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Kirchen sollen Gemeinschaft ueber Wasserproblematik in Afrika


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 13 May 2005 16:14:36 -0500

Kirchen sollen Gemeinschaft ueber Wasserproblematik in Afrika
aufklaeren
Wasserkrise hat Rueckgang der Nahrungsmittelproduktion zur Folge

Nairobi (Kenia)/Genf, 13. Mai 2005 (LWI) - Die Kirchen sollen ihre
Gemeinden und Gemeinwesen ueber Fragen des Wasserschutzes und der
Wasserversorgung aufklaeren, um dem verheerenden Problem
entgegenzutreten, von dem Millionen Menschen in Afrika betroffen seien.
Diese Forderung erhoben die TeilnehmerInnen der vom Referat Frauen in
Kirche und Gesellschaft (FKG) der Abteilung fuer Mission und Entwicklung
(AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB) veranstalteten
Regionalkonsultation ueber Wasserprobleme. Sie bekraeftigten damit die
Verantwortung der Kirche als Haushalterin ueber das Wasser.

Die Konsultation, die vom 25. bis 29. April in Nairobi (Kenia)
stattfand, stand unter dem Thema "Wasser in Bewegung bringen". Sie war
die zweite Veranstaltung zum Thema Wasser, die von der AME organisiert
wurde, nachdem die Zehnte LWB-Vollversammlung 2003 einen
Wasseraktionsplan beschlossen hatte. Eine erste Tagung fuer die Region
Europa fand im September 2004 statt.

"Die Kirche ist dazu berufen, Leben zu hegen und zu schuetzen. Deshalb
hat sie die wichtige Aufgabe, die Glaeubigen ueber die ethischen und
moralischen Konsequenzen unserer Lebensweise im Blick auf die gesamte
Schoepfung aufzuklaeren", betonte Rebecca Tanui, Vertreterin des
Netzwerkes fuer wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in Kenia,
in ihrem Redebeitrag.

"Religioese Ueberzeugungen und ethische Erwaegungen duerfen im Blick
auf die Umwelt nicht voneinander getrennt werden, denn nach unserer
Weltsicht sind sie eng miteinander verbunden. Die Kirche ist zu treuer
Haushalterschaft ueber den Reichtum der Erde und die Schoepfung Gottes
berufen", erklaerte sie.

Ueber die Haelfte der Laender suedlich der Sahara leiden unter
Wasserknappheit. Schaetzungen zufolge werden vermutlich Mitte dieses
Jahrhunderts zwei Drittel der Weltbevoelkerung in mehr als 60 Laendern
mit Wassermangel zu kaempfen haben.

In Afrika fuehrt die Wasserkrise zum Rueckgang der
Nahrungsmittelproduktion und bedroht die Versorgung der Haushalte mit
lebensnotwendigen Nahrungsmitteln. Die TeilnehmerInnen der
LWB-Konsultation appellierten an die Kirchen, sich mit anderen
Organisationen zu verbuenden, die sich ebenfalls fuer die Behebung der
Wasserknappheit einsetzen. Hierzu gehoerten auch Nichtregierungs- und
internationale Organisationen und der genossenschaftliche Sektor der
Gemeinwesen, um die Entwicklungsziele fuer das Millennium (MDGs) zu
erreichen, durch die bis zum Jahr 2015 die Zahl der Menschen, die keinen
gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, halbiert werden soll.

Joshus Mukusya, Programm-Manager der Utooni-Entwicklungsprojektes in
Ostkenia, eines erfolgreichen gemeinschaftseigenen
Wasserspeicherprojektes, rief ebenfalls die Kirchen dazu auf, "sich an
die Spitze der Bemuehungen um die Sicherung der Wasserversorgung fuer
ihre Menschen zu setzen".

Er forderte ein verstaerktes Engagement der Kirchen fuer den Boden- und
Wasserschutz in den Gemeinwesen, fuer Aufforstung, Terrassenanbau und
den Bau von Wasserreservoiren und Sanddaemmen insbesondere in semiariden
Gebieten.

Die Vertreterin der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in Mauretanien,
Dr. Colette Bouka Coula, hob die Bedeutung der Alphabetisierung fuer den
Informationsaustausch ueber den Umweltschutz hervor. Sie wies auf das
Engagement des LWB fuer die Wiederaufforstung hin, durch das die
Ausbreitung der Wuestengebiete in Mauretanien eingedaemmt werde. Sie
forderte weiterhin konzertierte Anstrengungen auch im Zusammenwirken mit
anderen religioesen Gruppen, um die Oeffentlichkeit eindringlicher auf
die Probleme aufmerksam zu machen, die das taegliche Leben der Menschen
betraefen.

FKG-Referentin Priscilla Singh informierte ueber die Auswirkungen der
globalen Klimaerwaermung in Afrika und wies mahnend darauf hin, dass
"ethische Verantwortung, eine gute Fuehrung, weitsichtige Planung und
Solidaritaet vonnoeten sind, um rechtzeitig die Dringlichkeit des
Problems bewusst zu machen und Entschlossenheit zu wecken". (533
Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Lillian Kemunto, Nairobi.)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
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