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Wieder adventistische Gottesdienste in Turkmenistan


From Christian B. Schäffler (APD Schweiz)
Date Sun, 15 May 2005 09:53:05 +0200

15. Mai 2005
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Wieder adventistische Gottesdienste in Turkmenistan

Aschgabat/Turkmenistan/APD Die Siebenten-Tags-Adventisten in der
mittelasiatischen Republik Turkmenistan koennen wieder Gottesdienste
feiern. Wie Pastor Pavel Fedotov (Aschgabat), Leiter der dortigen
Freikirche, mitteilte, erlangten die Adventisten in Turkmenistan
am 1. Juni 2004 mit einer vom Justizministerium ausgestellten
Registrierungsurkunde die staatliche Anerkennung als
Religionsgemeinschaft. Doch praktisch habe sich nichts geaendert,
da keine Raeumlichkeiten für den Gottesdienst angemietet werden
durften.
Erst jetzt sei es moeglich, in der Hauptstadt Aschgabat einen Saal fuer
die Gemeinde zu erhalten. Unter den 75 bis 80 Gottesdienstbesuchern
haetten sich auch Behoerdenvertreter befunden.

Anfang der 1990er Jahre begann die turkmenische Regierung gegen
religioese Minderheiten vorzugehen. 1993 wurden die Bankkonten der
Adventisten von den Behoerden aufgeloest und der Stempel der Freikirche
zur Beglaubigung von Dokumenten fuer ungueltig erklaert. 1996 aenderte
die Regierung die gesetzlichen Grundlagen zur Registrierung von
Religionsgemeinschaften. Seitdem waren nur noch der sunnitische Islam,
dem 89 Prozent der 4,8 Millionen Einwohner angehoeren, und die
Russisch-orthodoxe Kirche vom Staat anerkannt. Alle anderen
Konfessionen galten als illegal.

Im November 1999 liessen die Behoerden das mit staatlicher Genehmigung
neuerbaute Gotteshaus der Siebenten-Tags-Adventisten in der Hauptstadt
Aschgabad abreissen. Nach diesem Gewaltakt wurde der Freikirche ihre
waehrend der Sowjetzeit erlangte staatliche Anerkennung vom
Justizministerium offiziell entzogen. Gottesdienste in Privatwohnungen
wurden von den Behoerden wiederholt unterbunden und Gemeindeglieder
schikaniert. Pastor Pavel Fedotov befand sich im Oktober 2000 wegen
Abhaltung eines privaten Gottesdienstes drei Tage in Haft. Ende 2001
loeste die Polizei einen adventistischen Gottesdienst in einer
Privatwohnung in Turkmenabad auf und enteignete die Wohnungsinhaberin,
die das Land verlassen musste und bei Verwandten in Sibirien
Aufnahme fand.


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