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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 09-2004


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 02 Nov 2004 11:57:01 -0600

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 09-2004

+ Immer engere Beziehungen zwischen AnglikanerInnen und
LutheranerInnen
+ Einsatz fuer die volle, sichtbare Einheit der ChristInnen
+ OeRK-Generalsekretaer ruft zu gemeinsamem Streben nach sichtbarer
Einheit auf
+ Bischof der Litauischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der
Diaspora zum Berater des LWB-Rates ernannt
+ LWB-Handbuch 2004/2005 erschienen

Immer engere Beziehungen zwischen AnglikanerInnen und LutheranerInnen

Die immer enger werdenden Beziehungen zwischen AnglikanerInnen und
LutheranerInnen seien "ein hoffnungsvolles Zeichen fuer die gesamte
oekumenische Bewegung", betonte Dr. Mary Tanner in einem Grusswort der
Anglikanischen Kirchengemeinschaft waehrend der Ratstagung des
Lutherischen Weltbundes (LWB), die vom 1. bis 7. September in
Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfand. Dies gelte insbesondere vor dem
Hintergrund, dass es moeglich sei, die Uebereinkuenfte aus bilateralen
und multilateralen Gespraechen so zu uebernehmen, dass daraus
veraenderte Beziehungen im Leben erwuechsen.

Die Anglikanerinnen seien dankbar "fuer die Fortschritte in den
anglikanisch-lutherischen Beziehungen, fuer unsere immer tiefere
Gemeinschaft in Glauben, Leben und Zeugnis in Europa, Nordamerika,
Afrika und anderen Regionen der Welt", so Tanner in ihrem Grusswort. Sie
ueberbrachte in Vertretung von Pfr. Canon Gregory Cameron, Direktor der
Abteilung fuer Oekumenische Angelegenheiten und theologische Studien des
Anglikanischen Konsultativrats, auch Gruesse des Erzbischofs von
Canterbury, Dr. Rowan Williams. 

Mit grossem Interesse haette die Anglikanische Kirchengemeinschaft die
Tagesordnung und Dokumente der LWB-Ratstagung zur Kenntnis genommen, in
denen die Leidenschaft fuer Einheit und Mission spuerbar zum Ausdruck
komme. Die Ratstagung falle in eine fuer die Situation der heutigen Welt
kritische Zeit, die gepraegt sei von unfassbaren Gewaltakten,
entsetzlichen Spaltungen und neuen Trennmauern. 

"Die Beziehungen zwischen Kirchen, sowohl innerhalb weltweiter
Gemeinschaften als auch zwischen ihnen sind von groesserer Bedeutung
denn je. Die Versoehnung und Einheit von Kirchen zeigen, dass es, durch
Gottes Gnade, moeglich ist, Erinnerungen zu heilen und vergangene
Spaltungen zu ueberwinden", so Tanner. Dies sei ein Hoffnungszeichen
fuer die Versoehnung und Einheit der menschlichen Gemeinschaft.

Tanner berichtete, dass sich die AnglikanerInnen auf die neue
Internationale anglikanisch-lutherische Kommission und auf die
Fortschritte in der Vertiefung und Ausweitung der Gemeinschaft sowie die
Erringung neuer Einsichten zu weiter bestehenden offenen Fragen freuen
wuerden.

Die Anglikanische Kirchengemeinschaft hat rund 70 Millionen Mitglieder
in 37 Mitgliedskirchen bzw. Provinzen in ueber 160 Laendern. (303
Woerter) 

*	*	*

Einsatz fuer die volle, sichtbare Einheit der ChristInnen

Die aktuelle Beziehung zwischen LutheranerInnen und KatholikInnen
stelle eine "vertiefte obwohl noch nicht vollkommene Gemeinschaft" dar,
betonte Pfr. Dr. Matthias Tuerk vom Paepstlichen Rat zur Foerderung der
Einheit der Christen in einem Grusswort an die Ratstagung des
Lutherischen Weltbundes (LWB), die vom 1. bis 7. September in
Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfand. Diese Beziehungen gelte es mit
Leben zu fuellen, so Tuerk.

Der Vertreter des Paepstlichen Einheitsrates rief dazu auf, alles zu
tun, "was wir bereits jetzt gemeinsam tun koennen". Tuerk forderte,
"arbeiten wir weiter intensiv an der Klaerung der noch offenen Fragen
von Glaube, Kirche und Amt! Lassen wir uns nicht von Pessimisten,
Gegnern der Oekumene oder sonstigen Sachzwaengen auf beiden Seiten in
unserem Einsatz fuer die volle, sichtbare Einheit der Christen
beirren!"

Tuerk ueberbrachte den TeilnehmerInnen der Ratstagung "die herzlichsten
Gruesse und Segenswuensche" des Praesidenten des Paepstlichen Rates zur
Foerderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper. Inzwischen
sei es zu einer Selbstverstaendlichkeit geworden, dass Vertreter der
katholischen Kirche an den Rats- und Vollversammlungen des LWB
teilnaehmen, wie auch umgekehrt regelmaessig lutherische VertreterInnen
an Bischofssynoden und vielen anderen Zusammenkuenften der katholischen
Kirche beteiligt seien. Dies zeige, wie sehr sich die gewachsene
Gemeinschaft mit Leben fuelle. 

In seinem Grusswort erinnerte Tuerk an den Aufbruch der oekumenischen
Beziehungen in den 1960er Jahren. Es habe gegolten, Abschied zu nehmen
aus der Gefangenschaft in den alten konfessionellen Vorbehalten bis hin
zu Feindseligkeiten. "Nun sind wir auf dem Weg in das *gelobte Land' und
noch nicht am Ziel der vollen, sichtbaren Einheit der Kirche. Der Weg
gleicht auch bei uns manchmal dem Weg des Volkes Israel durch die
Wueste." 

Ermuedende Proteste, falsche Beharrlichkeiten, neuer Antioekumenismus
bis hin zum Zweifel an der Richtung und gar am Sinn des gesamten Weges
muessten leider mitunter auf beiden Seiten festgestellt werden. "Aber
wie damals das Volk Israel, begleitet uns auch heute Gott selbst auf dem
Weg der oekumenischen Gemeinschaft. Er wird uns nicht in die Irre oder
gar verloren gehen lassen!", betonte Tuerk.

Als eine wichtige Etappe des Weges zur Einheit benannte Tuerk die
Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre (GE), die am 31. Oktober
1999 feierlich in Augsburg (Deutschland) unterzeichnet wurde. Im
kommenden Jahr werde die Arbeit der Internationalen
lutherisch/katholischen Kommission fuer die Einheit zum Thema
"Apostolizitaet" abgeschlossen werden koennen. Auch in den USA und in
Deutschland laegen beachtliche Dialogergebnisse zum Thema Kirche, Amt
und Spiritualitaet vor, betonte Tuerk. (398 Woerter)

*	*	*

OeRK-Generalsekretaer ruft zu gemeinsamem Streben nach sichtbarer
Einheit auf

Der Generalsekretaer des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), Pfr.
Dr. Samuel Kobia, hat seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass die
Beratungen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und die Arbeit des OeRK im
Blick auf das Thema "Neugestaltung der oekumenischen Bewegung" das
gemeinsame Streben nach sichtbarer Einheit staerken werden. Der LWB
gehoere zu den weltweiten christlichen Gemeinschaften, die an diesem
Prozess mitwirkten, so Kobia in einem Grusswort an die LWB-Ratstagung,
die vom 1. bis 7. September in Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfand.
Das Grusswort wurde von Teny Pirri-Simonian, OeRK-Programmreferentin
fuer kirchliche und oekumenische Beziehungen, ueberbracht. 

Den Vorbereitungsprozess auf die neunte OeRK-Vollversammlung, die vom
14. bis 23. Februar 2006 in Porto Alegre (Brasilien) zum Thema "In
deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt" stattfinden wird, wuerden
Gedanken zur "Neugestaltung der oekumenischen Bewegung" begleiten,
berichtete Kobia. Es waere sein Wunsch, dass das Thema der
Vollversammlung zu Umkehr und Erneuerung der oekumenischen
Spiritualitaet fuehre.

Im Blick auf die aktuelle Situation betonte der OeRK-Generalsekretaer,
dass die Schreie leidender Unschuldiger taeglich neu zu hoeren seien.
Die Unantastbarkeit der heiligen Schoepfung Gottes werde fortlaufend
verletzt. "Wir haben die Verantwortung, unseren Gehorsam gegenueber der
Botschaft des Evangeliums zum Ausdruck zu bringen und uns um die Heilung
der Wunden der Welt zu bemuehen." 

Globalisierung, HIV/AIDS, Gewalt gegen Frauen seien die drei Programme,
in denen LWB, OeRK und Reformierter Weltbund eng zusammengearbeitet
haetten. "Wir haben den Wert einer solchen Kooperation festgestellt,
sowohl im Blick auf die Wirksamkeit der geleisteten Arbeit als auch auf
den Aufbau oekumenischer Partnerschaften", so Kobia. 

Der OeRK ist eine Gemeinschaft von inzwischen 342 Kirchen in ueber 120
Laendern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen
Traditionen und umfasst rund 400 Millionen ChristInnen. (283 Woerter) 

*	*	*

Bischof der Litauischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Diaspora
zum Berater des LWB-Rates ernannt

Die Mitglieder des Rates des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben auf
ihrer Tagung vom 1. bis 7. September in Chavannes-de-Bogis bei Genf
Bischof Hans G. Dumpys als einen der BeraterInnen des LWB-Rates berufen.
Dumpys ist Bischof der 5.000 Mitglieder starken Litauischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Diaspora mit Sitz in Oak Park
(Illinois/USA), die seit 1947 Mitgliedskirche des LWB ist. Als Berater
wird Bischof Dumpys dem Programmausschuss fuer Oekumenische
Angelegenheiten angehoeren. (82 Woerter)

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LWB-Handbuch 2004/2005 erschienen

Der erste Teil der Ausgabe des Handbuchs des Lutherischen Weltbundes
(LWB) fuer 2004/2005 ist erschienen und kann bestellt werden. Dieser
erste Teil des Handbuchs enthaelt Informationen zu den 138
LWB-Mitgliedskirchen, einschliesslich dreier assoziierter
Mitgliedskirchen, den 11 vom LWB anerkannten Gemeinden sowie einem
anerkannten Kirchenrat und 24 Nationalen Komitees des LWB. Zusaetzlich
enthaelt der erste Teil Informationen zu weiteren Organisationen und
Koerperschaften, mit denen der LWB in Kontakt steht. Weiterhin enthaelt
das Handbuch neueste statistische Angaben, Erlaeuterungen zur Struktur
des LWB sowie der Zusammensetzung seiner leitenden Gremien wie Rat,
Programm- und Staendige Ausschuesse, LWB-Projektausschuss und Staendiger
Ausschuss fuer Weltdienst. 

Die Veroeffentlichung des zweiten Teils des Handbuches ist fuer Mitte
November geplant. Er wird Informationen zur LWB-Stiftung -
Stiftungsfonds sowie den Text der LWB-Verfassung und der
Ausfuehrungsbestimmungen in Englisch und Deutsch enthalten. Kirchen,
Gemeinden und Missionen erscheinen neben ihrem offiziellen englischen
Titel auch mit ihren deutschen Bezeichnungen. Zu beziehen ist das
Handbuch ueber: Lutherischer Weltbund, Buero fuer Finanzen und
Verwaltung, Allgemeine Dienstleistungen, Postfach 2100, CH-1211 Genf 2,
Schweiz. Der aktualisierte Preis des Handbuchs betraegt: 15 EUR, 18 USD
bzw. 22 CHF inklusive Einband; ohne Einband kostet das Handbuch: 12 EUR,
15 USD bzw. 18 CHF. (195 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen LutheranerInnen
in 77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.:	+41-22-791-6353
Fax:	+41-22-791-6630 	
E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


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