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LWB muss Frauenfragen und Frauen in Leitungsfunktionen Raum


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 21 Dec 2005 14:31:55 -0600

LWB muss Frauenfragen und Frauen in Leitungsfunktionen Raum geben
Treffen der LWB/FKG-Regionalkoordinatorinnen im indischen Chennai

Chennai (Indien)/Genf, 20. Dezember 2005 (LWI) - Wirtschaftliche Globalisierung, HIV/AIDS, Gewalt gegen Frauen, und Frauenordination waren Schwerpunkte eines Treffens der Regionalkoordinatorinnen des Referats fuer Frauen in
Kirche und Gesellschaft (FKG) des Lutherischen Weltbundes (LWB) vom 23.
bis 27. November in Chennai (Indien).

Zwoelf Regionalkoordinatorinnen aus Botswana, Chile, Indien, Island,
Kanada, Korea, Madagaskar, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Sierra Leone
und der Slowakischen Republik diskutierten gemeinsam mit der FKG-Referentin Priscilla Singh ihre Arbeit hinsichtlich der Staerkung der Rolle der
Frauen in Kirche und Gesellschaft.

"Der LWB muss Frauenfragen und Frauen in Leitungsfunktionen Raum geben,
nicht aus liberalen oder demokratischen Gruenden, sondern aus theologischen Gruenden. Eine Kirche ohne die Unterstuetzung und Mitwirkung der Frauen
waere eine reduzierte Kirche", betonte der Direktor der LWB-Abteilung fuer
Mission und Entwicklung (AME), Pfr. Dr. Kjell Nordstokke. Er brachte seine
Wertschaetzung fuer die Arbeit der Regionalkoordinatorinnen zum Ausdruck
und bestaetigte nochmals die Verpflichtung des LWB, die Ordination von
Frauen zu unterstuetzen.

Frauenordination sei nicht in allen LWB-Mitgliedskirchen gaengige Praxis,
und wo sie es sei, wuerden Pfarrerinnen nicht immer als Gemeindeleiterinnen akzeptiert, bemerkte Ruth Vince von der kirchlichen Frauenorganisation
"Evangelical Lutheran Women Inc." in Kanada. Fuer Pfarrerin Magdalena
Sevcikova-Forgacova von der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik liegt das Problem "nicht in der Frage, wer
ordiniert wird. Die Ordination von Frauen bedeutet, dass wir an die
Gleichheit von Maennern und Frauen glauben. Es ist eine Manifestation der
Gleichheit der Schoepfung."

Das Konzept von Mission als Begleitung steht in direktem Bezug zu den
FKG-Koordinatorinnen, die in ihrer Arbeit andere Frauen ausbilden und
unterstuetzen. "Wir sehen jeden Tag, wie Frauen physisch und psychologisch
leiden, und wir versuchen, ihnen zu helfen, beispielsweise durch Beratung
und Ausbildung. Ich erkenne jeden Tag in meiner Arbeit, dass Mission und
Diakonie zusammengehoeren", erklaerte Pfarrerin Ken Phin Pang, Regionalkoordinatorin fuer die Lutherische Gemeinschaft Suedostasien.

Waehrend eines Treffens mit Mitgliedern des Lehrpersonals am Gurukul
Lutheran Theological College and Research Institute in Chennai diskutierten die KirchenvertreterInnen das Thema Mission und Diakonie und bezogen sich
dabei auf das LWB-Missionsdokument "Mission im Kontext: Verwandlung,
Versoehnung, Bevollmaechtigung - Ein Beitrag des LWB zu Verstaendnis und
Praxis der Mission", das im Dezember 2004 in englischer Sprache veroeffentlicht wurde. Das oekumenische College Gurukul bietet einen theologischen
Masterstudiengang in Frauenstudien an.

Die Arbeit der FKG-Koordinatorinnen der vergangenen drei Jahre konzentrierte sich hauptsaechlich auf Programme fuer Leitungstraining, Aufbau von
Kapazitaeten, Foerderung der Gender-Thematik, wirtschaftliche Staerkung
von Frauen und Frauenordination. Hélène Ralivao von der Madagassischen
Lutherischen Kirche, Koordinatorin fuer die Lutherische Gemeinschaft in
Zentral- und Ostafrika (Lutheran Communion in Central and Eastern Africa,
LUCCEA) berichtete von einem Regionalworkshop, bei dem die TeilnehmerInnen
eine Liturgie zum Thema Vergewaltigung verfassten, die an einem ausgewaehlten Sonntag in allen LUCCEA-Kirchen benutzt werden soll.

Im Blick auf zukuenftige Projekte berichtete die Kanadierin Ruth Vince,
dass in Kooperation mit der Organisation "Frauen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika" eine Konsultation zum Thema kommerzielle sexuelle
Ausbeutung geplant sei. Diese Konsultation steht in direktem Bezug zum
Thema der Zehnten LWB-Vollversammlung, die im Juli 2003 unter dem Thema
"Zur Heilung der Welt" in Winnipeg (Kanada) stattfand.

Das FKG-Netzwerk ist ein Modell des Leitungsaufbaus in der lutherischen
Gemeinschaft. Die Koordinatorinnen werden auf regionalen Frauenkonferenzen
nominiert und fuer eine Maximaldauer von drei Jahren ernannt. Sie arbeiten
auf freiwilliger Basis mindestens sechs Wochen im Jahr und planen ihre
Aktivitaeten basierend auf dem Verstaendnis und der Darlegung des
jeweiligen Kirchenkontextes in ihrer Region. (567 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Julia Heyde.)

* * *

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