann. In dieser Hinsicht ist die orthodoxe Kirche als Mitglied der
vkumenischen Bewegung mit ihrer jahrhundertealten lebendigen Spiritualitdt
wichtig. Die vkumenische Bewegung kann ungeheuren Nutzen aus ihren Gaben
ziehen. 

Zur|ckblickend kann ich sagen, dass der Beschluss des VRK, eine Dekade zur
\berwindung von Gewalt auszurufen, wahrhaft vom Heiligen Geist inspiriert
war. Ich glaube, dass Gewalt in all ihren Formen tatsdchlich die grv_te
Gefahr f|r das Zusammenleben der Menschen darstellt. Die Unsicherheit in
unseren Familien, in unseren Gemeinschaften, Stddten und in der Welt ist das,
was den Menschen am meisten Angst macht. Die Zerbrochenheit in der heutigen
Welt spiegelt deutlich wider, wie sehr die Menschen zunehmend die Fdhigkeit
verlieren, miteinander als gute Nachbarn zu leben. Die Kirchen und der VRK
kvnnen einen wichtigen Beitrag zur \berwindung von Gewalt auf allen Ebenen
leisten und die Dekade zur \berwindung von Gewalt bietet einen Rahmen, der es
uns ermvglicht, Fortschritte auf diesem Weg zu machen. 
 
Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen vor 50 Jahren erwarteten, ist die
Religion zu Beginn des 21. Jahrhunderts ins vffentliche Leben zur|ckgekehrt.
In der Gesellschaft wird ihr eine zentrale Stellung zuerkannt und vielerorts
suchen die Menschen ihre Identitdt in der Religion. Daher spielt der
interreligivse Dialog eine immer wichtigere Rolle und trdgt dazu bei, dass
Identitdtsunterschiede nicht zu Konflikten oder einem "Zusammenprall der
Zivilisationen" f|hren, sondern zu einer Quelle des Friedens werden. Dazu
kommt, dass die religivse Pluralitdt auf manche Weise eine Herausforderung
darstellt: Wie kvnnen wir \berlegungen anstellen |ber Fragen, die uns alle
angehen, und dabei zusammenarbeiten? Wie verstehen wir angesichts der
religivsen Pluralitdt uns selbst als Christen und Christinnen, und wie
verstehen wir die christliche Erziehung? Das sind wahrhaftig Prioritdten der
Mitgliedskirchen wie auch des VRK, denen eine Schl|sselfunktion zukommt.
 
Vkumenische Ausbildung und Bildungsarbeit sind ebenfalls Anliegen, die
besondere Beachtung verdienen. Wir sollten besonders den jungen Menschen viel
Energie und Ressourcen widmen, aber es m|ssen auch neue Wege gefunden werden,
wie Menschen aller Generationen sich wieder verstdrkt in die vkumenische
Bewegung einbringen kvnnen. 
 
Und nat|rlich muss die Suche nach sichtbarer Einheit der Kirchen f|r den Rat
jederzeit Prioritdt bleiben. Die Erweiterung der Gemeinschaft bleibt in
diesem Kontext eine besonders wichtige Aufgabe. Wir m|ssen immer wieder
bekrdftigen, dass das Ziel der sichtbaren Einheit der Kirchen im Leben des
VRK eine zentrale Stellung einnimmt. 
 
Wie kann Ihres Erachtens die Rolle von Frauen und Jugendlichen in der
vkumenischen Bewegung gestdrkt werden?	

Vor kurzem hat mich der Besuch einer Delegation junger Ddnen und Ddninnen im
Rat zutiefst inspiriert. Ich glaube, wir m|ssen unseren institutionellen
Rahmen und unsere Programmarbeit, einschlie_lich des Vkumenischen Instituts
in Bossey, nutzen, um das Engagement und die Beteiligung junger Menschen am
Leben des VRK auszuweiten. Die neuen Technologien kvnnen uns kreative
Mvglichkeiten bieten, das zu erreichen. Ich mvchte auch die Neunte
Vollversammlung des VRK 2006 als Gelegenheit nutzen, viele Hunderte von
jungen Menschen in die vkumenische Arbeit einzubeziehen  - und zwar sowohl im
Rahmen der Vorbereitungen als auch wdhrend der Vollversammlung selbst - und
dadurch vkumenisches Engagement und Lernen |ber die 700 offiziellen
Delegierten hinaus zu fvrdern. Desgleichen mvchte ich Frauen eine besondere
Gelegenheit zur Mitwirkung geben, denn Frauen sind traditionell in Kirche und
Gesellschaft ausgegrenzt worden. Die Vollversammlung bietet die Mvglichkeit,
Frauen gezielt Aufmerksamk
 e!
it zu schenken, und stellt ein wichtiges Forum dar, auf dem sie den ihnen
zustehenden Platz in der vkumenischen Bewegung einnehmen kvnnen.
 
Es ist wichtig anzuerkennen, dass insbesondere Frauen unter der Gewalt in
unserer heutigen Welt leiden, in der Konflikte und Krieg zunehmend die
Zivilbevvlkerung treffen. In Afrika haben die tragischen Konflikte der
letzten Jahre deutlich gemacht, dass es in unseren Gesellschaften
grundlegende Fehlentwicklungen gibt. Wenn Frauen und Kinder zu Opfern werden,
werden Grenzen |berschritten, die heilig sind.	Auch hier bietet uns die
Dekade zur \berwindung von Gewalt einen Rahmen, um uns mit diesen Fragen zu
befassen und unsere Kirchen, Bewegungen und Gruppen aufzurufen, sich f|r
Frauen, Kinder und junge Menschen in der heutigen Welt einzusetzen.
 
Welche Botschaft des VRK mvchten Sie heute in den Vordergrund stellen?
 
Mir wird immer klarer, dass das Wichtigste, was die Welt und die Menschheit
heute brauchen, Br|cken sind, die die Menschen miteinander verbinden und
zusammenf|hren. \berall sehen wir, dass Menschen und Beziehungen zerbrochen
sind. Obwohl wir in einer Zeit leben, in der internationale Reisen und
Massenmigration an der Tagesordnung sind, sind Ausldnder vielerorts doch
nicht gern gesehen. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen zu helfen, das
Menschsein anderer und den grundlegenden Wert menschlicher Beziehungen neu zu
erkennen. Ich mvchte, dass der VRK sowohl Br|ckenbauer als auch Br|cke ist
und so die Menschen miteinander verbindet und es ihnen erlaubt, wieder mit
anderen in Verbindung zu treten.
 
Fotos mit hoher Auflvsung kostenlos zu beziehen von:
http://www.wcc-coe.org/wcc/press_corner/pc_kobiabio-g.html 
F|r weitere Informationen, kontaktieren Sie bitte Juan Michel,
Medienbeauftragter: 
Tel.: +41 22 791 6153, Handy: +41 79 507 6363, media@wcc-coe.org  

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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Samuel Kobia von der
Methodistischen Kirche von Kenia.

Vkumenischer Rat der Kirchen
VRK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
Fax: (41 22) 798 1346
E-Mail: media@wcc-coe.org 
Internet: www.wcc-coe.org 

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1211 Genf 2, Schweiz


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