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Oekumenischer Festakt in Augsburg zum fuenften Jahrestag der


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 30 Nov 2004 07:28:42 -0600

Oekumenischer Festakt in Augsburg zum fuenften Jahrestag der
Unterzeichnung der GE
Bischof Mueller und Landesbischof Friedrich wuerdigen Gemeinsame
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre

Augsburg (Deutschland)/Genf, 30. November 2004 (LWI) - Anlaesslich des
fuenften Jahrestags der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre (GE) fand am 31. Oktober in der Kirche St. Anna zu
Augsburg (Deutschland) ein oekumenischer Festakt statt. Der Vorsitzende
der Oekumenekommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der
Regensburger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Mueller, und der
Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD), der bayerische Landesbischof Dr. Johannes
Friedrich, wuerdigten aus diesem Anlass die Bedeutung der GE und ihrer
Unterzeichnung.

"Die Chance des oekumenischen Fortschritts, die mit der Unterzeichnung
der *Gemeinsamen Erklaerung' einhergeht, darf man nicht verstreichen
lassen", betonte Landesbischof Friedrich in der Augsburger St.
Annakirche, wo am 31. Oktober 1999 VertreterInnen des Lutherischen
Weltbundes (LWB) und der roemisch-katholischen Kirche die Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre unterzeichnet hatten. "Wenn im 21.
Jahrhundert in der Bibelexegese und in der Dogmatik greifbare
Uebereinstimmungen zwischen evangelischer und katholischer Kirche
bestehen und benachbarte Gemeinden konfessionsuebergreifend
vertrauensvoll zusammenarbeiten, darf aus kirchenpolitischen Gruenden
die moegliche Einheit nicht verweigert werden."

Die GE sei ein wesentlicher Schritt in Richtung Einheit der Kirche,
betonte Bischof Mueller. "Natuerlich werden weitere tiefer gehende
Diskussionen noetig sein, um bestehende Fragen zu klaeren." Dennoch sei
nie ernsthaft in Frage gestellt worden, dass KatholikInnen und
LutheranerInnen einen Grundkonsens haetten, was die Definition des
Christseins angehe. Die Lehre von der Rechtfertigung sei heute ein
Auftrag an alle ChristInnen, fuer den Frieden in der Welt zu arbeiten.
Die Hoffnung auf die Rechtfertigung "vertroestet nicht auf eine bessere
Welt im Jenseits, sondern schenkt die Kraft, in der Bedraengnis der Welt
zu bestehen", so Mueller beim Festakt.

Die GE gilt als Meilenstein in der Annaeherung zwischen KatholikInnen
und LutheranerInnen. Mit ihr beseitigten die roemisch-katholische Kirche
und der LWB nach ueber 30 Jahren theologischer Vorarbeit einen zentralen
Streitpunkt, der mehr als 450 Jahre zuvor zur Kirchentrennung gefuehrt
hatte. 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Bischof Dr. Wolfgang Huber, erklaerte aus Anlass des fuenften Jahrestags
der Unterzeichnung der GE im Berliner Dom: "Wer die Gemeinsame
Erklaerung vor fuenf Jahren nur unter dem Gesichtspunkt betrachtet,
welche praktischen Fortschritte sie erbracht hat, mag enttaeuscht sein."
Hierfuer gebe es aber keinen Grund, wenn durch die gemeinsame Wuerdigung
von Luthers reformatorischen Entdeckung klarer zu Tage trete "wo die
wirklichen Hemmschwellen zur wechselseitigen kirchlichen Anerkennung"
laegen. "Ich kann keinen Rueckschritt darin sehen, wenn man zu solcher
Klarheit vordringt", so der Berliner Bischof. (405 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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