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Deutschland: Dresden gedenkt der Bombardierung vor 60 Jahren


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 21 Feb 2005 08:25:06 -0600

Deutschland: Dresden gedenkt der Bombardierung vor 60 Jahren
Domprobst von Coventry ueberreicht Nagelkreuz als Symbol der
Versoehnung

Dresden (Deutschland)/Genf, 20. Februar 2005 (LWI/ENI) - Die
saechsische Landeshauptstadt Dresden (Deutschland) hat am Sonntag, 13.
Februar, des 60. Jahrestags ihrer Bombardierung durch die Alliierten
waehrend des Zweiten Weltkriegs gedacht, bei der nach Schaetzungen
35.000 ZivilistInnen ums Leben kamen und das historische Stadtzentrum
vollstaendig zerstoert wurde.

Im Rahmen eines Gedenkgottesdienstes in der wieder aufgebauten Dresdner
Frauenkirche ueberreichte der Domprobst der britischen Stadt Coventry,
John Irvine, an den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche
Sachsens, Jochen Bohl, ein Nagelkreuz als Symbol der Versoehnung. Bei
der Uebergabe des Kreuzes in der Krypta der Frauenkirche rief Irvine
dazu auf, sich in Zukunft gemeinsam fuer den Frieden zu engagieren.

Die Nagelkreuze bestehen aus Naegeln der 1940 von deutschen Bombern
zerstoerten Kathedrale von Coventry und werden an Kirchen und
Einrichtungen ueberreicht. Die internationale Nagelkreuzgemeinschaft von
Coventry hat inzwischen rund 200 Mitglieder.

Die Dresdner Frauenkirche wurde bei den Luftangriffen im Februar 1945
fast vollstaendig zerstoert. Im Februar 1993 wurde mit dem Wiederaufbau
der Kirche begonnen, der noch in diesem Jahr mit der Fertigstellung des
Innenausbaus vollendet werden soll.

Am Sonntag laeuteten um 21:45 Uhr die Dresdner Kirchenglocken zur
Erinnerung an den Beginn der alliierten Luftangriffe auf die Stadt am
13. Februar 1945.

Ueberschattet wurden die Gedenkfeiern in Dresden durch eine
Demonstration von Neonazis, an der etwa 5.000 AnhaengerInnen
rechtsextremer Gruppen teilnahmen.

An den Gedenkfeierlichkeiten nahmen mehrere Zehntausend DresdnerInnen
teil. Auf dem Dresdner Theaterplatz fand die Aktion "10.000 Kerzen - ein
Bild geht um die Welt" statt, bei der Tausende DresdnerInnen ein
kerzenfoermiges, 30 mal fuenf Meter grosses Lichtermeer als Zeichen
gegen Rechts formten. Auch auf dem Dresdner Altmarkt demonstrierten
Tausende gegen den Missbrauch des Gedenkens durch Neonazis und bildeten
mit Kerzen den Schriftzug "Diese Stadt hat Nazis satt".

Dresden habe mit Schweigen und Lichtern der Hoffnung angemessen auf die
Provokation der Neonazis reagiert, erklaerte der saechsische
Landesbischof Bohl in einem Fernsehinterview. Der Wiederaufbau der
Frauenkirche geschehe im Geist der Versoehnung und die DresdnerInnen
seien dankbar fuer alle Unterstuetzung, die sie von den Menschen in
Europa und weltweit erhielten. (346 Woerter)

(Nach einem Beitrag der oekumenischen Nachrichtenagentur Ecumenical
News International.)

* * *

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