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LWI-Kurznachrichten der Ausgabe 5/2004


From "Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>
Date Fri, 18 Jun 2004 16:26:41 -0500

LWI-Kurznachrichten der Ausgabe 5/2004
 
+ ELKA-Leitungsgremium fordert US-Praesident Bush auf, seine Unterstuetzung
fuer das Vorgehen Israels zu ueberdenken
+ Daenische Kirchendelegation warnt vor humanitaerer Katastrophe in
Israel-Palaestina
+ Mitglied des LWB-Exekutivkomitees Barnett ruft zu Solidaritaet bei
UN-Frauenkonferenz auf
+ Pfr. Mindaugas Sabutis neuer Bischof in Litauen 
+ Pfr. Eldrid neuer Praesident der lutherischen Kirche in Argentinien

ELKA-Leitungsgremium fordert US-Praesident Bush auf, seine Unterstuetzung
fuer das Vorgehen Israels zu ueberdenken
 
Der Kirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) hat
seine "tiefe Besorgnis ueber die juengsten einseitigen Initiativen" des
Staates Israel zum Ausdruck gebracht, und den Praesidenten der Vereinigten
Staaten von Amerika, George W. Bush aufgefordert, seine zugesagte
Unterstuetzung fuer die von Israel geplanten Aktionen noch einmal zu
ueberdenken.
 
Anlaesslich seiner Tagung Mitte April "bekannte sich der Rat entschieden" zu
dem Prinzip einer Friedensregelung fuer den Nahen Osten, die "mit
internationaler Unterstuetzung" durch Verhandlungen auf der Grundlage der
sogenannten "Road Map" fuer den Frieden erreicht werden soll, die von den
Vereinten Nationen, den USA, der Europaeischen Union und Russland
ausgearbeitet worden ist.
 
In einem gesonderten Beschluss bekraeftigte der Rat eine Erklaerung des
Exekutivkomitees des Lutherischen Weltbundes (LWB) mit dem Titel "Reisst die
Mauern nieder", in der gefordert wird, den Bau einer Trennmauer im
Westjordanland sowie die Errichtung und Unterstuetzung von Siedlungen in
israelisch besetzten palaestinensischen Gebieten einzustellen. In der
Erklaerung des LWB-Exekutivkomitees vom Februar 2004 wird die Mauer als
Hindernis fuer einen Frieden im Nahen Osten kritisiert.
 
Der Kirchenrat ist der Vorstand der ELKA und fungiert zwischen den
gesamtkirchlichen Vollversammlungen, die alle zwei Jahre stattfinden, als
Gesetzgebungsorgan. Die ELKA hat rund 5 Millionen Mitglieder; dem LWB trat
sie 1988 bei. Ihr Leitender Bischof, Mark S. Hanson, ist Praesident des LWB.
(222 Woerter)
 
(Nach einem Beitrag des ELKA-Nachrichtendienstes.)
 
*	*	*

Daenische Kirchendelegation warnt vor humanitaerer Katastrophe in
Israel-Palaestina
 
Mitglieder einer daenischen Kirchendelegation, die Israel-Palaestina
bereisten, warnten vor einer drohenden humanitaeren Katastrophe in der
Region. Sie forderten beide Seiten und die ganze Weltgemeinschaft auf, mit
Nachdruck nach einer neuen Loesung zu suchen und vertragliche Regelungen zu
erarbeiten, die Israelis und PalaestinenserInnen gleiche Rechte auf
Souveraenitaet und Sicherheit garantieren.
 
In einer Erklaerung, die nach ihrem Besuch in Jerusalem, in Gaza und im
Westjordanland herausgegeben worden ist, warnte die 12-koepfige Delegation
davor, dass das Ergebnis drakonischer Massnahmen, kollektiver Bestrafung und
von Verstoessen gegen das humanitaere Voelkerrecht Frustration und Hass nur
noch verstaerkten. 
 
Die VertreterInnen des Rates der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Daenemark
fuer Internationale Beziehungen, des Oekumenischen Rates von Daenemark und
von der daenischen kirchlichen Hilfsorganisation DanChurchAid wiesen darauf
hin, dass die Praesenz der ChristInnen, die auf unter zwei Prozent der
Bevoelkerung des Heiligen Landes geschaetzt wird, von den sozio-oekonomischen
und politischen Entwicklungen bedroht sei. "Viele Christen und Christinnen in
Jerusalem und in der Umgebung sehen einfach keine Moeglichkeit,
wirtschaftlich zu ueberleben; die Arbeitslosigkeit grassiert, und fuer junge
Menschen birgt eine Zukunft in diesem Land keinerlei Hoffnung", so der Text.
 
Die daenische Delegation forderte die ChristInnen und die Kirchen in der
ganzen Welt nachdruecklich auf, nach Moeglichkeiten Ausschau zu halten, wie
den ChristInnen in Israel-Palaestina geholfen werden koenne, um die Existenz
der "lebendigen Steine" christlicher Praesenz im Heiligen Land zu sichern.
(227 Woerter)
 
*	*	*

Mitglied des LWB-Exekutivkomitees Barnett ruft zu Solidaritaet bei
UN-Frauenkonferenz auf
 
Aus Anlass der diesjaehrigen Sitzung der Kommission der Vereinten Nationen
ueber die Stellung der Frau (CSW) forderte Pfarrerin Marie Barnett aus Sierra
Leone die Frauen in aller Welt auf, sich in Krisenzeiten gegenseitig zu
unterstuetzen.
 
Barnett, die Mitglied des Rates und des Exekutivkomitees des Lutherischen
Weltbundes (LWB) ist, gehoerte einer LWB-Delegation an, die Anfang Maerz an
der 48. Sitzung der Kommission am Sitz der Vereinten Nationen in New York
(USA) teilnahm. Bei einer Tagung auf Einladung des Nationalen Kirchenrates
der USA berichtete Barnett ueber die Auseinandersetzungen in ihrem Land, das
sich gerade bemuehe, die Folgen eines jahrelangen brutalen Buergerkrieges zu
ueberwinden, und rief dazu auf, "fuereinander zu beten". Die Teilnahme des
LWB wurde von dem in New York ansaessigen Lutherischen Buero fuer
Weltgemeinschaft koordiniert.
 
"Als sich am 11. September 2001 die terroristischen Anschlaege gegen die
Vereinigten Staaten ereigneten, begaben sich Frauen aus den Kirchen von
Sierra Leone nach Texas, um mit den Frauen dort zu beten. Wir erwarten
dasselbe fuer uns. Wir beten fuer Frauen in Amerika, die unter dem
Terrorismus leiden. Lasst uns fuereinander beten, lasst uns unsere Gebete
miteinander verbinden!" Barnett ist Vorsitzende des Programmausschusses des
LWB fuer Weltdienst. 
 
Waehrend der Tagung der CSW veranstaltete das Lutherische Buero fuer
Weltgemeinschaft eine inoffizielle Podiumsdiskussion ueber die Rolle junger
Maenner zur Nutzung der Gleichberechtigung von Maennern und Frauen fuer die
Bekaempfung von HIV/AIDS. Bei der Podiumsdiskussion sollten unter anderem die
Gruende herausgefunden werden, weshalb junge Frauen - die 62 Prozent der mit
HIV infizierten jungen Menschen in Afrika suedlich der Sahara und in
Suedasien ausmachen - anfaelliger sind als Maenner. Weiterhin sollte auf
dieses Problem aufmerksam gemacht werden.
 
Die Kommission verabschiedete Resolutionen zu zahlreichen Themen,
beispielsweise zugunsten einer verstaerkten Mitwirkung von Frauen an
Friedensverhandlungen und an Wahlen nach Konflikten. In den Resolutionen
wurde festgestellt, dass Frauen unverhaeltnismaessig staerker von HIV/AIDS
betroffen seien, und es wurde das Zukunftsprogramm fuer die Arbeit der UNO
zur Frauenfoerderung zur Kenntnis genommen. (325 Woerter)
 
(Nach einem Bericht von Emily Freeburg, Lutherisches Buero fuer
Weltgemeinschaft.)
 
*	*	*

Pfr. Mindaugas Sabutis neuer Bischof in Litauen 
 
Pfr. Mindaugas Sabutis wurde zum neuen Bischof der Evangelisch-Lutherischen
Kirche Litauens gewaehlt. Die Delegierten der Synode waehlten den
28-jaehrigen Theologen auf einer Sondersitzung Ende April mit 44 von 87
Stimmen zum Nachfolger von Bischof Jonas V. Kalvanas Jr., der im April 2003
verstorben war. 
 
Sabutis studierte von 1994 bis 1997 Theologie an der Universitaet in Klaipeda
und spezialisierte sich im Anschluss auf dem Gebiet der
Religionswissenschaften an der Universitaet Vilnius. 
 
Sabutis wurde 1996 ordiniert und arbeitete von 1996 bis 1998 als
Gemeindepfarrer in Mittellitauen. 1998 wurde er Gemeindepfarrer in Vilnius
und 2000 Mitglied des Konsistoriums der Kirche. 
 
Die Evangelisch-Lutherische Kirche Litauens hat rund 21.000 Mitglieder und
gehoert seit 1967 zum Lutherischen Weltbund. (119 Woerter)
 
*	*	*

Pfr. Eldrid neuer Praesident der lutherischen Kirche in Argentinien
 
Pfr. Alan Eldrid ist zum neuen Praesidenten der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche (IELU) in Argentinien gewaehlt worden. Der
43-Jaehrige wurde Nachfolger von Pfr. Angel F. Furlan, der die Kirche acht
Jahre geleitet hatte.
 
Eldrid absolvierte seine theologische Ausbildung am ISEDET, einer
oekumenischen theologischen Hochschule in Buenos Aires (Argentinien). Er
wurde 1988 ordiniert und arbeitete als Gemeindepfarrer in zwei Gemeinden in
der Naehe von Buenos Aires. Parallel unterrichtete er am ISEDET. Die
Vollversammlung der IELU waehlte Eldrid fuer den Zeitraum 2004 bis 2008.
 
Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche hat rund 7.000 Mitglieder und
gehoert seit 1951 zum Lutherischen Weltbund. (105 Woerter)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen
weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner
Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt,
falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des
LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten
Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden. 
 
*	*	*
 
LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630	     
E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


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