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Australien: NCCA-Generalsekretaer wuerdigt humanitaere Arbeit


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Thu, 03 Jun 2004 01:01:47 -0500

Australien: NCCA-Generalsekretaer wuerdigt humanitaere Arbeit des LWB
Australische LutheranerInnen unterstuetzen durch AWD Fluechtlings- und
Entwicklungshilfe
 
Albury (Australien)/Genf, 2. Juni 2004 (LWI) - "Eines der Dinge, die mir
in den Augen der oekumenischen Gemeinschaft grosse Glaubwuerdigkeit
verliehen haben, ist die Arbeit des Lutherischen Weltbundes und des
Lutherischen Weltdienstes", erklaerte Pfr. John Henderson,
Generalsekretaer des Nationalrates der Kirchen in Australien (National
Council of Churches in Australia, NCCA), in seinem Grusswort an die
TeilnehmerInnen einer Regionalkonsultation der Abteilung fuer Weltdienst
(AWD) des LWB.
 
"Menschen bringen mich mit Ihnen in Zusammenhang, manchmal noch bevor
sie mich mit einer Ortskirche verbinden, denn vielleicht sind sie noch
nie einer lutherischen Kirche oder auch nur einer Lutheranerin oder
einem Lutheraner begegnet", berichtete Henderson, selbst Lutheraner, den
Vorsitzenden der LWB/AWD-Laenderprogramme in der Region Asien sowie
VertreterInnen der Organisationen, die die Arbeit des LWB unterstuetzen.
Die 30 TeilnehmerInnen der Konferenz bei Albury in New South Wales
(Australien) beschaeftigten sich vom 16. bis 21. Mai mit dem Thema
Qualitaetskontrolle und Monitoring. Im Mittelpunkt stand die Bestimmung
der erwuenschten Ergebnisse und die Erarbeitung von Methoden zu deren
Bewertung. 
 
Der Generalsekretaer des NCCA erklaerte, dass LutheranerInnen in
Australien nur in einzelnen Gebieten anzutreffen sind, und auch dort
nicht in grosser Anzahl. Die Lutherische Kirche Australiens (LKA), zu
der auch die Lutherische Kirche Neuseelands gehoert, zaehlt etwa 75.100
Mitglieder. Etwa 40 Prozent davon leben in oder um Adelaide in
Suedaustralien. Die LKA ist seit 1994 eine assoziierte Mitgliedskirche
des LWB.
 
Henderson beschrieb Australien als ein Land der "Fluechtlinge und
EinwandererInnen" und betonte, die junge Nation muesse sich mit einigen
wichtigen Fragen auseinandersetzen. "Wir sind zutiefst besorgt ueber die
Lage der Fluechtlinge, die manchmal als *Illegale' bezeichnet werden,
und ueber die Art, wie Australien diese Menschen aufnimmt. Wir sind noch
dabei, zu lernen wie man Fluechtlinge mit Menschlichkeit und Mitgefuehl
behandelt." 
 
Henderson ist der erste Lutheraner im Amt des Generalsekretaers des
NCCA, einer oekumenischen Organisation, die 15 christliche Kirchen in
Australien vertritt.
 
AustralierInnen auf dem Weg zu Heilung und Versoehnung

In seiner Eroeffnungsrede zur AWD-Regionalkonsultation erklaerte Pfr.
Michael Semmler, Praesident der LKA: "Wir sind eine Kirche, die lange
gebraucht hat, um den Blick ueber unser eigenes Land hinaus zu richten."
Er wuerdigte die lange Missionsgeschichte der LKA in Papua-Neuguinea und
in juengerer Zeit in Zusammenarbeit mit Partnerkirchen in Asien. "Aber
die Welt wird kleiner", so Semmler. "Mobilitaet und Kommunikation
ermoeglichen es uns, unsere Rolle in der Welt zu spielen, und dafuer
begeistern wir uns."
 
In seiner Predigt zum Thema "Willst du gesund werden?" (nach Joh. 5,1-9)
erlaeuterte Semmler, dass nicht nur die koerperlichen, geistigen und
seelischen Aspekte des Lebens Heilung brauchen. "Heilung ist auch fuer
die Nationen notwendig", betonte er. "Nationen und Voelker,
Gemeinschaften und Gemeinden sowie Familien beduerfen der Heilung."
 
Semmler erlaeuterte dar, dass nicht-indigene AustralierInnen auf ihrem
Weg zur Versoehnung mit den UreinwohnerInnen ermutigt und darin
bestaerkt werden, ihr Engagement fuer Heilung fortzusetzen. Er bezog
sich insbesondere auf die "gestohlene Generation" - Kinder von
UreinwohnerInnen, die bis in die 1960er Jahre zwangsweise von ihren
Familien und ihrer Heimat getrennt wurden. "Es ist wichtig, dass diese
Menschen ihre Geschichte erzaehlen koennen und Gehoer finden", so der
LKA-Praesident. "Ebenso ist es wichtig, denen, die diese Menschen
aufgezogen haben, die Moeglichkeit zu geben, ihre Geschichte zu
erzaehlen und gehoert zu werden, denn in den meisten Faellen glaubten
sie aufrichtig, dass sie das Beste fuer jene indigenen Kinder taten." 
 
Albury: Der Geburtsort des Australischen lutherischen Weltdienstes 

Es ist kein Zufall, dass die Regionalkonsultation fuer Asien in Albury
gehalten wurde; dies ist der Geburtsort des Australischen lutherischen
Weltdienstes (ALWD). 1947 begann der dortige Gemeindepfarrer Bruno
Muetzelfeldt (verstorben im Mai 2002) seinen Dienst als Seelsorger im
staatlichen MigrantInnenzentrum Bonegilla, etwa 15 km von Albury
entfernt. 1948 zaehlte das Zentrum bereits ueber 1.000 LutheranerInnen.
1950 errichtete der LWB hier ein Buero des Lutherischen Weltdienstes
(LWD); Muetzelfeldt war der erste LWB-Vertreter. 1955 wurde Brian
Neldner berufen, ihn bei dem Programm zur Umsiedlung von Fluechtlingen
und MigrantInnen zu unterstuetzen, das sich als aeusserst erfolgreich
erwiesen hatte. Das war der Anfang des LWD-Australien, aus dem spaeter
der ALWD entstand.
 
Muetzelfeldt wechselte 1960 als AWD-Sekretaer fuer Wiederansiedlung und
Materielle Hilfe ins Genfer LWB-Sekretariat und war von 1961 bis 1980
AWD-Direktor. Neldner wurde 1960 Muetzelfeldts Nachfolger beim
LWD-Australien und nahm spaeter das Amt des Direktors eines neuen
AWD-Programms in Tansania an. 1973 wurde Neldner zum
AWD-Programmreferent in Genf ernannt und arbeitete schliesslich als
Direktor der AWD von 1991 bis zu seiner Pensionierung 1995.
 
Neldner, der zu Beginn des Jahres eine dreimonatige Beratertaetigkeit
fuer das LWB/AWD-Programms in Jerusalem uebernommen hatte, wuerdigte die
Verdienste seiner drei Nachfolger Sid Bartsch, Gary Simpson und Peter
Schirmer. Bartsch entwickelte die Idee, dass die australische Kirche
auch internationale Hilfe leisten solle. "Er wurde ein grosser
Spendensammler", berichtete Neldner. Simpson wurde erster Leiter der
ALWD, als der LWD-Australien der LKA angegliedert und in ALWD umbenannt
wurde. Unter dem gegenwaertigen ALWD-Leiter Schirmer stiegen die
Spendeneinnahmen des ALWD ueber die Marke von einer Million
Australischen Dollar pro Jahr. "Fuer eine kleine Kirche mit weniger als
100.000 Mitgliedern ist das Zustandekommen einer solchen Summe eine sehr
beachtliche Leistung", betonte Neldner. "ALWD ist einer der bedeutenden
Geber auf Weltebene."
 
ALWD arbeitet mit AWD-Programmen in Kambodscha, Mosambik und Nepal
zusammen und unterstuetzt Nothilfeprogramme. AWD ist die internationale
Nothilfe-, Wiederaufbau- und Entwicklungsorganisation des LWB. Sie
unterhaelt zur Zeit Programme in mehr als 30 Laendern in Afrika, Asien,
Lateinamerika und Karibik sowie Europa. (884 Woerter)
 
(Ein Beitrag von Linda Macqueen, Redakteurin bei The Lutheran, dem
Magazin der Lutherischen Kirche Australiens.) 
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 
 
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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


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