From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Einhaltung der Millenniums-Entwicklungsziele zur Beseitigung


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 15 Sep 2005 10:16:54 -0500

Einhaltung der Millenniums-Entwicklungsziele zur Beseitigung der Armut
gefordert
Christliche AmtstraegerInnen appellieren an Regierungen, weitere Partnerschaften mit Kirchen und religioesen Organisationen einzugehen

Washington D. C. (USA)/Genf, 15. September 2005 (LWI) - Aus Anlass des
UN-Gipfels in New York (USA), hat eine internationale Gruppe christlicher
AmtstraegerInnen an die Regierungen der Welt appelliert, im Kampf gegen
die Armut weitere Partnerschaften mit Kirchen und religioesen Organisationen einzugehen. Waehrend des Weltgipfels der Vereinten Nationen, an dem vom
14. bis 16. September die Fuehrungsspitzen von rund 170 Laendern weltweit
teilnehmen, soll unter anderem ueber die Eindaemmung der globalen Armut
diskutiert werden.

"Wir sind der Ueberzeugung, dass unsere Glaubensgemeinschaften, die
Millionen von Menschen repraesentieren und zahlreiche Initiativen zur
Entwicklung durchfuehren, neue Modelle fuer die Foerderung einer globalen
Bewegung gegen die Armut anbieten", erklaerten die ueber 30 AmtstraegerInnen christlicher Kirchen und Gemeinschaften aus Nord und Sued in ihrem
Kommuniqu* zum Abschluss einer Konferenz, die vom 11. bis 13. September in
der Nationalen Kathedrale in Washington D. C. (USA) stattfand. Eine
Delegation der TeilnehmerInnen der Konsultation zur weltweiten Armut legte
die Erklaerung am Vorabend der Feierlichkeiten aus Anlass des 60.
Jubilaeums der Gruendung der Vereinten Nationen dem Weltgipfel in New York
vor.

In dem Kommuniqu* boten die christlichen AmtstraegerInnen den fuehrenden
PolitikerInnen Partnerschaft bei den gemeinsamen Bemuehungen um die
Schaffung einer globalen Bewegung an, die die Versprechen der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) einloesen soll, welche im Jahr 2000 von fuehrenden
PolitikerInnen der Welt eingegangen wurden. Diese Ziele seien "ein
entscheidender Schritt zu einer gerechteren Welt fuer alle Kinder Gottes",
heisst es in der Erklaerung der christlichen AmtstraegerInnen.

An der internationalen Konsultation in Washington, die von Kirchen
verschiedener christlicher Traditionen mit dem Ziel einberufen worden war,
gemeinsam in einer Erklaerung ihrer Sorge um das Los der Menschen Ausdruck
zu geben, die weltweit in Armut leben, nahm auch der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, teil. Diese
Konferenz wurde von der Nationalen Kathedrale in Washington im Rahmen
ihres kuerzlich eingerichteten Zentrums fuer weltweite Gerechtigkeit und
Versoehnung organisiert.

Laut Noko hat Bischof Theodore F. Schneider von der Metropolitan Washington, D. C.-Synode der Evangelisch Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) die
massgebliche Rolle der Kirchen bei der Foerderung einer weltweiten
Bewegung gegen die Armut zutreffend beschrieben. In seiner Rede vor der
Konsultation hob Schneider hervor, dass es sich die oekumenische Gemeinschaft nicht leisten koenne, in dieser kritischen Zeit zu schweigen, in der
die Globalisierung die Gesellschaft in *Besitzende' und *Habenichtse'
spalte.

Die VertreterInnen der Kirchen und kirchlichen Organisationen wuerdigten
anlaesslich des 60. Jubilaeums der UNO deren Bemuehen um Frieden und
weltweite Versoehnung und insbesondere die in der MDG-Erklaerung enthaltene historische Verpflichtung, die Armut zu beseitigen. Sie stellten jedoch
fest, die fuenf Jahre seit Herausgabe der Erklaerung seien durch einen
"Triumph des Prinzips", aber "einen Fehlschlag in der Praxis" gekennzeichnet gewesen.

"Dass die Konzentration des Reichtums in der Welt zunimmt, waehrend so
viele Menschen leiden, ist ein Skandal, der uns alle arm macht", betonten
sie und forderten die Regierungen nachdruecklich auf, durch den Schutz des
menschlichen Lebens, die Verteidigung der Menschenrechte und die Foerderung gerechter Volkswirtschaften eine gerechtere Welt zu schaffen.

Die christlichen AmtstraegerInnen begruessten den juengst vollzogenen
Schuldenerlass der reichsten Nationen der Welt (G8) als wesentlichen
Schritt nach vorn und appellierten zugleich an Glaeubigerstaaten und
internationale Institutionen, auch die Restschulden derjenigen Staaten zu
streichen, die mit aeusserster Armut zu kaempfen haetten. "Allzu viele
Staaten leiden noch immer unter der Schuldenlast, die ihnen nicht erlaubt,
in die Gesundheit, Bildung und wirtschaftliche Entwicklung ihrer Voelker
zu investieren", so die AmtstraegerInnen.

Sie wuerdigten die Initiativen zahlloser kirchlicher Gemeinschaften sowie
Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen mit religioesem Hintergrund, die
sich fuer diejenigen einsetzten und mit denen zusammenarbeiteten, die in
extremer Armut leben, und forderten gleichzeitig die Kirchen auf, weitere
Partnerschaften mit Regierungen, internationalen Organisationen, der
Zivilgesellschaft und ueber konfessionelle Grenzen hinweg zu suchen. "Ohne
neue strategische Partnerschaften wird es der Welt nicht gelingen, die in
der Millenniums-Erklaerung postulierten Ziele zu erreichen." (641 Woerter)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ
seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.

* * *

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.: +41-22-791-6352
Fax: +41-22-791-6630
E-Mail: dmg@lutheranworld.org


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home