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Entsetzen und grosse Trauer ueber Tod von Taize-Gruender Frere


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 17 Aug 2005 09:38:04 -0500

Entsetzen und grosse Trauer ueber Tod von Taizé-Gruender Frère Roger
Schutz
LWB-Generalsekretaer Noko: Frère Roger ist eine Ikone des Friedens

Genf, 17. August 2005 (LWI) - Mit Entsetzen und grosser Trauer hat der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko,
auf den Tod des Gruenders der oekumenischen Bruderschaft von Taizé im
franzoesischen Burgund, Frère Roger Schutz, reagiert. Der Anschlag auf
Frère Roger, "eine Tat aeusserster Gewalt", habe sich an einem Ort des
Gebets, der ausdruecklich der Versoehnung, dem Frieden und der Einheit
innerhalb der Menschheitsfamilie gewidmet sei, ereignet, so Noko in einer
Stellungnahme.

Frère Roger war nach Medienangaben am Dienstag, 16. August, waehrend
eines Abendgebets von einer offenbar geistig verwirrten Frau mit einem
Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Der 90-jaehrige protestantische Pfarrer erlag nach Angaben der Polizei kurz danach seinen schweren
Verletzungen. An dem Abendgebet in der Versoehnungskirche von Taizé
nahmen rund 2.500 junge Menschen teil.

Dieses schreckliche Geschehen gewinne "eine umfassendere Dimension im
Blick auf die kontinuierlich zunehmende Gewalt in unserer Welt. Die
Dynamik der Gewalt ist um uns und in uns wirksam und es gilt, intensiv
darum zu beten, von ihr erloest zu werden. Taizé ist - und bleibt - eine
Verkoerperung dieses Gebets", betonte LWB-Generalsekretaer Noko.

Auch Frère Roger, eine Ikone des Friedens, sei von der Dynamik der
Gewalt nicht verschont geblieben. Angesichts dieser bitteren Realitaet
gelte es, auf Christus selbst und sein Leiden auf Golgatha zu blicken. Die
Erinnerung an Frère Roger sei eine Aufforderung, sich "entschlossen auf
den Weg des Glaubens zu machen, der zu Frieden und Heil fuehrt; Frieden
und Heil, die Gott fuer unsere Welt will und die sein Geschenk an sie
sind", so Noko. (275 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Stellungnahme von
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:

Frère Roger Schutz 1915-2005

Stellungnahme von Pfr. Dr. Ishmael Noko
Generalsekretaer
Lutherischer Weltbund

Die Nachricht, dass Frère Roger, Leiter der Gemeinschaft von Taizé,
gestern, am 16. August, waehrend des Abendgebets in der Versoehnungskirche
erstochen wurde, hat Entsetzen und grosse Trauer bei uns ausgeloest.

Taizé bot, von seiner Gruendung 1940 an, einen Zufluchtsort fuer
Menschen, die waehrend des Zweiten Weltkriegs vor Konflikten flohen,
ungeachtet ihrer Religionszugehoerigkeit. Unter Frère Rogers Leitung,
unter der Taizé von Beginn an stand, entwickelte sich die oekumenische
kloesterliche Gemeinschaft zu einem einzigartigen Zentrum voller Leben,
das jaehrlich von Zehntausenden PilgerInnen besucht wird, und zu einer
weltumspannenden Bewegung, die inspiriert ist von dem entschlossenen und
konsequenten Engagement fuer Versoehnung und Einheit ueber religioese und
kulturelle Barrieren hinweg und die ihrerseits zu solchem Engagement
motiviert.

Der Anschlag auf Frère Roger, eine Tat aeusserster Gewalt, ereignete
sich waehrend des Abendgebets, an dem ueber 2.000 junge Menschen teilnahmen, und an einem Ort des Gebets, der ausdruecklich der Versoehnung, dem
Frieden und der Einheit innerhalb der Menschheitsfamilie gewidmet ist.

Dieses schreckliche Geschehen gewinnt eine umfassendere Dimension im Blick
auf die kontinuierlich zunehmende Gewalt in unserer Welt. Die Dynamik der
Gewalt ist um uns und in uns wirksam und es gilt, intensiv darum zu beten,
von ihr erloest zu werden. Taizé ist - und bleibt - eine Verkoerperung
dieses Gebets.

Auch Frère Roger, eine Ikone des Friedens, blieb von der Dynamik der
Gewalt nicht verschont. Angesichts dieser bitteren Realitaet gilt es, auf
Christus selbst und sein Leiden auf Golgatha zu blicken. In unserer Welt
gibt es viele Golgathas. Moege, bei der Auseinandersetzung mit dem
tragischen Ereignis in Taizé gestern Abend, Christus und sein suehnender
Tod im Zentrum unserer Gedanken und Gebete stehen. Und moege die Erinnerung an Frère Roger nach seinem Tod junge Menschen und uns alle noch mehr
als zuvor inspirieren, uns entschlossen auf den Weg des Glaubens zu
machen, der zu Frieden und Heil fuehrt; Frieden und Heil, die Gott fuer
unsere Welt will und die sein Geschenk an sie sind.

Ishmael Noko
Generalsekretaer

* * *

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