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LWB-Ratstagung-12-2005 LWB-Ratstagung setzte Zeichen der


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 07 Sep 2005 11:32:31 -0500

LWB-Ratstagung setzte Zeichen der Solidaritaet mit ChristInnen im
Heiligen Land
Politische Dimension stand im Vordergrund der LWB-Ratstagung

LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem,
31. August * 6. September 2005

PRESSEMITTEILUNG NR: 12

Jerusalem/Bethlehem/Genf, 6. September 2005 (LWI) - "Das Besondere
der diesjaehrigen Ratstagung war der Ort, an dem sie stattfand",
betonte der Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Mark
S. Hanson, vor JournalistInnen am 6. September zum Abschluss der
LWB-Ratstagung im Internationalen Zentrum in Bethlehem. Hanson betonte,
der LWB habe seine Solidaritaet mit der gastgebenden
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land
(ELKJHL) bezeugen wollen. Solidaritaet heisse, praesent zu sein und
einander zu begleiten.

Die Ratstagung fand auf Einladung der ELKJHL vom 31. August bis 6.
September in Jerusalem/Bethlehem statt. Das Thema der Tagung lautete:
"Die Kirche * berufen zum Dienst der Versoehnung".

LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko erklaerte, um einander zu
begleiten, muesse man die Lebensumstaende kennen lernen und dabei auch
Risiken auf sich nehmen. "Wir haben die Checkpoints gesehen und den
Kampf und die Erniedrigung erlebt, die viele Menschen hier taeglich
durchmachen muessen", so Noko. Die Trennmauer zwischen Israel und den
palaestinensischen Gebieten mit eigenen Augen zu sehen, sei ungeheuer
wichtig gewesen. Nach der Rueckkehr in ihre Heimatlaender werden die
LWB-Ratsmitglieder Medienberichte ueber die Region kritischer betrachten
und hinterfragen koennen, so der Generalsekretaer.

Die politische Dimension der Ratstagung war deutlich. Waehrend der
einwoechigen Tagung hatte die LWB-Fuehrung Gelegenheit, mit den
Praesidenten Israels und der palaestinensischen Autonomiebehoerde,
Mosche Katzav und Mahmud Abbas, sowie anderen Regierungsvertretern
beider Seiten zusammenzutreffen. Bei diesen Treffen konnten auch
schwierige Themen angesprochen werden, beispielsweise die Raeumung
israelischer Siedlungen im Gazastreifen und die Zukunft der Synagogen in
den geraeumten Siedlungen.

Weiterhin wurde der seit mehreren Jahren andauernde Steuerstreit mit
dem israelischen Finanzministerium um die Erhebung einer
Arbeitgebersteuer auf das vom LWB verwaltete Auguste
Victoria-Krankenhaus (AVH) auf dem Oelberg in Ost-Jerusalem eroertert.

ELKJHL-Bischof Dr. Munib A. Younan zog ebenfalls ein positives Resuemee
der Ratstagung: Er sei dankbar, dass der LWB die Einladung der ELKJHL
nach Bethlehem angenommen habe. Damit habe der LWB den
palaestinensischen ChristInnen seine Unterstuetzung gezeigt. "Kommen
Sie bald wieder!" betonte Younan abschliessend.

Naechste LWB-Ratstagung 2006 in Genf

Die naechste LWB-Ratstagung soll vom 27. August bis 2. September 2006
in Genf stattfinden. Waehrend des Treffens in Jerusalem/Bethlehem folgte
der Rat dem Vorschlag von Generalsekretaer Noko, die
LWB-Ausfuehrungsbestimmungen dahingehend abzuaendern, dass dem Rat die
Flexibilitaet eingeraeumt wird, zukuenftig zwischen den
Vollversammlungen in einem Zeitraum von zwoelf bis 18 Monaten
zusammenzutreten. Ein groesserer Zeitraum zwischen den Ratstagungen soll
sich finanziell positiv auswirken und dem LWB-Generalsekretariat in Genf
mehr Zeit geben, die Ratsbeschluesse umzusetzen und die naechste
Ratstagung vorzubereiten.

Neue Regelungen zur Wahl des LWB-Generalsekretaers/der
Generalsekretaerin

Der LWB-Rat hat auf seiner Tagung in Jerusalem/Bethlehem auch die
Ausfuehrungsbestimmungen im Blick auf die Wahl des Generalsekretaers/der
Generalsekretaerin. Eine Wiederwahl ist nun einmal moeglich, bisher gab
es keine Beschraenkungen. Der Sondierungsausschuss fuer das Amt des
Generalsekretaers soll rechtzeitig vor Ende der Amtszeit des
Generalsekretaers/der Generalsekretaerin bestehend aus sieben Personen,
von denen vier Mitglieder des Rates sind, ernannt werden. Die
Verfahrensweise des Ausschusses soll vom Rat festgelegt werden.

Nach Aenderung der Bestimmungen hat der Sondierungsausschuss das
Mandat, auch andere als die von den Mitgliedskirchen nominierten
KandidatInnen zu erwaegen. Nach Sondierung sollen alle Nominierungen
derjenigen KandidatInnen, die ihre Nominierung annehmen, mit
Empfehlungen dem Rat vorgelegt werden. (528 Woerter)

* * *

An der LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem nahmen rund 85
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus waren rund 85 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem
Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen
repraesentieren.

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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