From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Westafrika: Interreligioese Gruppen suchen konstruktiven Dialog


From "Frank Imhoff" <frank_imhoff@elca.org>
Date Fri, 09 Jul 2004 18:59:04 -0500

Westafrika: Interreligioese Gruppen suchen konstruktiven Dialog mit
Regierungen
ReligionsfuehrerInnen beklagen Missbrauch von Kindern in Konflikten

Ho (Ghana)/Genf, 9. Juli 2004 (LWI) - Die in Ghana zum westafrikanischen
Interreligioesen Friedensgipfels versammelten ReligionsfuehrerInnen
haben beschlossen, zu allen Friedensmissionen in Krisengebiete
interreligioese Delegationen zu entsenden, um ihrer Solidaritaet
Ausdruck zu verleihen und Frieden und Versoehnung voranzutreiben.
 
Weiterhin riefen die VertreterInnen verschiedener
Glaubensgemeinschaften, die am regionalen Friedensgipfel vom 23. bis 24.
Juni in Ho nordoestlich der ghanaischen Hauptstadt teilnahmen, die
Regierungen der Region dazu auf, mit den religioesen Fuehrungen in einen
konstruktiven Dialog einzutreten, mit dem gemeinsamen Ziel, einen
dauerhaften Frieden zu schaffen.
 
Sie forderten die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten
(ECOWAS) auf, ihre Mitgliedsregierungen dazu zu ermutigen, eine Kultur
der Redefreiheit und der politischen Toleranz zu pflegen.
 
Die westafrikanische Konferenz war eine Folgetagung zum
gesamtafrikanischen Interreligioesen Friedensgipfel mit dem Thema "Die
Gabe des Friedens annehmen", der im Oktober 2002 in Johannesburg
(Suedafrika) stattgefunden hatte. Die zum Ende des Treffens in Ho
veroeffentlichte Erklaerung wuerdigte zudem die Rolle des derzeitigen
ECOWAS-Vorsitzenden, Ghanas Praesident John Agyekum Kufuor, bei der
Friedensschaffung in der Region.
 
Die Beschluesse des Friedensgipfels richten sich an die
ReligionsfuehrerInnen der Region, ueberregionale Organisationen,
Regierungen sowie an die Zivilgesellschaft. Die Delegierten baten den
ECOWAS-Vorsitzenden, diese Verpflichtungen auch den Staats- und
Regierungschefs in Westafrika zu uebermitteln.
 
Darueber hinaus beklagten die interreligioesen FuehrerInnen den
Missbrauch von Kindern in Konflikten. "Wir fordern alle Regierungen und
andere massgebliche Akteure und Akteurinnen in der Region dazu auf, den
Missbrauch von Kindern in Konflikten zu beenden sowie der Verschleppung
von und dem Handel mit Kindern ein Ende zu setzen", erklaerten sie. 
 
Ebenso muesse die Staerkung und Gleichstellung der Frauen von den
Regierungen weiter vorangetrieben werden. Ausserdem gelte es, die
sozio-oekonomische Situation der Bevoelkerung zu verbessern.
 
An dem von der Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika
organisierten Gipfel nahmen fast 100 VertreterInnen interreligioeser
Netzwerke aus Benin, Gambia, Ghana, Guinea, Kamerun, Liberia,
Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone and Togo teil. Unter
dem Motto "Miteinander: Der Schluessel zu Frieden und Entwicklung in
Afrika" befassten sie sich mit den anstehenden Themen aus der
Perspektive der traditionellen afrikanischen Religionen, des
Christentums, des Islams u. a. Die Situation in den verschiedenen
Laendern sowie interreligioese Friedensinitiativen in Liberia und Sierra
Leone standen ebenfalls auf der Tagesordnung.
 
Durch ihre jeweiligen Netzwerke arbeiteten die TeilnehmerInnen an der
Umsetzung und Verwirklichung der Ziele, die auf dem ersten
gesamtafrikanischen Friedensgipfel in Suedafrika beschlossen worden
waren. "Wir wollen einen Konsens zu schaffen, der darauf gruendet, dass
Religion in Afrika befreit werden muss vom Missbrauch durch
OpportunistInnen fuer deren eigennuetzige wirtschaftliche, politische
und andere Zwecke", so die TeilnehmerInnen des Gipfels.
 
"Wir verpflichten uns als interreligioese Organisationen, unsere
Netzwerke auf nationaler, regionaler und kontinentaler Ebene zu
verbessern und regelmaessige Aktivitaeten durchzufuehren", erklaerten
die TeilnehmerInnen weiter. Die Aufgabenbereiche fuer solche
Aktivitaeten wuerden anfaenglich auf nationaler Ebene durch
interreligioese Raete festgelegt und nachfolgend als ueberregionaler und
kontinentaler Plan innerhalb der naechsten zwei Jahre umgesetzt werden.
(478 Woerter)
 
(Vom westafrikanischen Gipfel berichtete Kenia-Korrespondent Noel Okoth
im Auftrag der LWI.)
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

*	*	*

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630	     
E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home