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LWB-Ratstagung-10-2005 LWB-Rat ruft zur Intensivierung der


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 06 Sep 2005 09:06:08 -0500

LWB-Rat ruft zur Intensivierung der HIV/AIDS-Kampagne auf
Welthandelsorganisation soll Zugang zu bezahlbaren antiretroviralen
Medikamenten gewaehrleisten

LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem,
31. August - 6. September 2005

PRESSEMITTEILUNG NR: 10

Jerusalem/Bethlehem/Genf, 6. September 2005 (LWI) - Die Mitglieder des
Rates des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben die Mitgliedskirchen des LWB
dazu aufgerufen, ihre Regierungen und nationalen Parlamente aufzufordern,
die Mittel zur Finanzierung des weltweiten Kampfes gegen HIV/AIDS auf den
von der letzten UNAIDS-Schaetzung festgestellten erforderlichen Stand zu
bringen. Angesichts der verheerenden Ausmasse der HIV/AIDS-Pandemie und
des dadurch verursachten unermesslichen Leidens sowie angesichts des
bewaehrten positiven Wirkens religioeser Organisationen im Kampf gegen
diese Krankheit bekraeftigten die Ratsmitglieder auf ihrer Tagung vom 31.
August bis 6. September in Jerusalem/Bethlehem, dass die HIV/AIDS-Kampagne
des LWB weiter verstaerkt werden muesse.

Mit Anerkennung seien Berichte aus vielen Mitgliedskirchen ueber die
ermutigenden Ergebnisse der HIV/AIDS-Kampagne im Sueden und im Norden
entgegengenommen worden. Weiterhin seien in der Haltung lutherischer
Kirchenleitungen positive Veraenderungen und ein zunehmender aktiver
Beitrag zum Kampf gegen HIV/AIDS wahrzunehmen, so der LWB-Rat in seinem
Beschluss. Parallel zur Diskussion im Plenum der LWB-Ratstagung begann in
London (Grossbritannien) eine zweitaegige internationale Konferenz zu
Finanzierung des Globalen Fonds der Vereinten Nationen zur Bekaempfung von
AIDS, Tuberkulose und Malaria (GFATM).

"Wir bestaetigen die Notwendigkeit eines staerkeren Kapazitaetsaufbaus, um
den bei regionalen Konsultationen eingegangenen Verpflichtungen besser
gerecht zu werden und um unsere Programme zur Vorbeugung von AIDS und zur
Behandlung, Betreuung und Unterstuetzung von Betroffenen zu intensivieren", so die Ratsmitglieder in ihrem Beschluss.

Der LWB-Rat rief die US-amerikanischen LWB-Mitgliedskirchen dazu auf, im
Namen des LWB bei der US-Regierung vorstellig zu werden, um auf eine
Abaenderung der Bedingungen fuer die Verwendung der Mittel aus dem
*Presidential Emergency Plan for AIDS Relief' (PEPFAR * Notstandsplan des
Praesidenten fuer die AIDS-Hilfe) hinzuwirken. Den EmpfaengerInnen muesse
freigestellt werden, welche Vorbeugungsmethoden sie anwenden und von
welchem Anbieter sie auf dem Weltmarkt Generika und Testmaterial aus
Mitteln des PEPFAR importieren wollen.

Dankbar aeusserte sich der LWB-Rat, dass der Globale Fonds LWB-Programme
massgeblich unterstuetze. Im Januar 2003 hatte der LWB mit dem Globalen
Fonds ein Abkommen zur Foerderung der weltweiten LWB-Kampagne gegen
HIV/AIDS unterzeichnet. Zum ersten Mal hatte damit der Globale Fonds seit
seiner Gruendung 2001 einen Vertrag mit einer Nichtregierungsorganisation
(NGO) zumal mit religioesem Hintergrund geschlossen.

Weiterhin unterstuetzte der LWB-Rat die "3-x-5-Initiative" der Weltgesundheitsorganisation (WHO), auf deren Grundlage bis zum Ende dieses Jahres drei
Millionen HIV/AIDS-Betroffene behandelt werden sollen. Die Ratsmitglieder
sprachen sich zudem fuer die Initiative der G8-Staaten aus, die bis
spaetestens 2010 den weltweiten Zugang zu Behandlungsmoeglichkeiten
eroeffnen soll. "Wir hoffen, dass die Finanzierungsluecke der *3-x-5-Initiative' und des GFATM umgehend geschlossen wird", so der LWB-Rat.

Im Blick auf die wachsenden Probleme, die dem internationalen Handel mit
Generika aus Indien unter dem Druck der Bestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO) entstehen, forderten die Ratsmitglieder die WTO nachdruecklich
auf, "dafuer zu sorgen, dass Handelsbestimmungen nicht den Zugang zu
bezahlbaren, hoch wirksamen Antiretroviral-Medikamenten einschliesslich
der Generika aus WTO-Mitgliedslaendern behindern".

Nach Angaben von UNAIDS lebten im Jahr 2004 rund 39,4 Millionen Menschen
weltweit mit HIV/AIDS. Am staerksten betroffen sind die afrikanischen
Laender suedlich der Sahara, mit 25,4 Millionen Betroffenen, gefolgt von
Asien mit 8,2 Millionen Menschen, die mit HIV/AIDS leben.

LWB-Rat bekraeftigt gleichberechtigten Zugang von Frauen zu Leitungsfunktionen

Der LWB-Programmausschuss fuer Mission und Entwicklung nahm auf seiner
Tagung in Jerusalem/Bethlehem auch die Botschaft der "Konferenz von
Bischoefinnen, Praesidentinnen und Kirchenleiterinnen mit dem Amt der
Aufsicht" entgegen. Die Konferenz fand vom 16. bis 19. Juni 2005 in Genf
statt. Auf Empfehlung des Programmausschusses stellte sich der LWB-Rat
nachdruecklich hinter die Feststellung aus der Botschaft der Konferenz:

"Wir bekraeftigen nachdruecklich das theologische Verstaendnis der
lutherischen Kirche, wonach Frau und Mann als Ebenbild Gottes geschaffen
sind und das Evangelium von Jesus Christus Frauen und Maenner zu den
verschiedenen Diensten beruft. Der Fuelle des Evangeliums ist am besten
Genuege getan, wenn Frauen und Maenner gleichermassen Zugang zu Leitungsfunktionen erhalten." (619
Woerter)

* * *

An der LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem nehmen rund 85 VertreterInnen
der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber hinaus
sind rund 85 weitere TeilnehmerInnen registriert, darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB, PressevertreterInnen und Stewards. Der
49-koepfige LWB-Rat fuehrt zwischen den in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der
aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003
im kanadischen Winnipeg gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten,
dem Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren.

Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste ueber den Mobilfunk-Anschluss: +972/52-342 4598.

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ
seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.

* * *

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41/22-791 63 52
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E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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