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ELKRAS-Frauenkonferenz: Rechte der Frauen im pastoralen Dienst


From "Frank Imhoff" <frank_imhoff@elca.org>
Date Thu, 12 Aug 2004 12:50:05 -0500

ELKRAS-Frauenkonferenz: Rechte der Frauen im pastoralen Dienst
verteidigen
LWB-Dokument "Kirchen sagen *NEIN' zur Gewalt gegen Frauen" auf Russisch
veroeffentlicht
 
St. Petersburg (Russland)/Genf, 12. August 2004 (LWI) - Die
Teilnehmerinnen der 2. Frauenkonferenz der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) haben die ELKRAS dazu
aufgerufen, die Rechte der Frau im pastoralen Dienst zu verteidigen und
nicht zuzulassen, "dass auslaendische lutherische Kirchen, die die
Frauenordination ablehnen, einen Einfluss gewinnen". Sie wuenschten sich
eine Kirche, "in der ihre Gaben, Faehigkeiten auf allen Ebenen
eingebracht werden koennen", betonten die 45 Teilnehmerinnen der
Frauenkonferenz aus allen Regionalkirchen der ELKRAS, die vom 12. bis
18. Juli in Peterhof bei St. Petersburg (Russland) stattfand, in einer
Abschlusserklaerung. 
 
Die TeilnehmerInnen kritisierten, dass die in der Verfassung der ELKRAS
garantierte Gleichberechtigung im kirchlichen Leben nicht an allen
Stellen umgesetzt werde und die Frauen nicht zu allen theologischen
Fragen - besonders zu denen, die sie betreffen - gleichberechtigt
Stellung nehmen koennten. 
 
"Das grosse Netzwerk der Frauen der ELKRAS ist in den vergangenen Jahren
ueber den Weltgebetstag, ueber regionale Frauenseminare und andere
gemeinsame Erfahrungen zu einer grossen Gemeinschaft gewachsen, die
bereichert, staerkt und ermutigt. Die Frauen wuenschen sich deshalb,
dass die ELKRAS als Gesamtkirche erhalten bleibt und weiter entwickelt
wird. Alle Frauen ueben in dieser Kirche verantwortungsvolle und
leitende Aemter auf verschiedenen Ebenen aus. Sie tun dies mit grossem
Engagement und moechten dies auch in Zukunft tun", so die
Teilnehmerinnen in ihrer Erklaerung. 
 
Sie wuenschten sich, "dass die Lebendigkeit der Konferenz das Leben
ihrer Kirche bestimmen moege und dass die Gemeinden ihre Verantwortung
im Hinblick auf die Auswahl und Begleitung zukuenftiger Pfarrer - sowohl
Maenner als auch Frauen - mit Ernsthaftigkeit und Liebe wahrnehmen",
betonten die Frauendelegierten aus Orten wie Kaliningrad und Grodno im
Westen, Magadan und Chrabarowsk im Fernen Osten, St. Petersburg im
Norden sowie Duschanbe, Samarkand, Tbilisi und Baku im Sueden. 
 
Im Mittelpunkt der Tagung stand die Sorge um den Schutz der Frauen vor
Gewalt in Gesellschaft und Familie, aber auch in der Kirche. Dieses
Thema wurde in verschiedenen Bibelarbeiten und Gespraechsrunden
eroertert. Thema der Bibelarbeiten waren die Stamm-Muetter Jesu
(Matthaeus 1). Die einzelnen Bibelarbeiten beschaeftigten sich mit
Tamar, Batseba, Rahab sowie Rut und wurden von einer kreativen
Meditation begleitet. Als Ergebnis entstand ein von den Frauen auf Stoff
gestickter bunter "Baum unseres Glaubens". 
 
Ein wichtiger Hoehepunkt der Tagung war die Uebergabe der russischen
Uebersetzung der vom Lutherischen Weltbund (LWB) herausgegebenen
Publikation "Kirchen sagen *NEIN' zur Gewalt gegen Frauen", die nicht
nur individuelle, sondern auch strukturelle Gewalt, wie sie besonders
Frauen erleben, thematisiert. Einschliesslich der russischen Ausgabe ist
das Dokument inzwischen in 21 Sprachen veroeffentlicht worden. Die
Publikation wurde waehrend der Tagung von Priscilla Singh,
LWB-Referentin fuer Frauen in Kirche und Gesellschaft, vorgestellt. 
 
Ein weiteres Thema der Konferenz bildete der Weltgebetstag der Frauen
2005, der von Frauen aus Polen gestaltet wird. Ewa Walter von der
Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, die Mitglied des
Internationalen Weltgebetstagskomitees ist, berichtete ueber die
Vorbereitungen. (477 Woerter)
 
(Dieser Beitrag basiert auf einem Bericht von Dr. Tamara Tatsenko,
Frauenbeauftragte der ELKRAS.)
 
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit
knapp 66 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
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und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
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Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

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