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Asiatische indigene TheologInnen wollen sich auf kulturelles


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 02 Nov 2004 14:10:44 -0600

Asiatische indigene TheologInnen wollen sich auf kulturelles Erbe
zurueckbesinnen
LWB-Studienseminar: Im Dialog mit indigenen Voelkern - Geister und
Heilung

Kota Kinabalu (Sabah/Malaysia)/Genf, 2. November 2004 (LWI) - "Der
Dialog stellt eine Feier des Menschseins dar und dient als Mittel zu
gegenseitiger Emanzipation und Versoehnung", betonte Dr. Wilfred John,
Dozent am malaysischen Sabah Theological Seminary. John gehoerte zu
einer Gruppe von 17 TheologInnen und PfarrerInnen aus Asien, die vom 15.
bis 19. September an einem Studienseminar der Abteilung fuer Theologie
und Studien (ATS) des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Sabah Theological
Seminary teilnahmen. 

Die Vortraege des Seminars befassten sich mit Themen, die von der
ausgrenzenden und integrierenden Kraft des Evangeliums ueber Blutopfer,
Geister in der Bibel, Wesen und Rolle von Geistern in indigenen
Traditionen, der Verehrung von Vorfahren bis hin zur Heilung in
traditionellen Religionen und im Dienst der lutherischen Kirche
reichten. Dr. Suneel Bhanu Busi vom indischen Gurukul Lutheran
Theological College and Research Institute legte dar, dass Religionen
"ueber die Ressourcen und das Potenzial fuer soziooekonomische und
politische Reformen, Staerkung und Befreiung verfuegen". Pfr. Nelly
Hutahaean vom Theological Seminary der Protestantisch-Christlichen
Batak-Kirche in Nordsumatra betonte, dass die "lutherische Kirche die
Patientin ist, die von Suende, Unsicherheit und geistlicher
Oberflaechlichkeit geheilt werden muss".

Dr. Monica Melanchthon vom Gurukul Lutheran Theological College and
Research Institute wies darauf hin, dass die grossen Kirchen sich wenig
offen fuer alternative Formen der Spiritualitaet zeigten und dass
Menschen spirituelle Staerkung im Allgemeinen woanders suchten. Waehrend
christliche KonvertitInnen der ersten Generation dazu neigten, sich von
ihrer Tradition zu distanzieren oder sie sogar abzulehnen, spuerten die
nachfolgenden Generationen haeufig das Beduerfnis, ihre Identitaet neu
zu bekraeftigen. Sie forderte die TeilnehmerInnen auf, darueber
nachzudenken, ob es fuer die Kirche nicht an der Zeit sei, sich der
Integration alternativer Spiritualitaeten zu oeffnen. 

Dr. Solomon Rajah vom malaysischen Theological Seminary in Sermban
schilderte, dass Pfarrerinnen in Malaysia zwar haeufig gerufen wuerden,
um boese Geister auszutreiben, dass Gemeindemitglieder indigener
Gemeinschaften in Krisenzeiten jedoch auch zum Bobolizan (Geistheiler)
gingen. Pfr. Petoh Selamat von der Basler Christlichen Kirche Malaysias
bemerkte, dass das Studienseminar ihn ermutigt habe, mit KollegInnen und
Gemeindemitgliedern ueber das Verstaendnis und die Wahrnehmung
uebernatuerlicher Phaenomene zu diskutieren.

Der methodistische Pfarrer Alan Cogswell, der aus der Sicht
amerikanischer indigener Voelker sprach, schlug kreative und geeignete
Wege vor, wie der Dialog mit indigenen Gemeinschaften aufgenommen werden
koennte. Er und Schwester Rosario Battung, eine philippinische
roemisch-katholische Nonne, betonten die Bedeutung des "Dialogs des
Lebens" und bezogen die TeilnehmerInnen in Feiern von Gottes Schoepfung
ein, wie sie von indigenen Voelkern gefeiert werden. 

Gemeinden und theologische Ausbildungseinrichtungen in Asien wurden
eingeladen, das von den TeilnehmerInnen erarbeitete Studiendokument "Im
Dialog mit indigenen Voelkern in Asien ueber Geister und Heilung" zu
diskutieren. Das Dokument soll auf Chinesisch, Malaiisch und Indonesisch
uebersetzt werden. Im Oktober 2005 soll es auf einer globalen
Konsultation diskutiert und unter Beruecksichtigung der eingegangenen
Kommentare lutherischer Gemeinden und Ausbildungseinrichtungen in Asien
ueberarbeitet werden. Verantwortlich fuer die Weiterarbeit an dieser
Studie auf regionaler Ebene sind: Pfr. Francis Danil, Pfr. Nelly
Hutahaean, Dr. Wilfred John, Dr. David Udayakumar Kurapati und Dr.
Monica Melanchthon. (503 Woerter)

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