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LWB-Praesident Hanson wuerdigt Papst Benedikt XVI. fuer


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 07 Nov 2005 15:27:07 -0600

LWB-Praesident Hanson wuerdigt Papst Benedikt XVI. fuer persoenlichen
Beitrag zur Gemeinsamen Erklaerung
Rechtfertigungslehre gehoert der ganzen Kirche

Vatikan/Genf, 7. November 2005 (LWI) - Der Praesident des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Bischof Mark S. Hanson, wuerdigte Papst Benedikt XVI.
fuer seine persoenliche Mitwirkung an der
lutherisch/roemisch-katholischen "Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre".

"Wir sind uns dessen bewusst, wie Sie selbst mit Unterstuetzung Papst
Johannes Pauls II. aktiv dazu beigetragen haben, dass dieser
oekumenische Meilenstein erreicht wurde", betonte Hanson in einem
Grusswort waehrend einer Audienz bei Seiner Heiligkeit Papst Benedikt
XVI. am Montag, 8. November. Hanson, Leitender Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), leitete eine
LWB-Delegation bei der ersten Privataudienz des Weltbundes bei Papst
Benedikt XVI.

Zu der LWB-Delegation gehoerten neben Hanson der Generalsekretaer des
LWB, Pfr. Dr. Ishmael Noko; Prof. Dr. Joachim Track (Deutschland),
Mitglied des LWB-Exekutivkomitees und Vorsitzender des Ausschusses fuer
Oekumenische Angelegenheiten; Karin Achtelstetter, stellvertretende
LWB-Generalsekretaerin; Pfr. Sven Oppegaard, Assistierender
Generalsekretaer des LWB fuer Oekumenische Angelegenheiten; Prof. Dr.
Theodor Dieter, Institut fuer Oekumenische Forschung, Strassburg
(Frankreich); und Frank Imhoff, ELKA-Kommunikationsabteilung.

Die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre (GE) wurde am 31.
Oktober 1999 in Augsburg (Deutschland) von VertreterInnen des LWB und
der roemisch-katholischen Kirche unterzeichnet und gilt als ein
bedeutender Meilenstein fuer die roemisch-katholisch/lutherischen
bilateralen Beziehungen.

Hanson verwies auf verschiedene sich aus der GE ergebende Prozesse,
insbesondere die Vorbereitungen der Methodistischen Weltrates, die GE im
Juli 2006 offiziell zu bekraeftigen. "Diese Entwicklung erfuellt uns mit
grosser Freude und zeigt allen, dass die biblische Lehre von der
Rechtfertigung nicht so verstanden wird, als gehoere sie allein den
Katholiken und Katholikinnen sowie den Lutheranern und Lutheranerinnen,
sondern dass sie der ganzen Kirche gehoert", so der LWB-Praesident.

"Es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass Katholiken und
Katholikinnen sowie Lutheraner und Lutheranerinnen zusammen mit anderen
auch Fragen der Ethik und der sozialen Gerechtigkeit im Licht der Lehre
von der Rechtfertigung betrachten", fuegte Hanson hinzu. Er unterstrich
besonders, dass die Botschaft der Rechtfertigung "der Kirche wichtige
Perspektiven gibt fuer ihr Engagement fuer die Armen und fuer Menschen,
die unter politischer Unterdrueckung und Missbrauch leiden." In diesem
Zusammenhang hob er die Verpflichtung des LWB "zur oekumenischen
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte" hervor.

Im Rueckblick auf die jetzige vierte Phase des internationalen
lutherisch/roemisch-katholischen Dialogs machte Hanson aufmerksam auf
die Arbeit am Schlussbericht zum Thema "Die Apostolizitaet der Kirche",
der den zehnjaehrigen Dialog der lutherisch/roemisch-katholischen
Kommission fuer die Einheit abschliesst. "Wenngleich dieser Bericht
zweifellos die Unterschiede zwischen unseren Traditionen in diesem
Themenbereich aufzeigen wird, so wird er sicherlich auch den Reichtum
des gemeinsamen apostolischen Glaubens darlegen, den wir gemeinsam
schaetzen", betonte Hanson.

Im Blick auf 2005 als das besondere, in der roemisch-katholischen
Kirche der Eucharistie gewidmete Jahr erklaerte Hanson: "Wenngleich wir
im Laufe der Geschichte unterschiedliche sprachliche Formulierungen
benutzt haben, um das Geheimnis der Gegenwart Christi in Brot und Wein
zum Ausdruck zu bringen, glauben Lutheraner und Lutheranerinnen zusammen
mit Katholiken und Katholikinnen, dass Christus selbst in der heiligen
Eucharistie in dem geweihten Brot und Wein *wahrhaft und wesentlich'
gegenwaertig ist und dass der/die getaufte Glaeubige die Gabe des Heils
empfaengt."

Waehrend der Privataudienz verwies LWB-Generalsekretaer Noko auf die GE
als einen "lebendigen Brief" und erinnerte daran, dass die Gemeinsame
Offizielle Feststellung zur Gemeinsamen Erklaerung beide Kirchen
herausfordere, die Rechtfertigungslehre den Menschen von heute
verstaendlich zu machen.

Er bat Papst Benedikt XVI. nachdruecklich, sein pastorales Amt zu
nutzen, um Fragen der Menschenrechte in einer Welt anzusprechen, die
unter so vielen Menschenrechtsverletzungen leide.

Papst Benedikt XVI. beschrieb die GE als eine wichtige Errungenschaft
und unterstrich die Notwendigkeit, die verbleibenden Unterschiede im
Blick auf die zentrale Frage der Rechtfertigung zu akzeptieren und eine
gemeinsame Sprache zu finden, um diese Fragen gemeinsam zu eroertern.
(600 Woerter)

Das Grusswort von LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson an Papst
Benedikt XVI. finden Sie im Format PDF auf der LWB-Webseite unter:
http://www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWB-Grusswort_Papst_Benedikt_XVI_2
005.pdf.

Das Grusswort von Papst Benedikt XVI. an die LWB-Delegation finden Sie
in englischer Sprache unter:
http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2005/november/documen
ts/hf_ben_xvi_spe_20051107_lutheran-federation_en.html

Fuer Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an Karin Achtelstetter,
stellvertretende LWB-Generalsekretaerin und Direktorin des LWB-Bueros
fuer Kommunikationsdienste unter: +41/79-373 8210.

* * *

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