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VELKD spricht sich fuer engere Kooperation mit der EKD aus


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 26 Apr 2004 09:20:45 -0500

VELKD spricht sich fuer engere Kooperation mit der EKD aus
Sondertagung der VELKD-Generalsynode zur Strukturdebatte 

Hannover (Deutschland)/ Genf, 24. April 2004 - Fuer eine engere
Kooperation zwischen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
hat sich die Generalsynode der VELKD auf einer Sondersitzung am 3. April
in Hannover (Deutschland) ausgesprochen. Das Verhaeltnis der VELKD als
"Gemeinschaft bekenntnisgleicher Kirchen" und der EKD als "Gemeinschaft
bekenntnisverschiedener evangelischer Kirchen" zueinander sei so zu
gestalten, dass dadurch der Auftrag der Kirche besser wahrgenommen
werde. Ziel muesse es sein, "die Stimme des Protestantismus in
Deutschland zu staerken und die lutherische Identitaet profilierter
einzubringen", betonen die Synodalen in ihrer Entschliessung.

Eine grundsaetzliche Voraussetzung fuer eine vertraglich geregelte
Zusammenarbeit sei, so die Generalsynode, dass die VELKD als Kirche im
theologischen und rechtlichen Sinne bestehen bleibe und wirke. 

Aufgaben und Kompetenzen, die in der Verfassung der VELKD und in der
Grundordnung der EKD als jeweils eigene Aufgaben und Kompetenzen
niedergelegt sind, sollen durch einen Vertrag mit Verfassungsrang in ein
klares Verhaeltnis zueinander gesetzt werden. "Das synodale Prinzip muss
auch kuenftig in VELKD und EKD erhalten bleiben und zur Geltung kommen",
heisst es im Beschluss der Synode.

Bei den bevorstehenden Vertragsverhandlungen sei darauf zu achten, dass
Strukturen geschaffen werden, die gewaehrleisten, dass die Vereinigte
Kirche ihre Aufgaben verfassungsgemaess erfuellen kann. So viele
Aufgaben wie moeglich sollen gemeinsam wahrgenommen werden und es sei
nur so viel zu differenzieren, wie sich aus dem jeweiligen Verstaendnis
der gliedkirchlichen Zusammenschluesse als noetig erweise. Auch in
Zukunft soll die VELKD ueber einen eigenen Haushalt verfuegen, der im
Umlageverfahren finanziert werde. Die Synodalen betonen in ihrer
Entschliessung, dass bei der Gestaltung der zukuenftigen Strukturen auf
Oekonomie und Effizienz zu achten sei.

Auf der Grundlage des gemeinsamen Bekenntnisses sei in der VELKD ein
hohes Mass an Gemeinschaft erreicht worden, was seinen Ausdruck vor
allem in der theologischen Arbeit, in den Bereichen kirchlicher Ordnung
und kirchlichen Lebens, der Rechtssetzung sowie in der oekumenischen
Arbeit finde. Die bisher erreichte Gemeinsamkeit zwischen den
Gliedkirchen der VELKD sei zu erhalten und zu foerdern, so die
Entschliessung. Fuer die VELKD und ihre Gliedkirchen sei "die
Zusammengehoerigkeit in der lutherischen Weltfamilie ein wichtiger und
unaufgebbarer Baustein ihrer Teilnahme an der weltumspannenden
Oekumene." Die VELKD will weiterhin eigenstaendig oekumenische
Beziehungen gestalten und bi- und multilaterale Dialoge und
Lehrgespraeche fuehren.

Die Generalsynode beauftragte die Kirchenleitung "unter Beachtung der
vorgenannten Grundsaetze" die Verhandlungen mit der EKD zu fuehren und
die VELKD-Generalsynode auf der naechsten ordentlichen Tagung vom 16.
bis 20. Oktober 2004 in Gera (Deutschland) ueber den Verlauf der
Verhandlungen zu unterrichten.

Nach Abschluss der Sondertagung der Generalsynode bestimmte die
Kirchenleitung der VELKD eine vierkoepfige Kommission, die die
Verhandlungen mit der EKD zu Strukturfragen aufnehmen soll. Der
Verhandlungskommission gehoeren an: der Leitende Bischof der VELKD,
Bischof Dr. Hans Christian Knuth (Schleswig), der Catholica-Beauftragte
der VELKD, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (Muenchen), sowie die
beiden JuristInnen Oberlandeskirchenraetin Dr. Karla Sichelschmidt
(Wolfenbuettel) und Praesident Hans-Dieter Hofmann (Dresden). 

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist
ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoeren an: Bayern,
Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thueringen. Die VELKD repraesentiert rund 10,4
Millionen LutheranerInnen. Leitender Bischof ist Bischof Dr. Hans
Christian Knuth (Schleswig), sein Stellvertreter ist Landesbischof
Hermann Beste (Schwerin). (531 Woerter)

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