wfn.org | LWB-Praesident Hanson verpflichtet sich zu Lobbying fuer

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

LWB-Praesident Hanson verpflichtet sich zu Lobbying fuer wirtschaftliche
Gerechtigkeit und Frieden weltweit
LutheranerInnen Mittelamerikas besorgt ueber Auswirkungen von
Freihandelsabkommen

San Salvador (El Salvador)/Genf, 2. November 2004 (LWI) - Zum Abschluss
seines Besuchs in El Salvador betonte der Praesident des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Bischof Mark S. Hanson, er werde dem LWB und den USA
die Besorgnis der mittelamerikanischen LutheranerInnen ueber die
Freihandelsabkommen uebermitteln. Diese erste Reise nach Mittelamerika
in seiner Funktion als LWB-Praesident habe ihn in seinem Kampf um
Frieden und um eine gerechtere Welt ermutigt, betonte Hanson. Auf
Einladung der Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Mittelamerika hatte
Hanson El Salvador vom 11. bis 16. September besucht.

Gegenueber JournalistInnen berichtete Hanson zum Abschluss seines
sechstaegigen Besuchs ueber seine Erlebnissen mit Menschen, die in
aeusserster Armut leben. Aufgrund einer tiefen Glaubensverpflichtung, so
Hanson, bestehe der Dienst der mittelamerikanischen lutherischen Kirchen
aus Begleitung der leidenden Bevoelkerung, Sorge um die Schoepfung und
Verteidigung der Menschenrechte, einschliesslich Zugang zu
Gesundheitsversorgung, Erziehung und Ausbildung, Unterkunft und
Beschaeftigung.

Er habe in Gespraechen mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft
Frustration darueber festgestellt, dass die nach dem Konflikt von 1980
bis 1992 in El Salvador unterzeichneten Friedensabkommen nicht
vollstaendig umgesetzt worden seien und sie nicht zu dem erwarteten
gerechten Frieden gefuehrt haetten. "Fuer uns", so Hanson, "ist Frieden
nicht lediglich das Ende des bewaffneten Konflikts, sondern er bedeutet
auch Zugang zu allen grundlegenden Rechten".

Die Kirchen Mittelamerikas haetten dankbar die Begleitung des LWB zur
Kenntnis genommen und anerkannt, dass der LWB sich ernsthaft mit den
Auswirkungen der wirtschaftlichen Globalisierung, insbesondere auf die
verletzlichsten Teile der Bevoelkerung auseinander setzte. 

Laut Hanson sind die Kirchen ueber die potenziellen Auswirkungen der
Freihandelsabkommen auf das Leben der Menschen in Mittelamerika besorgt.
Besonders bedauerten sie den Mangel an Transparenz und an Mitwirkung der
Oeffentlichkeit an Diskussionen ueber solche Abkommen sowie die
Verarmung der davon am meisten Betroffenen, Menschen in laendlichen
Gebiete, die indigene Bevoelkerung und Frauen. Die Kirchen haetten auch
Besorgnis ueber das Fehlen von klaren Regelungen zum Umgang mit
natuerlichen Ressourcen und der daraus entstehenden Verschlechterung der
Umweltbedingungen zum Ausdruck gebracht.

"Ich verpflichte mich, diese Botschaft und diese Anliegen an den LWB
und besonders an meine Kirche in den USA weiterzuleiten", so der
LWB-Praesident.. Hanson ist Leitender Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA). Die ELKA hat knapp
fuenf Millionen Mitglieder und gehoert seit 1988 zum LWB.

Im Blick auf den dritten Jahrestag des terroristischen Angriffs gegen
die USA vom 11. September 2001 erklaerte Hanson, "Wir sind Zeugen und
Zeuginnen davon, wie Gewalt im Irak immer mehr Gewalt erzeugt. Dieser
Besuch hilft mir zu verstehen, wie Gewalt auch in ungerechten Strukturen
und im Fall von Ausschluss und Ausgrenzung zum Ausdruck kommen kann."
Wenn er in sein Land zurueckkehre, so der LWB-Praesident, "habe ich
erneut die Verpflichtung, mich fuer Frieden einzusetzen, mich nach
bestem Vermoegen um eine gerechtere Welt ohne Ausgrenzung zu bemuehen".
(465 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Fernando Oshige, Peru.)

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