wfn.org | Lutherisch/roemisch-katholische Kommission fuer die Einheit

["Frank Imhoff" <frank_imhoff@elca.org>]

Lutherisch/roemisch-katholische Kommission fuer die Einheit tagte in
Baltimore 
Bericht der Kommission soll 2006 veroeffentlicht werden
 
Baltimore (USA)/Genf, 13. August 2004 (LWI) - Das zentrale Thema der
gegenwaertigen Phase des Dialogs der Lutherisch/roemisch-katholischen
Kommission fuer die Einheit ist die Apostolizitaet der Kirche. Die Kommission
setzte auf der diesjaehrigen Tagung ihre Arbeit an den biblischen,
historischen und systematisch theologischen Beitraegen zum Verstaendnis
dieses Themas fort. Die neunte Tagung der vierten Dialogphase der Kommission
fand vom 9. bis 17. Juli auf Einladung des Lutherisches Weltbundes (LWB) in
Baltimore (USA) statt.
 
Die Kommission eroerterte folgende Themen: "Die Apostolizitaet der Kirche:
Neutestamentliche Grundlegungen"; "Das apostolische Evangelium und die
Apostolizitaet der Kirche"; "Apostolische Sukzession und
ordinationsgebundenes Amt" sowie "Kirchliche Lehre, die in der Wahrheit
bleibt".
 
Der Dialog wird vom LWB und dem Paepstlichen Rat zur Foerderung der Einheit
der Christen getragen. Auf lutherischer Seite hat Bischof Dr. Bila Harmati
von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn den Vorsitz der Kommission.
Der roemisch-katholische Vorsitzende ist Erzbischof Alfons Nossol aus Opole
(Polen). 
 
Seit seinen Anfaengen hat der Lutherisch/roemisch-katholische Dialog die
sichtbare Einheit der Kirche zum Ziel. Die Unterzeichnung der "Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre" am 31. Oktober 1999 in Augsburg
(Deutschland) ist weitgehend auf die Ergebnisse des Dialogs zurueckzufuehren.
 
Der Abschluss dieser Arbeit wird 2005 erwartet und der Bericht der Kommission
soll 2006 veroeffentlicht werden. 
 
Die naechste Tagung der Dialogkommission findet vom 22. bis 30. September
2005 statt. (227 Woerter)
 
Im Folgenden finden Sie den vollstaendigen Wortlaut des Kommuniquis der
Sitzung der Lutherisch/roemisch-katholischen Kommission fuer die Einheit in
Baltimore:
 

Lutherisch/roemisch-katholische Kommission fuer die Einheit
Baltimore, MD, U.S.A., 9. - 17. Juli 2004
 
Kommuniqui
 
Die neunte Tagung der vierten Dialogphase der
Lutherisch/roemisch-katholischen Kommission fuer die Einheit fand vom 9. -
17. Juli 2004 auf Einladung des Lutherisches Weltbundes in Baltimore, USA,
statt.
 
Dieser Dialog wird vom Lutherischen Weltbund (LWB) und dem Paepstlichen Rat
zur Foerderung der Einheit der Christen (PCPCU) getragen. Auf lutherischer
Seite hat Bischof Bila Harmati von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Ungarn den Vorsitz der Kommission. Der roemisch-katholische Vorsitzende ist
Erzbischof Alfons Nossol, Opole, Polen. Sekretaere der Kommission sind Pfr.
Dr. Matthias Tuerk (PCPCU) auf roemisch-katholischer Seite und Pfr. Sven
Oppegaard (LWB) auf lutherischer Seite.
 
Von lutherischer Seite nahmen teil: Prof. Dr. Kristen Kvam (U.S.A.), Prof.
Dr. Ricardo Pietrantonio (Argentinien), Prof. Dr. Turid Karlsen Seim
(Norwegen), Prof. Dr. Yoshikazu Tokuzen (Japan), Pfr. Dr. Pirjo Tyoerinoja
(Finnland), Prof. Dr. Theo Dieter (Frankreich - Deutschland) und fuer diese
Sitzung Prof. Dr. Eric Gritsch (U.S.A.). Von katholischer Seite nahmen teil:
Bischof Dr. Gerhard Schwenzer (Norwegen), Prof. Dr. Margaret O'Gara (Kanada),
Prof. Dr. Jared Wicks S.J. (U.S.A.), Prof. Dr. Angelo Maffeis (Italien) und
Prof. Thomas Soeding (Deutschland). Dolmetscherinnen waren Fr. Donata Coleman
und Fr. Ursula Gassmann.
 
Entschuldigt hatten sich Bischof Samson Mushemba (Tansania) und Prof. Dr.
Gunther Wenz (Deutschland) von lutherischer Seite und Pfr. Dr. Polykarp Chuma
Ibebuike (Nigeria) und Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Deutschland) von
katholischer Seite.
 
Seit seinen Anfaengen hat der Lutherisch/roemisch-katholische Dialog die
sichtbare Einheit der Kirche zum Ziel. Die erste Dialogphase (1967-1971)
konzentrierte sich auf das Evangelium und die Kirche. In der zweiten Phase
(1973-1984) ging es um Eucharistie und das kirchliche Amt. Thema der dritten
Phase (1986-1993) war Kirche und Rechtfertigung. Im Jahre 1999 wurde die
Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre feierlich unterzeichnet.
Dieses besondere Ereignis ist weitgehend auf die Ergebnisse des Dialogs
zurueckzufuehren.
 
Das zentrale Thema der gegenwaertigen Phase ist die Apostolizitaet der
Kirche. Die Kommission setzte auf der diesjaehrigen Tagung ihre Arbeit an den
biblischen, historischen und systematisch theologischen Beitraegen zum
Verstaendnis dieses Themas fort. Die Kommission arbeitete auf der Basis von
Textentwuerfen, die im April 2003 in Erfurt, Deutschland, und im Maerz 2004
in Rom vom Redaktionsausschuss ueberarbeitet wurden.
 
Die Kommission eroerterte im einzelnen:
- Die Apostolizitaet der Kirche: Neutestamentliche Grundlegungen
- Das apostolische Evangelium und die Apostolizitaet der Kirche
- Apostolische Sukzession und ordinationsgebundenes Amt
- Kirchliche Lehre, die in der Wahrheit bleibt.
 
Der Abschluss dieser Arbeit wird 2005 erwartet und der Bericht der Kommission
soll 2006 veroeffentlicht werden. 
 
Waehrend der Tagung wurde jeden Tag ein Abendmahlsgottesdienst gefeiert,
abwechselnd gehalten von lutherischer und roemisch-katholischer Seite.
 
Am Samstag Abend, dem 10. Juli, wurde die Gruppe vom lutherischen Bischof von
Baltimore, Bischof Gerard Knoche, empfangen, der auf seinem Besitz eine
Gartenparty fuer die Gruppe gab.
 
Am Sonntag, dem 11. Juli, wurde in der Zion Church ein Gottesdienst in
deutscher Sprache abgehalten, bei dem Erzbischof Nossol predigte. Diesem
Gottesdienst folgte ein Abendmahlsgottesdienst in englischer Sprache,
ebenfalls in der Zion Church, wo Bischof Harmati predigte. Den Teilnehmenden
wurde auch Gelegenheit gegeben, Gemeindemitglieder bei der ueblichen
Kaffeestunde kennenzulernen. Sonntag Nachmittag lud Bischof Knoche alle
Mitglieder der Kommission auf eine Jacht zu einer Rundfahrt ausserhalb des
Hafens von Baltimore ein.
 
Am Mittwoch, dem 14. Juli, wurde die Eucharistie in der Cathedral of Mary Our
Queen gefeiert und die Teilnehmenden wurden dort anschliessend vom
Weihbischof der Erzdioezese Baltimore, W. Francis Malooly, in Abwesenheit von
Kardinal William Keeler empfangen.
 
Die Kommission brachte einmuetig ihren Dank fuer die Gastfreundschaft der
Zion Church zum Ausdruck, wo die Tagung abgehalten wurde und wo die
Teilnehmenden verpflegt wurden. Die Kommission war beeindruckt von der
ausgezeichneten Organisation, und dankte insbesondere Pfarrer Dr. Holger
Roggelin sowie Prof. Dr. Eric Gritsch und seiner Frau Bonnie Brobst, sowie
den vielen freiwilligen Helferinnen.
 
Die naechste Tagung der Dialogkommission findet vom 22. - 30. September 2005
statt.
 
*	*	*
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 136
Mitgliedskirchen, denen rund 62,3 Millionen der weltweit knapp 66 Millionen
LutheranerInnen in 76 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen
weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner
Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt,
falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des
LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten
Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

*	*	*

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630	     
E-Mail: dmg@lutheranworld.org