From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


LWB-Ratstagung-08-2005 Palaestinenserpraesident Abbas wuerdigt


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 09 Sep 2005 13:51:17 -0500

Palaestinenserpraesident Abbas wuerdigt LWB-Engagement fuer gerechten
Frieden
Abbas betont Notwendigkeit der Rueckkehr zur "Road-Map"

LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem,
31. August * 6. September 2005

PRESSEMITTEILUNG NR: 08

Jerusalem/Bethlehem/Genf, 5. September 2005 (LWI) * Der Praesident der
palaestinensischen Autonomiebehoerde, Mahmud Abbas, hat den Lutherischen
Weltbund (LWB) fuer seine andauernde Unterstuetzung und seine
Verbundenheit mit dem palaestinensischen Volk bei seiner Suche nach
Frieden im Heiligen Land gewuerdigt.

"Ich weiss, wie viel Sie fuer unser Volk tun, [fuer] Muslime und
Musliminnen sowie [fuer] Christen und Christinnen, und fuer
Jerusalem", betonte Abbas bei einem Treffen mit LWB-Praesident
Bischof Mark S. Hanson, LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko und
dem palaestinensischen Bischof Dr. Munib A. Younan, LWB-Vizepraesident
fuer die Region Asien, am Samstag, 3. September, in seinem Hauptquartier
in Gaza-Stadt.

Die LWB-Delegation traf Abbas anlaesslich der diesjaehrigen
LWB-Ratstagung, die auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) vom 31. August bis 6. September
in Jerusalem/Bethlehem stattfindet. Das Thema der Tagung lautet: "Die
Kirche * berufen zum Dienst der Versoehnung".

In dem Gespraech mit Praesident Abbas ging es vorrangig um den
Friedensprozess im Nahen Osten, die Zukunft der lutherischen Schulen in
Palaestina, die Dienste des vom LWB geleiteten Auguste-Viktoria
Krankenhauses (AVH) auf dem Oelberg in Ost-Jerusalem sowie um
interreligioese Beziehungen.

In Bezug auf die kuerzliche Raeumung der israelischen Siedlungen in
Gaza betonte Abbas die Notwendigkeit, "den Impuls zu nutzen und hart
an der Rueckkehr zur Road-Map zu arbeiten". Der "Road-Map"
genannte Friedensplan wurde von den USA in Zusammenarbeit mit Russland,
der Europaeischen Union und den Vereinten Nationen aufgestellt, um eine
Beilegung des Konflikts zwischen Israel und Palaestina zu erwirken.
"Vieles hat sich geaendert, [aber] es muss auch noch viel getan
werden", erklaerte LWB-Praesident Hanson, der auch Leitender Bischof
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) ist.

Palaestinenserpraesident Abbas betonte, er sehe die Raeumung
israelischer Siedlungen im Gazastreifen als Anfangspunkt der Umsetzung
der Road-Map, der Rueckzug muesse aber weitergehen. Die
PalaestinenserInnen muessten die Israelis noch mehr zu
Friedensbemuehungen "verpflichten". Das palaestinensische Volk lehne
die Trennmauer als "unzivilisiert" ab. Er sei nicht ueberzeugt, so
Abbas, dass die Mauer Israel schuetzen koenne. Israelische Behoerden
argumentieren, durch die Trennmauer koenne SelbstmordattentaeterInnen
der Zugang zu Israel und der israelischen Bevoelkerung verwehrt werden.

Hanson versicherte Abbas, dass die LWB-Ratstagung in Jerusalem und
Bethlehem ein Zeichen der andauernden Verbundenheit mit dem
palaestinensischen Volk sei. "Wir werden fuer Sie beten", betonte
Hanson.

Noko dankte Abbas fuer die grosse Gastfreundschaft der
PalaestinenserInnen im Blick auf die Ausrichtung der LWB-Ratstagung und
ihre Solidaritaet mit der ELKJHL. Der Tagungsort biete die Chance fuer
die LWB-Ratsmitglieder aus aller Welt, die Erfahrungen des
palaestinensischen Volks mit ihren Kirchen zu Hause zu teilen, so Noko.

Heilige Staetten muessen respektiert werden

Die LWB-Delegation war im Vorfeld mit dem israelischen Oberrabbiner
Yona Metzger zusammengetroffen. Waehrend dieses Treffens zeigte sich
Metzger besorgt ueber die Zukunft der Synagogen, die nach Abzug der
israelischen SiedlerInnen im Gazastreifen verblieben sind. Noko sprach
den palaestinensischen Praesidenten auf dieses Thema an, und Abbas
betonte, wie notwendig es sei, dass Israelis und PalaestinenserInnen
ihre "heiligen Orte gegenseitig respektieren". Er merkte an, dass es
besser waere, wenn die Israelis ihre Synagogen aus den ehemaligen
Siedlungen entfernen und verlagern wuerden, worin ihm der
LWB-Generalsekretaer zustimmte.

Bischof Younan erklaerte, dass er zusammen mit muslimischen und
juedischen Religionsfuehrern an der Errichtung eines Rates fuer
Religionsfuehrer im Heiligen Land arbeite, und bat
Palaestinenserpraesident Abbas um seine Unterstuetzung fuer die Arbeit
dieses Rates. Der LWB und die ELKJHL wollten in der Welt "das richtige
Bild ueber den Islam verbreiten", so Younan und fuegte hinzu,
palaestinensische ChristInnen seien die Stimme des Islams im Westen und
in der ganzen Welt.

Abbas ueberreichte Hanson und Younan die Bethlehem-2000-Medaille, um
sie fuer ihr Engagement fuer Frieden, Gerechtigkeit und Versoehnung im
Nahen Osten, ihren Einsatz fuer interreligioese Beziehungen und ihre
Arbeit fuer das palaestinensische Volk auszuzeichnen.

Die LWB-Fuehrung trifft in dieser Woche noch zu weiteren Unterredungen
mit dem israelischen Praesidenten Moshe Katzav und anderen
Regierungsmitgliedern Israels zusammen. (634 Woerter)

* * *

An der LWB-Ratstagung in Jerusalem/Bethlehem nehmen rund 85
VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil.
Darueber hinaus sind rund 85 weitere TeilnehmerInnen registriert,
darunter DolmetscherInnen, Gaeste, MitarbeiterInnen des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde
waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen
Winnipeg gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem
Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen
repraesentieren.

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 138 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
77 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41/22-791 63 52
Fax: +41/22-791 66 30
E-Mail: dmg@lutheranworld.org


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home