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Buenos Aires: Internationale Konsultation zum Thema illegitime


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 19 Sep 2005 11:20:13 -0500

Buenos Aires: Internationale Konsultation zum Thema illegitime Auslandsschulden
Auslandsschulden haben zur Verarmung von Millionen Menschen gefuehrt

Buenos Aires (Argentinien)/Genf, 19. September 2005 (LWI) - Mit dem Thema
illegitime Auslandsschulden setzt sich eine internationale Konsultation
auseinander, die auf Einladung der lateinamerikanischen Mitgliedskirchen
des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Lateinamerikanischen Kirchenrates (CLAI) vom 21. bis 23. September in Buenos Aires (Argentinien) stattfindet. Ziel der Tagung ist es, die oekumenischen Partner ueber das lateinamerikanische Verstaendnis der Illegitimitaet von Auslandsschulden zu informieren.
Die Konsultation, zu der 35 TeilnehmerInnen aus lateinamerikanischen
LWB-Mitgliedskirchen sowie aus Deutschland, Kenia, Norwegen, Schweden und
den USA erwartet werden, soll gemeinsame Zielsetzungen und strategische
Programme im Blick auf illegitime Auslandsschulden erarbeiten, um die
Loeschung der Auslandsschulden zu erreichen. Die Tagung wird vom dem in
Argentinien angesiedelten Programm der LWB-Mitgliedskirchen in Lateinamerika und der Karibik zum Thema illegitime Auslandsschulden in Zusammenarbeit
mit dem Gebietsreferat fuer Lateinamerika und die Karibik der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) organisiert. Arbeitstitel der
Konsultation ist "Illegitime Auslandsschulden - von der prophetischen
Anklage zur politischen Aktion".

Als Hauptredner der Konsultation werden unter anderem erwartet der
Argentinier Adolfo Pérez Esquivel, der 1980 fuer seinen gewaltfreien
Einsatz fuer die Menschenrechte in Argentinien und anderen Laendern
Lateinamerikas den Friedensnobelpreis erhielt, der argentinische Wirtschaftswissenschaftler und Schuldenexperte Claudio Lozano, der Mitglied des
argentinischen Parlaments ist, sowie der ehemalige Wirtschafts- und
Finanzminister Ecuadors, Dr. Rafael Correa.

Im Mittelpunkt der Tagung stehe die Illegalitaet, Unrechtmaessigkeit und
Ungerechtigkeit der immensen Auslandsverschuldung der Laender Lateinamerikas, die in den letzten 30 Jahren zu einer Verarmung von Millionen Menschen
gefuehrt habe, erklaerte Pfr. Juan Pedro Schaad von der Evangelischen
Kirche am La Plata (IERP) in Argentinien, der gemeinsam mit Pfr. Ángel
F. Furlan von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (IELU) in
Argentinien fuer das Programm der lateinamerikanischen Kirchen zu
illegitimen Auslandsschulden zustaendig ist.

Es sei notwendig klarzustellen, dass die meisten Laender ihre Auslandsschulden laengst bezahlt haetten, so Schaad. Allein Argentinien habe seit 1985
den 2,4-fachen Betrag seiner urspruenglichen Schulden gezahlt. Anhand
stichhaltiger Beweise muesse die Unrechtmaessigkeit der Auslandsschulden
nachgewiesen werden, betonte der ehemalige Praesident der IERP.

Anliegen der Konsultation sei, die verschiedenen Ansaetze, die es in
Kirchen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zum Schuldenmanagement
gebe, zu diskutieren und zu reflektieren, erklaerte der AME-Lateinamerikareferent Pfr. Martin Junge. "Darueber hinaus wollen wir konkrete Schritte
und Modelle entwickeln, um das Thema der illegitimen Auslandsschulden auf
regionaler, nationaler und internationaler Ebene voranzutreiben und
politisch umzusetzen." Noetig sei eine breit angelegte internationale
Kampagne, die von den Kirchen und Partnerorganisationen unterstuetzt
werde, so Junge.

Ein Schuldenerlass beziehungsweise ein wie auch immer geartetes Schuldenmanagement, das die Aspekte der Illegitimitaet und Illegalitaet der Auslandsschulden ausser Acht lasse, sei aus Sicht der lateinamerikanischen Kirchen
nicht tragfaehig, betonte der AME-Lateinamerikareferent.

Besonders erfreulich ist laut Junge die Teilnahme von Bishop Zachariah
Wachira Kahuthu von der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Der
kenianische Bischof sei eingeladen worden, um die Diskussionsprozesse der
lateinamerikanischen Kirchen zum Thema illegitime Auslandsschulden mit
denen der afrikanischen LWB-Mitgliedskirchen zu verknuepfen. (477
Woerter)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ
seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
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* * *

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