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Erster afro-amerikanischer lutherischer Bischof Herzfeld


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 02 Nov 2005 09:17:23 -0600

Erster afro-amerikanischer lutherischer Bischof Herzfeld geehrt
LWB-Praesident Hanson: Weit verbreitetes Stigma einer "weissen Kirche"
ueberwinden

São Leopoldo (Brasilien)/Genf, 2. November 2005 (LWI) - Die TeilnehmerInnen der Vierten Konferenz Internationaler Schwarzer LutheranerInnen (CIBL)
haben dem Praesidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Mark S.
Hanson, eine Plakette zum Gedaechtnis an das ehemalige CIBL-Mitglied Pfr.
Will L. Herzfeld ueberreicht. Herzfeld, von 1984 bis 1987 Leitender
Bischof der Association of Evangelical Lutheran Churches (Vereinigung
Evangelisch-Lutherischer Kirchen), einer Vorgaenger-Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), war der erste Afro-Amerikaner, der
leitender Bischof einer lutherischen Kirche war. Gastgeberin der Konferenz
vom 11. bis 17. Oktober in São Leopoldo (Brasilien) war die Evangelische
Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB).

Waehrend seiner Amtszeit als Pfarrer einer lutherischen Gemeinde in
Tuscaloosa (Alaska/USA) spielte Herzfeld in den 1960er Jahren eine
fuehrende Rolle in der US-amerikanischen Buergerrechtsbewegung. Er
verstarb 2002.

Waehrend der CIBL-Konferenz in São Leopoldo nahmen Bischof Hanson und
brasilianische TheologInnen an einem Podiumsgespraech zum Thema Oekumene
teil. Hanson erlaeuterte, wie er auf die Besorgnis im Blick auf die
lutherische Beteiligung an vielen verschiedenen auf "volle Kirchengemeinschaft" ausgerichteten Beziehungen reagieren wuerde. "Ich sage immer, dass
dies so ist, weil unsere Bekenntnisse uns zu Bemuehungen um tiefere
Einheit in der Kirche aufrufen, aber mehr Flexibilitaet erlauben, wo es
Uebereinstimmung im Evangelium gibt" im Verhaeltnis zu anderen Kirchen, so
Hanson.

"Wir haben einen biblischen Auftrag fuer die Oekumene. Mit dem Anwachsen
evangelikaler Kirchen stellt sich die Frage der Einheit von innen heraus",
erklaerte IECLB-Praesident Pfr. Dr. Walter Altmann. Pfr. Luis Vergilio
Batista da Roja, Konferenzbischof der Methodistischen Kirche, betonte, die
Oekumene sei zur Zeit dazu herausgefordert, von einer institutionell
kirchlichen zu einer politischen Agenda zu wechseln. Sklaverei als
Verbrechen gegen die Menschheit anzuerkennen, sei fuer den Aufbau neuer
sozialer Beziehungen entscheidend und sei "eine grundlegende Frage fuer
die Kirche und die protestantische Bewegung". Dr. Rudolf von Sinner,
Professor fuer systematische Theologie an der theologischen Hochschule der
IECLB, sagte, die Polaritaet in der Oekumene werde hauptsaechlich von der
kontextuellen Wirklichkeit bestimmt. Die Oekumene sei in einem bestimmten
Sinn mit der Welt verbunden. "Was immer wir auch praktisch unternehmen,
hat somit starke Auswirkungen auf die Diakonie", so von Sinner.

Im Rahmen einer Pressekonferenz wies Hanson auf die Tatsache hin, dass 97
Prozent der LutheranerInnen in den USA weiss seien und dass es notwendig
sei, sich darum zu bemuehen, das weit verbreitete Stigma einer "weissen
Kirche" zu ueberwinden.

Die 1986 gegruendete CIBL umfasst schwarze lutherische TheologInnen,
Ordinierte und Laien aus Afrika, Lateinamerika und der Karibik sowie aus
Nordamerika. (412 Woerter)

(Ein Beitrag von ELCA News Service und der IECLB-Journalistin Caroline
Struessmann.)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140
Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern
weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
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Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
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Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
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* * *

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