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Bombenanschlag auf LWB-Regionalbuero inWestnepal


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Thu, 29 Apr 2004 13:30:12 -0500

Bombenanschlag auf LWB-Regionalbuero in Westnepal 
Amtierender LWB-Generalsekretaer Oppegaard ruft zu Bemuehungen um
Stabilitaet und Sicherheit auf
 
Genf, 29. April 2004 (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine
Empoerung ueber einen Bombenanschlag auf das Regionalbuero des
Laenderprogramms der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in Westnepal
zum Ausdruck gebracht. Am Dienstagabend, 27. April, explodierte eine
Bombe am Haupteingang des LWB/AWD-Regionalbueros in Dhangadhi (Nepal).
Die beiden mutmasslichen Attentaeter kamen dabei ums Leben. Ansonsten
wurde durch den Anschlag niemand verletzt. Das Gebaeude selbst wurde
beschaedigt und Teile der Bueroeinrichtung zerstoert.
 
Dieser Vorfall zeige lediglich eine Momentaufnahme der sich
verschlechternden Sicherheitslage in Nepal, die die unerlaessliche
humanitaere Hilfe und Entwicklungsarbeit in diesem Land, das zu den
aermsten der Welt gehoere, zunehmend beeintraechtige, betonte der
amtierende LWB-Generalsekretaer Pfr. Sven Oppegaard heute in einer
Stellungnahme. Bereits im Vorfeld waren Bombenanschlaege auf
Einrichtungen lokaler Nichtregierungsorganisationen in Nepal veruebt
worden. 
 
Oppegaard rief die nepalesische Regierung, die maoistischen
RebellInnen, die fuer ein kommunistisches Regime in dem
Himalaya-Koenigreich kaempfen, sowie die internationale
Voelkergemeinschaft dazu auf, in Nepal eine Situation zu schaffen, "die
ein Engagement zur Sicherung der Grundbeduerfnissen der Menschen
ermoeglicht". Nachdem sichergestellt sei, dass das LWB-Personal
unversehrt blieb, gelte die Sorge des LWB nun vorrangig dem Schicksal
der schaetzungsweise 148.000 Menschen in abgelegenen Gebieten Nepals,
die auf die Unterstuetzung durch den LWB angewiesen seien. 
 
Ein lokaler Anfuehrer der maoistischen RebellInnen, der nach Angaben
einiger regionaler Zeitungen die Verantwortung fuer den Bombenanschlag
uebernommen haben soll, wurde mit den Worten zitiert, das
LWB/AWD-Regionalbuero in Dhangadhi sei angegriffen worden, weil der LWB
von "Amerika" finanziell unterstuetzt werde. Oppegaard betonte in seiner
Erklaerung, der "LWB ist eine internationale kirchliche Organisation,
die im humanitaeren Bereich aktiv ist. Sein Programm in Nepal wird von
zahlreichen Partnern weltweit unterstuetzt".
 
Aufgrund des Anschlags sei das an anderen Orten in Westnepal taetige
LWB-Personal nach Dhangadhi zurueckgerufen sowie saemtliche geplanten
Aktivitaeten bis auf weiteres ausgesetzt worden, so Oppegaard. Der LWB
werde in Beratung mit seinen internationalen Partnern seine Arbeit in
der Region sowie die gegenwaertige Sicherheitslage pruefen.
 
Wiederholt kam es in den vergangenen Monaten zu gewaltsamen
Demonstrationen gegen den nepalesischen Koenig Gyanendra. Insbesondere
in der Hauptstadt Kathmandu forderten Tausende die Abschaffung der
Monarchie und die Wiedereinfuehrung der Demokratie in Nepal. Koenig
Gyanendra hatte vor zwei Jahren die demokratisch gewaehlte Regierung
wegen "Inkompetenz" abgesetzt und durch loyale Minister ersetzt. Seit
1996 kaempfen die maoistischen RebellInnen fuer den Sturz der Monarchie
in dem Himalaya-Staat. Die Kaempfe haben seit August 2003 wieder
zugenommen, nachdem die RebellInnen einen Waffenstillstand
aufkuendigten. Nach Angaben der Sicherheitsbehoerden wurden bisher
nahezu 10.000 Menschen getoetet. (416 Woerter)
 
Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Erklaerung des
amtierenden LWB-Generalsekretaers Pfr. Sven Oppegaard zum Anschlag auf
das LWB-Buero in Westnepal:
 

Genf, 29. April 2004
 
Erklaerung von Pfr. Sven Oppegaard, amtierender Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes, zum Anschlag auf das LWB-Buero in Westnepal
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist schockiert und empoert ueber den
Anschlag auf das Regionalbuero des Laenderprogramms der LWB-Abteilung
fuer Weltdienst (AWD) in Nepal.
 
Am Dienstag, 27. April 2004, gegen 20:00 Uhr explodierte in der Stadt
Dhangadhi, am Haupteingang des Gebaeudes, in dem das
LWB/AWD-Regionalbuero Westnepal untergebracht ist, eine Bombe. Die
beiden Personen, die die Bombe legten, kamen bei der Explosion ums
Leben. Ansonsten wurde durch den Anschlag niemand verletzt. Das Gebaeude
selbst wurde beschaedigt und Teile der Bueroeinrichtung zerstoert.
 
Nachdem sichergestellt ist, dass unser Personal unversehrt blieb, gilt
unsere Sorge nun vorrangig dem Schicksal der schaetzungsweise 148.000
Menschen in abgelegenen Gebieten Nepals, die auf die Unterstuetzung
durch den LWB angewiesen sind. Dieser Vorfall zeigt lediglich eine
Momentaufnahme der sich verschlechternden Sicherheitslage in Nepal, die
die unerlaessliche humanitaere Hilfe und Entwicklungsarbeit in diesem
Land, das zu den aermsten der Welt gehoert, zunehmend beeintraechtigt.
Der LWB appelliert an die Regierung seiner Majestaet und die MaoistInnen
in Nepal sowie an die Voelkergemeinschaft, in Nepal eine Situation zu
schaffen, die ein Engagement zur Sicherung der Grundbeduerfnissen der
Menschen ermoeglicht.
 
Aufgrund des Anschlags wurde an anderen Orten in den westlichen
Bezirken taetiges LWB-Personal nach Dhangadhi zurueckgerufen und
saemtliche geplanten Aktivitaeten bis auf weiteres ausgesetzt. Der LWB
wird in Beratung mit seinen internationalen Partnern seine Arbeit in der
Region sowie die gegenwaertige Sicherheitslage pruefen.
 
Der LWB ist eine internationale kirchliche Organisation, die im
humanitaeren Bereich aktiv ist. Sein Programm in Nepal wird von
zahlreichen Partnern weltweit unterstuetzt. In den westlichen Bezirken
Nepals arbeitet der LWB schwerpunktmaessig an der Verbesserung der
Lebensbedingungen armer, benachteiligter Randgruppen, so z. B. befreite
Kamaiyas (Leibeigene), Dalits, Frauen und Kinder. Das Nepalbuero der AWD
ist u. a. aktiv in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Ausbildung und
Einkommensschaffung sowie lokale Infrastruktur.
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 
 
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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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