wfn.org | Indien: LWB-Laenderprogramm unterstuetzt die Kirchen beim

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Indien: LWB-Laenderprogramm unterstuetzt die Kirchen beim Wiederaufbau
Direktor der LWB-Abteilung fuer Weltdienst betont die Bedeutung des
Wiederaufbaus von Fischerdoerfern

Genf, 24. Februar 2005 (LWI) - Bei den Wiederaufbauarbeiten in den vom
Tsunami betroffenen Gebieten in Suedindien kommt der strategischen
Unterstuetzung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien
(VELKI) durch die Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen
Weltbundes (LWB) auch zukuenftig eine grosse Bedeutung zu. Diese Bilanz
zog AWD-Direktor Robert Granke nach seinem Besuch in der Region. Die
VELKI, ein Zusammenschluss lutherischer Kirchen in Indien, leistet
Nothilfe und unterstuetzt die Bevoelkerung beim Wiederaufbau der
betroffenen Doerfer entlang der indischen Kueste. 

Gegenueber den Lutherischen Welt-Information (LWI) wies Granke auf die
grosse Erfahrung hin, die das in Kolkata (Kalkutta) ansaessige
LWB-Laenderprogramm Indien im Umgang mit Notsituationen wie zum Beispiel
Ueberschwemmungen hat. Bisher wurden gemeinsam mit der VELKI Hilfsgueter
verteilt und beim Bau von Notunterkuenften geholfen. Mit Beendigung der
direkten Nothilfephase Ende Januar liegt nun der Schwerpunkt der Arbeit
auf dem Wiederaufbau von Wohnhaeusern und der Wiederherstellung der
Existenzgrundlage der Menschen. 

Der Tsunami forderte an der Suedostkueste, und insbesondere im
Bundesstaat Tamil Nadu, nahezu drei Viertel der ueber 10.000 Todesopfer
in Indien. Tausende Menschen werden weiterhin vermisst und ueber 140.000
Menschen, vorwiegend aus Fischerdoerfern, wurden voruebergehend in
Notunterkuenften untergebracht.

In Begleitung von Howard Jost, Direktor des LWB/AWD-Laenderprogramms in
Indien, besuchte Granke Cuddalore und Pondicherry in Suedostindien. Dort
hat die Regierung Nichtregierungs-organisationen (NGOs), darunter auch
dem LWB-Laenderprogramm und der VELKI, mehrere Doerfer zur Hilfeleistung
zugewiesen. Der AWD-Direktor traf unter anderem mit Bischof Gideon
Devanesan Rajagembeeram von der Lutherischen Kirche Arcot und mit dem
Verwaltungsleiter des Bezirks zusammen. 

In den Doerfern, in denen die AWD Indien Hilfe leistet, haben die
Regierung und andere NGOs fuer die Menschen, deren Haeuser vollstaendig
zerstoert wurden, Notunterkuenfte bereitgestellt. Es ist nun die Aufgabe
des LWB-Laenderprogramms, bei der Instandsetzung der beschaedigten
Haeuser zu helfen. Die Regierung wird ueber Bauweise und Standort der
Wohnungen entscheiden. Die Regierung diskutiere gegenwaertig, so Granke,
darueber, ob ein Mindestabstand von 500 Metern zur Kueste festgelegt
werden solle. Das haette eine massive Umsiedlung zufolge, da auch
Menschen, deren Haeuser intakt geblieben sind, umziehen muessten. 

Viele der direkt von der Flutwelle betroffenen Menschen in Indien
kommen aus Fischerdoerfern und koennen ohne Boote und Netze ihren
Lebensunterhalt nicht verdienen. Die AWD Indien konzentriert sich
deshalb auf die Beschaffung von Glasfaserbooten, Motoren und Netzen. Die
MitarbeiterInnen des Laenderprogramms und die Dorfbevoelkerung beraten
noch darueber, wie die Boote zur Verfuegung gestellt werden sollen. 

Ueblicherweise besteht die Crew eines Fischerbootes aus fuenf bis zehn
Maennern, die ihr Boot haeufig von auswaertigen Bootsbesitzern anmieten.
Granke erklaerte, dass ein neues Glasfaserboot ungefaehr 1.750 USD
koste. "Es ist entscheidend, dass die Fischer und die Dorfbevoelkerung
die Verantwortung ganz bewusst gemeinsam uebernehmen", fuegte er hinzu.
"Sie haben so viel verloren - Familienmitglieder, Nachbarn, Besitz - und
sind zutiefst traumatisiert, sie brauchen ihre Boote und Netze." (485
Woerter)

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