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Afrikanische KirchenleiterInnenkonferenz feiert 50-jaehriges


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 07 Nov 2005 15:21:46 -0600

Afrikanische KirchenleiterInnenkonferenz feiert 50-jaehriges Bestehen in
Windhoek
Namibischer Bischof Kameeta: Ein Traum ist Wirklichkeit geworden

Windhoek (Namibia)/Genf, 7. November 2005 (LWI) - Mit einem feierlichen
Gottesdienst wird am Mittwoch, 9. November, die Afrikanische
KirchenleiterInnenkonferenz in der namibischen Hauptstadt Windhoek
eroeffnet. Die Konferenz, zu der vom 9. bis 14. November ueber 80
VertreterInnen lutherischer Kirchen Afrikas sowie von Partnerkirchen und
-organisationen weltweit erwartet werden, steht unter dem Thema "Aus
Isolation zur Gemeinschaft: Zur Heilung Afrikas". Im Rahmen der
Konferenz finden am Sonntag, 13. November, die Feierlichkeiten
anlaesslich des 50. Jubilaeums der Gesamtafrikanischen lutherischen
Konferenz (All Africa Lutheran Conference - AALC) statt. 1955 waren die
afrikanischen lutherischen Kirchen in Marangu (Tansania) erstmals zu
einer gemeinsamen Konferenz zusammengekommen.

Die Feierlichkeiten aus Anlass des 50. Jubilaeums der AALC stellten die
Erfuellung eines Traums dar, betonte Bischof Dr. Zephania Kameeta von
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN). Der
Hauptgrund fuer die Einberufung der Konferenz in Marangu vor 50 Jahren
habe darin bestanden, die lutherischen Kirchen Afrikas aus der Isolation
zu fuehren. Dieser Traum sei nun Wirklichkeit geworden, insbesondere
fuer die namibischen Kirchen. Namibia habe als letzte Kolonie des
suedlichen Afrika am laengsten unter Isolation gelitten, so Bischof
Kameeta, der zugleich Vorsitzender des Nationalkomitees des Lutherischen
Weltbundes (LWB) in Namibia und seit Juli 2003 auch LWB-Vizepraesident
fuer die Region Afrika ist.

Die Afrikanische KirchenleiterInnenkonferenz findet auf Einladung der
drei lutherischen Kirchen in Namibia und des LWB in Windhoek statt. Zu
den drei LWB-Mitgliedskirchen in Namibia gehoeren die ELKRN mit rund
300.000 Mitgliedern, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia
(ELKIN) mit ueber 640.000 Mitgliedern sowie die deutschsprachige
Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) mit rund 6.500
Mitgliedern. Rund die Haelfte der Bevoelkerung Namibias gehoert zu einer
der lutherischen Kirchen.

Er hoffe, so Kameeta, dass die Konferenz richtungsweisend sei, "wie wir
als afrikanische Kirchen die nachhaltige Entwicklung in unserer Mission
der Verkuendigung des Evangeliums beruecksichtigen koennen". Noetig sei
eine engere Zusammenarbeit und eine Buendelung der Ressourcen und
Kraefte. "Ich habe auch die Hoffnung, dass wir als lutherische Kirchen
nach Wegen suchen, wie wir die schwierige Situation in Afrika mutig und
unzweideutig zur Sprache bringen koennen. Wir als Kirchen haben uns
zurueckgelehnt und die Angelegenheiten PolitikerInnen ueberlassen, aber
sie, die Fluechtlinge, die Opfer von Kriegen, Gewalt und HIV/AIDS sind
alle Kinder unserer Kirche." Die Kirchen Afrikas sollten sich laut und
deutlich zu Wort melden, um die nicht endende Spirale von Krieg und
Auseinandersetzungen zu beenden, damit die Hoffnung fuer Afrika wieder
zum Leben erweckt werden koenne, betonte Kameeta.

Im Vorfeld des Treffens erklaerte der Generalsekretaer des LWB, Pfr.
Dr. Ishmael Noko, dass diese Konferenz den lutherischen Kirchen in
Afrika Gelegenheit gebe zu pruefen, welche Fortschritte sie im Laufe
mehrerer Jahrzehnte im Blick auf das inner-lutherische
Selbstverstaendnis und die oekumenischen Prioritaeten gemacht haetten.
Insbesondere in den Bereichen Diakonie und Mission haetten sich die
lutherischen Kirchen Afrikas profiliert, so Noko, der am Mittwoch, 10.
November, das Hauptreferat zum Thema der Konferenz halten wird.

Fuer den Afrikareferenten der LWB-Abteilung fuer Mission und
Entwicklung (AME), Pfr. Dr. Musa P. Filibus, stellt die Tagung in
Namibia fuer die lutherischen Kirchen Afrikas die einzigartige
Gelegenheit dar, darueber nachzudenken, wie sie ueber die Isolation
durch kulturelle, geographische und politische Grenzen hinauswachsen
koennen, um eine Gemeinschaft zu werden.

"Wenn, wie man sagt, das *Gravitationszentrum', das heisst das Wachsen
der Kirchen, sich nach Sueden verlagert, dann muessen die Kirchen im
Sueden sich der Herausforderung stellen, auch in der weltweiten ecclesia
eine fuehrende Rolle zu uebernehmen. Eine solche Fuehrung muss fuer
oertliche Kontexte relevant und auf sie anwendbar sein", betonte der
LWB-Afrikareferent. Wachstum muesse alle Aspekte dessen einschliessen,
was es bedeute, Kirche zu sein. Dies erfordere, dass weiterhin am
Verstaendnis des Priestertums aller Glaeubigen, in dem alle Mitwirkende
an der Mission Christi sind, festgehalten werde.

Im Mittelpunkt der Konferenz steht neben den Themen HIV/AIDS, Gewalt
und Armut vor allem die Frage, wie die afrikanischen Kirchen die
Nachhaltigkeit ihrer Finanzhaushalte sowie die Gewaehrleistung
annehmbarer Arbeitsbedingungen und Loehne sicherstellen koennen.
VertreterInnen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands, der
Gewerkschaft kirchlicher Beschaeftigter in Finnland sowie der Finnischen
Evangelisch-Lutherischen Mission (FELM) werden waehrend der Konferenz
ueber ihre Erfahrungen berichten und die TeilnehmerInnen bei der
Ausarbeitung eines Aktionsplanes unterstuetzen.

Die Region Afrika umfasst 36 lutherische Kirchen, von denen 30
Mitglieder des LWB sind. Die afrikanischen LWB-Mitgliedskirchen haben
insgesamt 14,08 Millionen Mitglieder in 22 Laendern. In juengerer Zeit
sind drei subregionale Strukturen entstanden, die Lutherische
Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika (Lutheran Communion in Central
and Eastern Africa, LUCCEA), die Lutherische Gemeinschaft in Westafrika
(Lutheran Communion in Western Africa, LUCWA) sowie die Lutherische
Gemeinschaft im suedlichen Afrika (Lutheran Communion in Southern
Africa, LUCSA). Diese subregionalen Strukturen bieten den Kirchen Foren,
die gegenseitigen Beziehungen zu vertiefen sowie auf gegenseitiges
Verstaendnis, Vertrauen und wechselseitige Vernetzung hinzuarbeiten.
(774 Woerter)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in
78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

* * *

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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