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LWB ruft Mitgliedskirchen zu langfristiger Hilfe in Suedostasien auf


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 24 Aug 2005 16:12:44 -0500

LWB ruft Mitgliedskirchen zu langfristiger Hilfe in Suedostasien auf
"Tsunami-Gemeinschaftsfonds" eingerichtet

Genf, 24. August 2005 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die LWB-Mitgliedskirchen
dazu aufgerufen, sich langfristig fuer den Wiederaufbau der
Infrastruktur in den vom Tsunami betroffenen Gebieten Suedostasiens zu
engagieren.

In einem Brief an die LWB-Mitgliedskirchen sprach Noko den Kirchen und
kirchennahen Organisationen seinen Dank dafuer aus, dass sie mit als
erste aktiv wurden, um den Opfern in den betroffenen Gebieten in Indien,
Indonesien und Sri Lanka zu helfen. Diese Laender waren von der
Flutwelle, die am 26. Dezember 2004 grosse Gebiete Suedostasiens
verwuestete, am staerksten betroffen. Der Tsunami war durch ein Seebeben
ausgeloest worden und traf mehrere an den Indischen Ozean grenzende
Laender. Millionen Menschen in Suedostasien wurden vertrieben und
obdachlos.

Die Auswirkungen, besonders auf der Insel Nias (Indonesien), verlangten
nach einer langfristigen Wiederaufbauhilfe, so der LWB-Generalsekretaer.
"Fuer die Neuerrichtung zerstoerter Kirchen und anderer Gebaeude sind
erhebliche Anstrengungen der LWB-Mitgliedskirchen zur Beschaffung der
notwendigen Mittel vonnoeten", so Noko in seinem Schreiben. Neben
zahlreichen anderen Einrichtungen wurden mehr als 1.300 Kirchen
beschaedigt, 50 Prozent davon sind vollstaendig zerstoert. Es wird
geschaetzt, dass ueber eine Million US-Dollar (USD) noetig sein werden,
um die Infrastruktur wieder aufzubauen.

Diakonischer Fonds fuer den Wiederaufbau von Kirchen und Schulen

Um die langfristige Aufbauhilfe zu erleichtern, unterstuetzt der
LWB-Projektausschuss die Errichtung eines "Tsunami-Gemeinschaftsfonds",
der von der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) in
Kooperation mit der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) koordiniert
werden soll. Der diakonische Schwerpunkt des Fonds liegt auf der
Linderung menschlichen Leids, besonders in Faellen, wo die regulaeren
Hilfsmechanismen nicht greifen.

Der Gemeinschaftsfonds wird Kirchen in Indien, Indonesien und Sri Lanka
unterstuetzen und soll vorwiegend fuer den Wiederaufbau von
Kirchengebaeuden, Schulen und Haeusern eingesetzt werden. Der
diakonische Schwerpunkt umfasst hierbei ausserdem die Beratung von
Frauen, Fuehrungstraining und Ausbildungshilfen fuer Kinder. Ein
Pastoralteam mit Mitgliedern aus benachbarten Laendern und Kirchen, zum
Beispiel aus Malaysia, soll die indonesischen Kirchen besuchen und den
dortigen Wiederaufbauprozess begleiten. Eine Konsultation ueber
interreligioese Beziehungen in dem betroffenen Gebiet ist als
langfristige Begleitung geplant. Im Auftrag der AWD wurde ein Berater
aus Australien nach Indonesien entsandt, um die Zusammenarbeit zwischen
lokalen Kirchen und dem weltweiten Netzwerk von Kirchen und
Partnerorganisationen ACT International (Action by Churches Together -
Kirchen helfen gemeinsam) zu erleichtern und dadurch die Kapazitaeten
der Mitgliedskirchen zu staerken.

Dorfgemeinschaften staerken, um soziale Dynamik zu aendern

Laut Neville Pradhan, AWD-Programmreferent fuer Fluechtlinge und
Nothilfe, hat die Tsunami-Flutwelle vor allem soziale Auswirkungen auf
die Armen und Menschen am Rand der Gesellschaft. "Es ist, als wuerden
sie in einen Graben gestossen. Wir wollen sie nicht nur herausholen und
wieder an ihren alten Platz am Rand der Gesellschaft zurueckstellen,
sondern mit ihnen zusammenarbeiten, um sie fuer etwaige zukuenftige
Katastrophen besser zu wappnen."

Die Wiederaufbauhilfe durch LWB, Kirchen und kirchennahe Organisationen
geht ueber die Wiederherstellung des Lebensunterhalts von
Dorfgemeinschaften und Kirchen hinaus: "Wir setzen uns dafuer ein, dass
sich die soziale Dynamik in unseren Einsatzgebieten aendert. Das ist
eine schwierige Aufgabe", so Pradhan. Ein gutes Beispiel seien die
Fischerfamilien in einigen Doerfern in Indien, die, anders als zuvor,
nun ihre eigenen Boote besitzen und ihren Verdienst behalten koennen.
Durch die bessere Zusammenarbeit erkennen sie ihre eigenen Staerken. Die
Mehrheit derjenigen, die Hilfe erhalten, gehoert zur unteren
Bevoelkerungsschicht der indischen Gesellschaft.

Partner von AME und AWD sind unter anderen die Vereinigte Evangelische
Mission in Wuppertal (Deutschland) und indonesische Kirchen auf der
Insel Nias: die Christliche Gemeinschaft der Indonesischen Kirche auf
Nias (Gereja AMIN), die Protestantisch-Christliche Kirche sowie und die
Protestantisch-Christliche Batak-Kirche und ihre Diakonieabteilung. Im
Bereich der Nothilfe ist der LWB durch ACT International und seine
lokalen Partner aktiv. (601 Woerter)

(Ein Beitrag von Julia Heyde, Jugendpraktikantin im LWB-Buero fuer
Kommunikationsdienste.)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

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