wfn.org | Generalsekretaer Noko vertritt LWB bei Beisetzung des Papstes

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Generalsekretaer Noko vertritt LWB bei Beisetzung des Papstes
Angesichts des "gemeinsamen Glaubensweges" von LutheranerInnen und
KatholikInnen ist Praesenz des LWB von Bedeutung 

Genf, 7. April 2005 (LWI) * Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, wird den LWB bei den
Beisetzungsfeierlichkeiten von Papst Johannes Paul II. am Freitag, 8.
April, im Vatikan vertreten.

Papst Johannes Paul II. war am 2. April im Alter von 84 Jahren
verstorben. Nach dem Requiem am Freitagmorgen wird der Leichnam des
Papstes in der Krypta des Petersdoms beigesetzt. Noko gehoert zu
VertreterInnen verschiedener christlicher Konfessionen und anderer
Religionen, die zur Teilnahme an der Beisetzung geladen wurden.

Im Gespraech mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) stellte Noko
vor seiner Abreise nach Rom fest, die Praesenz des LWB bei der
Beisetzung des Papstes sei von Bedeutung angesichts des "gemeinsamen
Glaubensweges" von LutheranerInnen und KatholikInnen, insbesondere im
Kontext der Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre (GE).

Er nahm Bezug auf das Engagement von Papst Johannes Paul II. fuer den
internationalen Dialogprozess, der am 31. Oktober 1999 in die
Unterzeichnung der GE muendete. "Wir werden ihn in Erinnerung behalten
als den Papst, der ein beispielloses Wachstum in den
lutherisch/roemisch-katholischen Beziehungen ermoeglichte", so Noko in
Anlehnung an eine Erklaerung von LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson
zum Tod von Johannes Paul II. Hanson ist Leitender Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA).

Die in Augsburg (Deutschland) unterzeichnete GE steht im Rahmen eines
mehr als 30-jaehrigen internationalen und regionalen Dialogprozesses und
formuliert eine Uebereinstimmung in Grundwahrheiten im Blick auf die
biblische Lehre der Rechtfertigung, die zur Zeit der Reformation im 16.
Jahrhundert einen der zentralen Streitpunkte darstellte.

"Im Blick auf die noch zu bewaeltigenden oekumenischen Aufgaben
hinterlaesst Papst Johannes Paul II. seinem Nachfolger eine grosse
Herausforderung. Fuer uns als Lutheranerinnen und Lutheraner bleibt die
Entwicklung hin zur vollen Kirchengemeinschaft zwischen beiden Partnern
das wesentliche Ziel. Es gilt nachzudenken ueber eine moegliche
gemeinsame Erklaerung zu Amt und Abendmahl. Solange dies fehlt, bleibt
die GE Theorie und hat keine wesentliche Auswirkung auf das Leben von
lutherischen wie roemisch-katholischen Christinnen und Christen",
betonte der LWB-Generalsekretaer.

"Ich bete darum, dass der Heilige Geist die Kardinaele bei ihrer Suche
nach einem geistlichen Leiter fuehren moege, der mit den Menschen
fuehlt, der Einheit der Kirche verpflichtet ist und leidenschaftlich
nach einer Verwandlung der Menschheit in eine Menschheitsfamilie
strebt", so Noko abschliessend. (382 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

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