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LWB-Ratstagung-16-2005 LWB-Ratsmitglieder setzen sich fuer


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 07 Sep 2005 13:35:51 -0500

LWB-Ratsmitglieder setzen sich fuer Befreiung der Dalits ein
LWB-Rat unterstuetzt Initiative der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien

LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem,
31. August * 6. September 2005

PRESSEMITTEILUNG NR: 16

Jerusalem/Bethlehem/Genf, 6. September 2005 (LWI) * Die Mitglieder des
Rates des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben auf ihrer Tagung in
Jerusalem/Bethlehem die Initiative der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI) zur Befreiung der
Dalits unterstuetzt. Sie forderten die LWB-Mitgliedskirchen und
Partnerorganisationen dazu auf, die Arbeit der Mitgliedskirchen in
Indien und der Laenderprogramme der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD)
in Indien und Nepal zu begleiten und zu foerdern.

Die Ratstagung fand auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) vom 31. August bis 6.
September in Jerusalem/Bethlehem statt. Das Thema der Tagung lautete:
"Die Kirche * berufen zum Dienst der Versoehnung".

In Indien ist das Kastensystem verantwortlich dafuer, dass ein Fuenftel
der Gesamtbevoelkerung aufgrund ihres Berufs und ihrer Abstammung
ausgeschlossen und marginalisiert wird. Die Dalits stehen auf der
untersten Stufe der gesellschaftlichen Hierarchie und werden von der
uebrigen Bevoelkerung vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben
ausgeschlossen. Sie koennen keine buergerlichen, politischen,
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte wahrnehmen, die in der
indischen Verfassung garantiert sind. Allein in Indien gibt es
schaetzungsweise 200 Millionen Dalits.

Der LWB-Rat wuerdigte die Entscheidung der UN-Menschenrechtskommission,
mit der sie ihre Unterkommission bevollmaechtigt habe, fuer die
Foerderung und den Schutz der Menschenrechte einen Studienprozess zur
"Diskriminierung aufgrund der Taetigkeit und der Abstammung"
durchzufuehren. Ziel der Studie sei, Prinzipien und Richtlinien zur
Ueberwindung dieser Diskriminierung zu formulieren.

Diesen Studienprozess legte der Rat allen LWB-Mitgliedskirchen,
Laenderprogrammen und Partnerorganisationen mit speziellen Kenntnissen
zur Situation der Dalits und anderer Bevoelkerungsgruppen, die von
Diskriminierung aufgrund von Taetigkeit und Abstammung betroffen sind,
nahe. Die Organisationen wurden gebeten, ihre Erkenntnisse und
Empfehlungen an das LWB-Sekretariat in Genf weiterzugeben.

Einsatz fuer Arme und Ausgegrenzte

Weiterhin beschloss der Rat, die Arbeit und Reformbestrebungen der
Vereinten Nationen anlaesslich des 60. Jubilaeums ihres Bestehens zu
unterstuetzen. Die Ratsmitglieder zeigten sich besorgt, dass die
Milleniums-Entwicklungsziele drohten, unverwirklicht zu bleiben. Das
haette schwer wiegende Konsequenzen fuer die AErmsten und die
Ausgegrenzten. Daher moechte sich der Rat die Ziele zu Eigen machen, die
konkrete Schritte zur Linderung von physischem Leiden, Diskriminierung,
Ungleichheit und Umweltzerstoerung boeten.

Die Milleniums-Entwicklungsziele sollen bis 2015 erreicht werden. 189
Staaten haben sich im September 2000 darauf verpflichtet, Armut zu
bekaempfen, Hunger und Krankheiten zu besiegen sowie Demokratie und
Frieden zu foerdern.

Weiterhin begruesste der LWB-Rat das Versprechen der Geberlaender auf
dem G8-Gipfel vom 6. bis 8. Juli 2005 im schottischen Gleneagles, die
offizielle Entwicklungshilfe erheblich zu erhoehen. "Wir werden alle
Bemuehungen unserer Regierungen unterstuetzen, mehr Mittel im Kampf
gegen die Armut einzusetzen", so die Ratsmitglieder.

Weibliche Genitalverstuemmelung im Blick behalten

Der Rat sprach weiterhin seine Unterstuetzung fuer die Arbeit des
LWB/AWD-Laenderprogramms in Mauretanien aus, das bestrebt sei, sich mit
der Problematik der weiblichen Genitalverstuemmelung auseinander zu
setzen. Die Ratsmitglieder riefen die Mitgliedskirchen und
Laenderprogramme auf, wo noetig, die Problematik aufzugreifen oder an
ihr weiter zu arbeiten. (474 Woerter)

* * *

An der LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem nahmen rund 85
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus waren rund 85 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem
Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen
repraesentieren.

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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