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LWI-Kurznachrichten 10-2004


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 02 Dec 2004 05:59:31 -0600

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 10-2004

+ Grossbritannien: LutheranerInnen und KatholikInnen begehen fuenften
Jahrestag der Unterzeichnung der GE
+ Die Gemeinsame Erklaerung darf kein "toter" Buchstabe bleiben
+ Ehemalige Jerusalemer Bischof Musa Nassar verstorben
+ Vertragsentwurf zwischen VELKD und EKD kann paraphiert werden
+ Lutherische Minderheitskirchen in Europa planen neue Webseite 
+ Aethiopier Petros Wontamo ist neuer Leiter des LWB-Laenderprogramms in
Angola
+ Niederlaender Jan Schutte ist neuer Leiter des LWB-Laenderprogramms in
Eritrea

Grossbritannien: LutheranerInnen und KatholikInnen begehen fuenften
Jahrestag der Unterzeichnung der GE

Anlaesslich des fuenften Jahrestags der Unterzeichnung der Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre (GE) formulierten die Katholische
Bischofskonferenz von England und Wales und der Lutherische Rat
Grossbritanniens Fuerbitten fuer die lutherischen und
roemisch-katholischen Gemeinden zum Sonntag Allerheiligen bzw. zum
Reformationstag am 31. Oktober. Die Gebete wurden auf den Webseiten
beider Organisationen veroeffentlicht. Der stellvertretende
Generalsekretaer der Bischofskonferenz, Pater Andrew Faley, hielt bei
einem Abendgottesdienst in der lutherischen Kirche St. Anne in London
die Predigt. Der 1948 gegruendete Lutherische Rat repraesentiert und
koordiniert die gemeinsame Arbeit der elf lutherischen Kirchen und ihrer
Gemeinden sowie Pfarreien in Grossbritannien mit rund 120.000
Mitgliedern aus einem breiten Spektrum von Nationalitaeten und
Sprachgruppen. Der Lutherische Rat, zu dessen Mitgliedern auch die
Lutherische Kirche in Grossbritannien gehoert, ist ein vom Lutherischen
Weltbund anerkannter Rat. (137 Woerter)

*	*	*

Die Gemeinsame Erklaerung darf kein "toter" Buchstabe bleiben

Die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre (GE) "darf kein
Stueck Papier und kein *toter' Buchstabe bleiben", betonte der
Praesident des Paepstlichen Rates zur Foerderung der Einheit der
Christen (PCPCU), Kardinal Walter Kasper, Anfang Oktober in einer Rede
vor der Bischofskonferenz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika
(ELKA). Dieses fuer LutheranerInnen und KatholikInnen wichtige Dokument,
das 1999 von VertreterInnen der roemisch-katholischen Kirche und des
Lutherischen Weltbundes (LWB) in Augsburg (Deutschland) unterzeichnet
wurde, muesse verbreitet, "mit Leben erfuellt und im Leib der Kirche
Wirklichkeit werden", so Kasper. Der PCPCU-Praesident, der die ELKA
anlaesslich des fuenften Jahrestags der Unterzeichnung der GE besuchte,
wies darauf hin, dass in diesem Jahr auch der 40. Jahrestag des Zweiten
Vatikanischen Konzils begangen werde, das von Papst Johannes XXIII.
einberufen worden war. Das Zweite Vatikanum markierte die fundamentale
Hinwendung zur heutigen modernen katholischen Kirche und zum Schwerpunkt
Oekumene. 

Kardinal Kasper predigte im Rahmen seines Besuchs in einem feierlichen
Abendgottesdienst in der lutherischen St.-Lukas-Kirche in Park Ridge
(Chicago, Illinois/USA), an dem auch die Mitglieder der
Bischofskonferenz, die Stellvertretenden PraesidentInnen der Synode und
die PraesidentInnen der Seminare teilnahmen. Die Bischofskonferenz ist
ein beratendes Gremium der ELKA, dem 65 SynodalbischoefInnen sowie der
Leitende Bischof angehoeren.. Die ELKA zaehlt rund fuenf Millionen
Mitglieder und gehoert seit 1988 zum LWB. Ihr Leitender Bischof Mark S.
Hanson wurde im Juli 2003 von den Delegierten der Zehnten
LWB-Vollversammlung im kanadischen Winnipeg zum LWB-Praesidenten
gewaehlt. (235 Woerter)

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Ehemalige Jerusalemer Bischof Musa Nassar verstorben

Der ehemalige Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien
(ELKJ), Dr. Naim Musa Nassar, ist am 26. Oktober im Alter von 72 Jahren
verstorben. Nassar war der zweite einheimische arabische Bischof der
ELKJ und leitete die Kirche von 1986 bis 1998. In Wuerdigung seines
Vorgaengers hob der derzeitige ELKJ-Bischof, Dr. Munib A. Younan,
Nassars langjaehrigen Dienst fuer die ELKJ und insbesondere seinen
Beitrag zur Gruendung mehrerer karitativer Organisationen hervor. In
einem Kondolenzschreiben an die ELKJ wuerdigte der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, das Leben Nassars
in Zeugnis und Dienst fuer die ELKJ und seine tatkraeftige
Unterstuetzung fuer die Gemeinschaft des LWB. Nassar wurde am 29.
Oktober in Bethlehem beerdigt. Die ELKJ gehoert seit 1974 LWB und hat
ueber 3.000 Mitglieder in Jerusalem, Israel und Palaestina.. (134
Woerter)

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Vertragsentwurf zwischen VELKD und EKD kann paraphiert werden

Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) hat sich auf ihrer Tagung am 18. und 19. November
2004 in Hannover (Deutschland) mit dem von der Verhandlungskommission
mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam erarbeiteten
Vertragsentwurf ueber die kuenftige Zusammenarbeit zwischen VELKD und
EKD befasst. Sie bat ihren Leitenden Bischof, Dr. Hans Christian Knuth
(Schleswig), den ueberarbeiteten Vertragsentwurf am Rande der Sitzung
der Kirchenkonferenz am 8. und 9. Dezember dieses Jahres zu paraphieren,
damit das Stellungnahmeverfahren in allen evangelischen Landeskirchen in
Gang gesetzt werden koenne. Die Generalsynode der VELKD hatte im Oktober
in Gera (Deutschland) dem Entwurfstext grundsaetzlich zugestimmt, jedoch
um weiter gehende Klaerungen und Praezisierungen gebeten. Das
Beratungsergebnis der Verhandlungskommissionen, die am 12. November in
Magdeburg (Deutschland) tagten, wurde von der Kirchenleitung eingehend
eroertert. Unter der Voraussetzung, dass in der Praxis ein ausreichendes
Mass von selbstbestimmter Taetigkeit fuer das Lutherischen Kirchenamt
innerhalb des Kirchenamtes der EKD gewaehrleistet sei, stellte die
Kirchenleitung fest, dass das jetzt erzielte Verhandlungsergebnis die
Auftraege der Generalsynode umsetze. Die Mitglieder der Generalsynode
sollen darueber eingehend informiert werden. 

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist
ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoeren an: Bayern,
Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thueringen. Die VELKD repraesentiert rund 10,4
Millionen Gemeindemitglieder.. Die Kirchenleitung lenkt die Geschicke
der VELKD zwischen den einmal jaehrlich stattfindenden Generalsynoden.
Sie umfasst 13 Mitglieder und tagt sechsmal im Jahr. (234 Woerter)

*	*	*

Lutherische Minderheitskirchen in Europa planen neue Webseite 

Die Entwicklung einer neuen Webseite stand im Vordergrund der
Vorstandssitzung des Kommunikationsausschusses Lutherischer
Minderheitskirchen in Europa (KALME) vom 24. bis 25. September in
Bratislava (Slowakische Republik). Es sei dringend noetig, die
lutherischen Minderheitskirchen fuer den Austausch untereinander zu
vernetzen, betonte die KALME-Vorsitzende Marina Chudenko,
Oeffentlichkeitsreferentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Russland und anderen Staaten (ELKRAS).

Auf der zweitaegigen Sitzung wurde auch das KALME-Programm fuer die
kommenden vier Jahre ausgearbeitet. Hier setzen die Vorstandsmitglieder
einen Schwerpunkt auf Seminare und Konsultationen ueber Medienarbeit. 

KALME ist ein Zusammenschluss von Medienschaffenden aus 22 europaeischen
lutherischen Minderheitskirchen. (98 Woerter)

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Aethiopier Petros Wontamo ist neuer Leiter des LWB-Laenderprogramms in
Angola

Der aethiopische Wirtschaftswissenschaftler Petros Wontamo (58) ist zum
neuen Vertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Angola und zum
Direktor des Laenderprogramms der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in
Angola ernannt worden. Wontamo ist Nachfolger von Carl von Seth aus
Schweden.

Wontamo ist seit ueber zwoelf Jahren fuer oekumenische und kirchliche
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich Entwicklungsdienst und
Nothilfe taetig. 

Er studierte von 1966 bis 1972 an der damaligen
Heile-Selassie-Universitaet in Addis Abeba (Aethiopien)
Wirtschaftswissenschaften sowie von 1972 bis 1974 im Bereich Entwicklung
an der Universitaet von Illinois (Urbana Champaign/USA). In der
Aethiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus arbeitete Wontamo von
1974 bis 1975 als Entwicklungskoordinator und war im Anschluss von 1975
bis 1983 im Ministerium fuer Landwirtschaft und Aussenhandel taetig. Von
1983 bis 1991 war er Planungsbeauftragter und Verwaltungsbeamter fuer
zwei Regionen.

Seit 1993 war Wontamo fuer die norwegische kirchliche Hilfsorganisation
Norwegian Church Aid (NCA) in mehreren Leitungsfunktionen taetig. Hierzu
gehoerte unter anderem die Verantwortung fuer die Mitwirkung von NCA bei
der Repatriierung somalischer Fluechtlinge aus Kenia durch den Hohen
Fluechtlingskommissar der Vereinten Nationen, die Koordinierung des
Somalia-Programms von NCA, mit dem Nothilfe- und
Wiedereingliederungsmassnahmen in Ruanda, Burundi und in der Ostregion
der Demokratischen Republik Kongo verbunden waren. Ferner war er
Laenderdirektor fuer die Arbeit von NCA im Gebiet der Grossen Seen und
in Ostafrika. Im Januar 2002 wurde Wontamo Vertreter des LWB in
Suedafrika sowie Direktor des Entwicklungsdienstes der
Evangelisch-Lutherischen Kirche im Suedlichen Afrika. Zu seinen
Hauptaufgaben beim ELKSA-Entwicklungsdienst gehoerte die Ueberfuehrung
des Programms in lokale Verwaltung; dieser Prozess kam im Januar dieses
Jahres zum Abschluss.

Die Familie Wontamo hat drei Kinder. (270 Woerter)

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Niederlaender Jan Schutte ist neuer Leiter des LWB-Laenderprogramms in
Eritrea

Der Niederlaender Johannes Jozef (Jan) Schutte ist neuer Vertreter des
Laenderprogramms der Abteilung Weltdienst (AWD) des Lutherischen
Weltbundes (LWB) in Eritrea. Im Oktober wurde der 53-jaehrige Schutte
Nachfolger des Norwegers Arthur Hoyen, der das AWD-Programm in Eritrea
von August 2001 bis Juni 2004 geleitet hatte und in sein Heimatland
zurueckgekehrt ist.

Schutte verfuegt ueber langjaehrige Erfahrungen im Bereich Finanzwesen
und ist seit 26 Jahren in der humanitaeren und Entwicklungsarbeit fuer
AWD/LWB in Afrika aktiv. Nach seiner Ausbildung in Rechnungswesen und
Betriebswirtschaft in den Niederlanden arbeitete Schutte bei einem
niederlaendischen Unternehmen, ehe er von 1975 bis 1977 als Berater fuer
Genossenschaften in der Elfenbeinkueste beim niederlaendischen
Ministerium fuer Auswaertige Angelegenheiten taetig wurde. Als Finanz-
und Verwaltungsleiter war er von 1978 bis 1985 Mitarbeiter des
AWD-Mauretanienprogramms. Im Anschluss arbeitete Schutte 17 Jahre als
Finanzberater des AWD-Laenderprogramms in Aethiopien und anderthalb
Jahre als Programmvertreter vor Ort. Von April 2002 und bis September
2004 war er Finanzmanager des AWD-Programms in Sambia.

Mit Hilfe des "Rural Community Development Program of Eritrea"
(Entwicklungsprogramm fuer laendliche Gemeinwesen in Eritrea) arbeitet
das AWD-Programm in Eritrea gemeinsam mit der oertlichen Bevoelkerung an
Projekten in den Bereichen Bodenverbesserung, Wasserschutz und
Forstwirtschaft sowie an Hygiene-Projekten. Weiterhin wurden
Kleinkreditprojekte zur Einkommensfoerderung ins Leben gerufen. Im
Mittelpunkt des "Social Infrastructure Development Program"
(Entwicklungsprogramm fuer die soziale Infrastruktur) steht der Bau von
Schulen, die Kindern, insbesondere Maedchen, Zugang zu
Bildungsmoeglichkeiten verschaffen sollen.

Schutte und seine Frau Awa Sarr haben vier Kinder. (247 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen LutheranerInnen
in 77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.:	+41-22-791-6353
Fax:	+41-22-791-6630 	
E-Mail: dmg@lutheranworld.org 


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