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VerantwortungstraegerInnen aus Religion und Gesellschaft


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Sat, 23 Apr 2005 16:07:16 -0500

VerantwortungstraegerInnen aus Religion und Gesellschaft fordern Gesinnungswandel zum Wohle Afrikas
Zweiter interreligioeser Gipfel engagiert sich fuer Frieden auf dem
Kontinent

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 23. April 2005 (LWI) * Am 21. April wurde
in Johannesburg (Suedafrika) der Zweite Gipfel der Interreligioesen
Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA) eroeffnet. Im Rahmen der
Eroeffnungsveranstaltungen betonten VerantwortungstraegerInnen aus
Religion und Gesellschaft, konzertierte Bemuehungen seien notwendig, um
Konflikte zu vermeiden und von Menschen verursachte Katastrophen abzuwenden.

Das Wohl Afrikas koenne nur verwirklicht werden, wenn Konflikte und
Instabilitaet ueberwunden wuerden und gegen zukuenftige Konflikte und
Instabilitaet vorgebeugt werde, so Pfr. Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer
des Lutherischen Weltbundes (LWB) und IFAPA-Initiator, in seiner Eroeffnungsansprache beim Gipfel. Der Zweite IFAPA-Gipfel, der vom 21. bis 25.
stattfindet, wurde einberufen, um die Aktivitaeten der Initiative seit
deren Beginn im Oktober 2002 zu ueberpruefen. Es nehmen ueber 240
VertreterInnen acht verschiedener Glaubenstraditionen aus ganz Afrika
sowie BeobachterInnen aus Europa und Nordamerika teil.

*Wenn wir ein neues Afrika schaffen wollen, brauchen wir eine neue
Einstellung zueinander. Als Religionsfuehrer und Religionsfuehrerinnen
brauchen wir eine neue Achtung und gegenseitige Annahme fuereinander. Und
wir muessen im politischen Leben den Wunsch und das Bestreben, Rache zu
ueben, mildern", betonte Noko. ReligionsfuehrerInnen duerften nicht
parteiisch sein.

Noko hob weiterhin hervor, dass Frieden und Stabilitaet wesentliche
Voraussetzung dafuer seien, in den Bereichen Gesundheit und Umweltschutz
Fortschritte zu erzielen. Wenn man die Lage in den verschiedenen Regionen
Afrikas analysiere, die von Instabilitaet, Spannungen und ethnischer
Gewalt gepraegt sei, so bedeute das Engagement fuer den Frieden *Einsatz
fuer die Zukunft des afrikanischen Kontinents und seiner Voelker".

Noko rief die afrikanischen Religionsgemeinschaften auf, sich den
IFAPA-Prozess zu Eigen zu machen und in seinem Rahmen interreligioese
Delegationen zu entsenden, Austauschprogramme durchzufuehren, Krisenmanagement und Friedensarbeit zu betreiben und die entsprechenden Netzwerke
aufzubauen.

*Hinter den interreligioesen Solidaritaetsdelegationen stand der Gedanke,
afrikanische Religionsfuehrer und Religionsfuehrerinnen an religions- und
grenzuebergreifenden Solidaritaetsaktionen zu beteiligen. Was wir [im
Rahmen von IFAPA] ausgerichtet haben, ist nur schwer messbar. Sicher ist
aber, wir haben viel voneinander gelernt", so Noko.

Dr. Usman Bugaje, Vorsitzender des Ausschusses fuer auswaertige Angelegenheiten im nigerianischen Bundesparlament, stellte zur Diskussion, ob
ReligionsfuehrerInnen, die sich an der Schuerung von Konflikten mitschuldig machten, dafuer oeffentlich in die Verantwortung zu nehmen seien.

Bugaje betonte im Hauptreferat des Zweiten IFAPA-Gipfels zum Gipfelthema
*Zusammenarbeit fuer Frieden in Afrika", dass die religioese Elite
ermutigt werden muesse, sich zu oeffnen und intensiv ueber Auslegungen und
Haltungen zu diskutieren, insbesondere im Blick auf deren moegliches
Konfliktpotenzial innerhalb einer Glaubensgemeinschaft oder in deren
Verhaeltnis zu ihrer Umgebung.

Zwar entwickelten sich viele Konflikte auf der Grundlage der Faktoren
Macht, Wohlstand und Religion, so Bugaje. Es sei jedoch wichtig, dass wir
*nicht bei der schlichten Frage stehen bleiben, was einen Konflikt
verursacht, sondern weitergehen zu der oft wichtigeren Frage, *wer'".

Bugaje nannte als weitere Faktoren, die Konflikte foerderten, eine
schlechte Regierungsfuehrung, falsch verstandene Werte und unzureichende
Kommunikation. *Wir muessen wirksamere und zuverlaessigere Kommunikationsmittel zwischen Religionen und Kulturen suchen * interreligioese Gipfel wie
dieser sind vielleicht eine solche Moeglichkeit."

In seiner Erklaerung zur Unterstuetzung von IFAPA betonte der mauretanische Praesident Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya die herausragende Bedeutung des
Dialogs zwischen den FuehrerInnen der vielfaeltigen afrikanischen
Religionen und Kulturen als wirksame Moeglichkeit, Extremismus und Gewalt
zu unterbinden.

Hamadi Ould Meimou, mauretanischer Kommmissar fuer Menschenrechte,
ueberbrachte den GipfelteilnehmerInnen die Botschaft des Praesidenten,
wonach IFAPA *der Welt angesichts religioeser und kultureller Vielfalt ein
Beispiel fuer Toleranz und Versoehnung" gebe.

*Wir widersprechen den Stimmen, die den internationalen Terrorismus als
Aspekt des Kampfes zwischen Kulturen und Religionen darstellen* Das
Phaenomen des Terrorismus ist weder an eine bestimmte Religion noch Kultur
gebunden", so Praesident Taya in seiner Botschaft.

Olara Otunnu, Untergeneralsekretaer und Sonderbeauftragter des Generalsekretaers fuer Kinder und bewaffnete Konflikte bei den Vereinten Nationen,
betonte gleichfalls, die ReligionsfuehrerInnen stuenden vor der Herausforderung, positive und humane Wegweisung zu geben.

Otunnu hob hervor, viele Konflikte wuerden von VerantwortungstraegerInnen
ausgeloest. *Gleichgueltigkeit ist keine Option. Untaetigkeit ist keine
Option. Religionsfuehrer und Religionsfuehrerinnen muessen ihre Funktion
bei der Vorbeugung von Kriegen unterstreichen", so Otunnus Fazit. (654
Woerter)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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* * *

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