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Frankreich: Lutherische und reformierte Kirche in Elsass und


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 17 Dec 2004 08:40:08 -0600

Frankreich: Lutherische und reformierte Kirche in Elsass und Lothringen
bilden Union
Union soll Kirchen unterstuetzen, Evangelium in der Gesellschaft
glaubhaft zu verkuendigen

Strassburg (Frankreich)/Genf, 17. Dezember 2004 (LWI) - Die gemeinsame
Versammlung der Synode der Reformierten Kirche in Elsass und Lothringen
(ERAL) und des Oberkonsistoriums der Kirche Augsburgischen Bekenntnisses
in Elsass und Lothringen (ECAAL) hat mit grosser Mehrheit die Gruendung
der Union der Protestantischen Kirchen in Elsass und Lothringen (UEPAL)
verabschiedet.

Auf der gemeinsamen Versammlung am 20. und 21. November in Strassburg
(Frankreich) stimmte das Oberkonsistorium der ECAAL mit 20 Ja-Stimmen
sowie einer Enthaltung der Bildung der neuen Organisation zu. Die
reformierte Synode entschied sich mit 26 Ja- und drei Nein-Stimmen sowie
einer Enthaltung fuer die Bildung der Union. Die UEPAL soll weder eine
Fusion noch die Gruendung einer neuen Kirche darstellen. Die neue Union
solle die Kirchen bei ihrer Mission unterstuetzen, das Evangelium in der
Gesellschaft glaubhaft und hoerbar zu verkuendigen, teilte die ECAAL in
einer Presseerklaerung mit. 

Vor Inkrafttreten der Beschluesse zur Bildung der UEPAL muss die Union
allerdings per Dekret von der franzoesischen Regierung bestaetigt
werden.

Pfr. Jean-Paul Humbert, Praesident der ERAL, hob in seiner Ansprache
vor der gemeinsamen Versammlung die "Notwendigkeit einer kritischen und
liberalen Auslegung der biblischen Botschaft" hervor, die "den
wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ernst nimmt."
Beide Kirchen sollten eine "Heilsorientierung geben, die die Welt auf
den Weg der Freiheit fuehrt".

Auf diesem Weg sei die Union beider Kirchen ein erster Schritt und
Beitrag, betonte Pfr. Dr. Jean-Frangois Collange, Praesident der ECAAL.
Er brachte seine Hochachtung vor der Entscheidung der gemeinsamen
Versammlung zum Ausdruck und erklaerte, die Verabschiedung der Union
"ermoeglicht es uns, die grossen Schritte gemeinsam zu tun". 

Die gemeinsame Versammlung entschied, dass die UEPAL nicht in die
Kompetenzen der Gemeinden, Konsistorien und Inspektionen eingreifen
soll. Die Grundstruktur beider Kirchen bleibe erhalten und beide Kirchen
wuerden ihre Mitgliedschaft wie zum Beispiel in internationalen Organen
beibehalten, so die ECAAL in ihrer Presseerklaerung.

Um die gemeinsame Identitaet im Namen UEPAL besser ausdruecken zu
koennen, wurden Namensaenderungen beschlossen. Die ECAAL soll nach
Inkrafttreten der Union Protestantische Kirche Augsburgischen
Bekenntnisses in Elsass und Lothringen (EPCAAL) und die ERAL
Protestantisch-Reformierte Kirche in Elsass und Lothringen (EPRAL)
heissen.

Weiterhin beschloss die gemeinsame Versammlung von Synode und
Oberkonsistorium, dass es kirchenintern nur noch PfarrerInnen der Union
und nicht mehr der einzelnen Kirchen geben wird. 

Eine Unionssynode soll ueber alle die Union betreffenden
Angelegenheiten entscheiden, sie loest die Gemeinsame Versammlung ab. Es
ist geplant, dass die gemeinsame Kirchenleitung einen Unionsrat bildet,
der in grosser (15 Mitglieder) und kleiner (6 Mitglieder) Besetzung
tagen wird. Alle Gremien sollen zu zwei Dritteln aus gewaehlten
Mitgliedern der EPCAAL und zu einem Drittel aus gewaehlten Mitgliedern
der EPRAL besetzt werden. Gegenwaertig bestehen gemeinsame Gremien
jeweils zur Haelfte aus Mitgliedern beider Kirchen. 

Die Legislativorgane beider Kirchen (Synode und Oberkonsistorium)
sollen massgebliche Entscheidungskompetenzen an die Unionssynode
delegieren. Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Finanzhoheit der
Unionssynode bis auf weiteres eingeschraenkt bleibt. 

Die Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Elsass und Lothringen hat
rund 210.000 Mitglieder, sie ist seit 1947 Mitgliedskirche des
Lutherischen Weltbundes. Zur Reformierten Kirche in Elsass und
Lothringen gehoeren rund 33.000 Mitglieder. (514 Woerter)

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 65 Millionen LutheranerInnen
in 77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
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Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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