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Haiti: Soforthilfe - Nahrung und Kleidung per Helikopter


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Fri, 11 Jun 2004 06:43:15 -0500

Haiti: Soforthilfe - Nahrung und Kleidung per Helikopter 
Die Betroffenen der Flutkatastrophe haben kaum Kontakt zur
Aussenwelt 
 
Haiti (Karibik)/Genf, 11. Juni 2004 (LWI) -. Die Zahl der
Flutopfer in Folge der schweren Unwetterkatastrophe in Haiti
steigt weiter an: Nach Einschaetzung Michael Kuehns, Leiter des
Laenderprogrammes des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Haiti,
sind Millionen an Hilfsgeldern notwendig, "um den Menschen in den
betroffenen Zonen wieder ein halbwegs vernuenftiges Leben zu
ermoeglichen." 
 
Nach Angaben der Zivilschutzbehoerde in Haiti liegt die
offizielle Zahl der Todesopfer mittlerweile bei 2.000. Nach
juengsten Schaetzungen werden ueber 1.600 HaitianerInnen noch
vermisst. Nahezu alle von ihnen stammen aus der Region um die
Ortschaft Mapou, die etwa 40 km von Haitis Hauptstadt
Port-au-Prince entfernt liegt und nunmehr einer riesigen Schlamm-
und Geroellwueste gleicht. Die Gewalt der Flut, die die Menschen
in Mapou im Schlaf ueberraschte, hat ein Bild der Zerstoerung
hinterlassen, dessen Hoffnungslosigkeit den ganzen Inselstaat
zeichnet
 
Seit Beginn des Jahres hatte sich in Haiti die politische Lage
mehr und mehr zur Krisensituation zugespitzt - nun ist mit den
schweren Regenfaellen und Schlammlawinen der letzten drei Wochen
auch noch eine Umweltkatastrophe ueber die Insel hereingebrochen,
"deren Folgen, laut Kuehn, die haitianische Bevoelkerung und die
Behoerden machtlos gegenueberstehen."
 
Umso mehr versucht der LWB in dieser Situation humanitaere Hilfe
fuer die Ueberlebenden zu leisten, die in Regionen wie Mapou zum
Teil voellig von der Aussenwelt abgeschnitten sind. "Zunaechst
muessen die Betroffenen mit Grundnahrungsmitteln versorgt
werden", so Kuehn. Im Angesicht der von der Flut zerstoerten
Strassen und Zufahrtswege kann dies zur Zeit nur mit
Hubschraubern geschehen, die zum Teil von den derzeit in Haiti
stationierten internationalen Schutztruppen bereitgestellt, zum
Teil gechartert werden: 5.000 Gallonen Wasser, abgepacktes
Trinkwasser, 600 Kilo Reis und Bohnen, 750 Kilo Mais, Kleidung
und Medikamente konnte der LWB unter diesem enormen
Transportaufwand bisher zu 275 Familien bringen. Doch angesichts
des Ausmasses der Katastrophe sind diese Anstrengungen nach
Einschaetzung Kuehns nur ein Tropfen auf den heissen Stein -  die
Helikopter sind weiterhin im Dauereinsatz.
 
Hilfe bei der Organisation der Guetertransporte und bei der
Lagebeurteilung erhaelt der Lutherische Weltbund in Haiti u. a.
von Organisationen vor Ort. Die Krisenhilfe des LWB in Haiti wird
derzeit aus verschiedenen Hilfsfonds finanziert: U. a. mit 50.000
US-Dollar von "Kirchen helfen gemeinsam"(ACT), mit 58.000
US-Dollar der ansaessigen Deutschen Botschaft, sowie mit 23.200
US-Dollar der Deutschen Welthungerhilfe. Darueber hinaus leistet,
nach Aussage Kuehns, Concern Worldwide beachtliche logistische
Hilfe. 
(391 Woerter)
 
(Ein Beitrag von LWI-Volontaerin Julia Fauth)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund
62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen LutheranerInnen in
76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
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*	*	*
 
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