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LWB-Generalsekretaer ruft Israelis und PalaestinenserInnen auf,


From "Frank Imhoff" <Frank_Imhoff@elca.org>
Date Thu, 14 Oct 2004 11:22:17 -0500

LWB-Generalsekretaer ruft Israelis und PalaestinenserInnen auf, Zyklus
der Gewalt zu durchbrechen 
LWB lehnt alle Massnahmen ab, die Friedensprozess zuwiderlaufen

Genf, 14. Oktober 2004 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat seine tiefe Besorgnis ueber
die juengste Eskalation der Gewalt im Gaza-Streifen zum Ausdruck
gebracht. Der Zyklus der Gewalt in Israel-Palaestina koenne nur durch
Dialog, gegenseitiges Verstaendnis und Mitgefuehl durchbrochen werden,
so Noko in einer Erklaerung, die am Mittwoch, 14. Oktober,
veroeffentlicht wurde.

Noko betonte, der LWB unterstuetze den Anfang des Monats an Israelis
wie PalaestinenserInnen gerichteten Aufruf der Patriarchen und
Kirchenleiter in Jerusalem, der Gewalt ein Ende zu setzen. Der blutige
Teufelskreis von Angriffen und Gegenangriffen werde keiner der beiden
Seiten Frieden bringen. 

Der LWB unterstuetze seit langem eine Zwei-Staaten-Loesung auf der
Grundlage der auf dem Verhandlungswege herbeizufuehrenden Schaffung
eines lebensfaehigen palaestinensischen Staates an der Seite Israels,
erklaerte der LWB-Generalsekretaer. Gleichermassen lehne der LWB
kategorisch jegliche Angriffe auf ZivilistInnen, kollektive
Strafaktionen, Foerderung von Hass auf die Gegenseite sowie
Entscheidungen, die dem "Road Map" genannten Friedensfahrplan sowie der
Schaffung eines lebensfaehigen palaestinensischen Staates zuwiderlaufen,
ab.

Nach eigenen Angaben hat die israelische Armee im Gaza-Streifen eine
Offensive begonnen, um Raketenangriffe militanter PalaestinenserInnen
auf Israel zu unterbinden. Dabei sind nach Medienangaben seit Ende
September bisher mehr als 100 PalaestinenserInnen getoetet worden. (214
Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollstaendigen Wortlaut der Erklaerung von
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:

Erklaerung des Generalsekretaers des Lutherischen Weltbundes zur
Situation im Gaza-Streifen

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist zutiefst besorgt ueber die juengste
Eskalation der Gewalt im Gaza-Streifen. Der LWB unterstuetzt den Anfang
des Monats erfolgten Aufruf der Patriarchen und Kirchenleiter in
Jerusalem an Israelis wie PalaestinenserInnen, der Gewalt ein Ende zu
setzen, und schliesst sich ihrem Appell an, um den Frieden im Heiligen
Land zu beten.

Der blutige Teufelskreis der Angriffe und Gegenangriffe wird keiner der
beiden Seiten Frieden bringen. Und solange die Kinder Abrahams weiter in
Feindschaft und im Konflikt miteinander leben, bleibt die ganze Welt
gespalten. Der Zyklus der Gewalt in Israel-Palaestina kann nur durch
Dialog, gegenseitiges Verstaendnis und Mitgefuehl durchbrochen werden.

Der LWB bekraeftigt die von ihm seit langem geuebte Unterstuetzung fuer
eine Zwei-Staaten-Loesung auf der Grundlage der auf dem Verhandlungsweg
herbeizufuehrenden Schaffung eines lebensfaehigen palaestinensischen
Staates an der Seite des Staates Israel. Gleichermassen wiederholt der
LWB seine kategorische Ablehnung jeglicher Angriffe auf ZivilistInnen,
kollektiver Strafaktionen, Foerderung von Hass auf die Gegenseite sowie
Entscheidungen, die dem Friedensfahrplan und der Schaffung eines
lebensfaehigen palaestinensischen Staates zuwiderlaufen.

Der LWB hofft aufrichtig, dass die israelische Regierung sowie die
Fuehrung der palaestinensischen Autonomiebehoerde ihren Voelkern den Weg
des Friedens weisen. Der LWB fordert Israelis und PalaestinenserInnen
gleichermassen auf, um ihrer Kinder und der Kinder der Welt willen
anstatt kriegerischer Pfade den Weg des Friedens zu beschreiten. Die
Voelkergemeinschaft und insbesondere das Quartett, also die Vereinigten
Staaten, die Europaeische Union, die Russische Foederation und die
Vereinten Nationen, rufen wir auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun,
um beide Konfliktparteien von einem Vorgehen abzuhalten, das lediglich
die Gewalt schuert, anstatt den so noetigen Frieden zu foerdern. Wie
viele Kinder muessen noch sterben, bis die Voelkergemeinschaft die
politische Entschlossenheit demonstriert, der entsetzlichen Gewalt, die
schon so lange andauert und so viele Unschuldige das Leben gekostet hat,
ein Ende zu setzen?

Pfr. Dr. Ishmael Noko
Generalsekretaer
14. Oktober 2004

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