wfn.org | Bischof Edmund Ratz zum Erzbischof der ELKRAS gewaehlt

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

Bischof Edmund Ratz zum Erzbischof der ELKRAS gewaehlt
Trotz Mitgliederschwund gibt es Grund, optimistisch in die Zukunft zu
blicken

St. Petersburg(Russland)/Genf, 26. Mai 2005 (LWI) - Die Generalsynode
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS) hat Bischof Dr. Dr. Edmund Ratz zum neuen Erzbischof der ELKRAS
gewaehlt. Die Synodalen waehlten den 72-jaehrigen Bischof der Deutschen
Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU) am 28. April bei
vier Stimmenthaltungen zum Nachfolger von Erzbischof D. Georg Kretschmar
(79), der aus gesundheitlichen Gruenden von seinem Amt zurueckgetreten
war. Die Amtseinfuehrung fand am 29. April in der Petrikirche zu St.
Petersburg (Russland) statt. Die Generalsynode der ELKRAS tagte vom 26.
bis 29. April in St. Petersburg und stand unter dem Thema: "Der Weg
unserer Kirche in die Zukunft". 

In einem Glueckwunschschreiben gratulierte der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, Ratz im Namen der
lutherischen Gemeinschaft zur Wahl zum Erzbischof. Das LWB-Sekretariat
werde ihn und die ELKRAS "jederzeit tatkraeftig unterstuetzen", wann
immer die Hilfe benoetigt werde, so Noko. 

Im Anschluss an seine Wahl erklaerte Ratz, er hoffe, dass diese
Generalsynode "eine vertrauensvolle Grundlage fuer den weiteren Weg der
ELKRAS" sein werde. Auf seinen Vorschlag hin ernannte der Bischofsrat
einstimmig Bischof Siegfried Springer, bisher Vertreter des Erzbischofs
fuer innerkirchliche Angelegenheiten, zum Stellvertreter des
Erzbischofs. Springer leitet seit 1992 die Evangelisch-Lutherische
Kirche des Europaeischen Russlands (ELKER). 

Edmund Ratz wurde am 4. April 1933 in Zeitlofs (Nordbayern/Deutschland)
geboren. Nach dem Jura- und Theologiestudium in Erlangen, Heidelberg,
Goettingen, Hamburg und Neuendettelsau (alle Deutschland) sowie in
Oberlin (Ohio/USA) arbeitete er als Pfarrer in Bayern (1960 bis 1965)
sowie in Grossbritannien (1965 bis 1969). In den Jahren 1969 bis 1977
leitete er den Lutherischen Rat von Grossbritannien. Von 1977 bis 1981
war er Oekumenereferent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
und von 1982 bis 1998 Geschaeftsfuehrer des Ausschusses fuer Kirchliche
Zusammenarbeit und Weltdienst des Deutschen Nationalkomitees des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Stuttgart (Deutschland).

1999 wurde Ratz zum Bischoeflichen Visitator der DELKU ernannt, im
September 2000 waehlten ihn die Delegierten der Siebenten Synode der
DELKU zu ihrem Bischof. 

Nach Angaben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wird Dekan
Georg Guentsch aus Castell (Nordbayern/Deutschland) im Herbst dieses
Jahres die Nachfolge von Ratz als Bischof in der Ukraine antreten.

Die ELKRAS, zu der lutherische Gemeinden vorwiegend deutscher Tradition
in Russland und anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion
gehoeren, hat nach Angaben der ELKRAS-Generalsynode weit weniger
Mitglieder als bisher angenommen. Infolge der Auswanderung vieler
Russlanddeutscher gehoeren der Kirche nur noch knapp 16.000 Menschen an.
Bisher hatte die ELKRAS rund 250.000 Mitgliedern angegeben. 

Es gebe dennoch Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken,
berichtete der scheidende ELKRAS-Erzbischof Kretschmar dem Evangelischen
Pressedienst (epd). Es gebe ueberall auf dem Territorium der ehemaligen
UdSSR wieder lebendige Gemeinden, denen auch junge Leute angehoerten.
(454 Woerter)

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

*	*	*

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.:	+41-22-791-6353
Fax:	+41-22-791-6630 	
E-Mail: dmg@lutheranworld.org