wfn.org | LWB-Neujahrsbotschaft: Appell zum Teilen materieller

["Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>]

LWB-Neujahrsbotschaft: Appell zum Teilen materieller Ressourcen und
spiritueller Erkenntnis 
Falsche Vorstellung von "groesser" und "mehr" gefaehrdet Stabilitaet
der Gemeinwesen

Genf, 21. Dezember 2005 (LWI) - In seiner Neujahrsbotschaft hat der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael
Noko, dazu aufgerufen, aufs Neue darueber nachzudenken, wie die von Gott
in ausreichendem Masse geschenkten Gaben - materielle Ressourcen und
spirituelle Erkenntnis - miteinander zu teilen seien. "Die falsche
Vorstellung, dass *groesser' und *mehr' Zeichen von Entwicklung sind,
hat uns an den oekologischen Abgrund des Klimawandels und ebenso auch an
die tiefe Kluft einer beispiellosen Ungleichheit zwischen Reich und Arm
gefuehrt." Die Wohlfahrt und Stabilitaet der Gemeinwesen seien hierdurch
gleichermassen gefaehrdet, so Noko in seiner an alle Mitgliedskirchen,
Nationalen Komitees, Partner- und Geberorganisationen des LWB
gerichteten Neujahrsbotschaft.

Mit Blick auf die Verhandlungen der Mitglieder der
Welthandelsorganisation (WTO) waehrend der WTO-Ministerkonferenz vom 13.
bis 18. Dezember in Hongkong (China) betonte Noko, "die Konflikte bei
dieser Konferenz spiegelten die Konflikte der Welt selbst wieder, wenn
es darum geht, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen dem
wirtschaftlichen Wert reinen, ungezuegelten Wettbewerbs und der
sozialethischen Notwendigkeit der Solidaritaet".

Der LWB-Generalsekretaer rief dazu auf, "auf unserem weiteren Weg in
das Jahr 2006 hinein wollen wir Christus, zu dem dieser Weg hinfuehrt,
dienen, indem wir einander und insbesondere den Armen und den
Schwaechsten dienen. Ich lade uns alle, die wir Schwestern und Brueder
in Christus sind, ein, waehrend der kommenden Epiphaniaszeit ueber den
Geist des Schenkens nachzudenken und darueber, was es bedeutet, eine
Gemeinschaft von Kirchen zu sein." (245 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollstaendigen Wortlaut der
Neujahrsbotschaft von LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:

An die
Mitgliedskirchen,
Nationalen Komitees sowie
Partner- und Geberorganisationen des LWB

Neujahrsbotschaft des LWB-Generalsekretaers

"Er heisst Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fuerst." Er ist
es, den die drei Weisen suchten, auf ihrem Weg hin zu jenem hellen
Stern. Sie reisten mit ihren Gaben im Gepaeck - Gold, Weihrauch und
Myrrhe fuer dieses winzige Baby, unseren Erloeser. Der Uebergang ins
Neue Jahr und die Epiphaniaszeit fuehrt uns, die wir alle unsere je
eigenen Gaben mitbringen, auf einen vergleichbaren Weg. Wir erinnern uns
an Erfolg und Versagen, Freud und Leid und suchen nach neuen Wegen, Gott
als treue ZeugInnen des Evangeliums zu dienen, die Christi Mission auf
Erden weitertragen.

Ein Ort, an dem wir auf unserem Weg juengst Station gemacht haben, ist
die Inselstadt Hongkong (China), wo RegierungsvertreterInnen aus aller
Welt zusammentrafen, um Probleme des internationalen Handels zu
eroertern und zu loesen. Die Konflikte bei dieser Konferenz spiegelten
die Konflikte der Welt selbst wieder, wenn es darum geht, ein
Gleichgewicht herzustellen zwischen dem wirtschaftlichen Wert reinen,
ungezuegelten Wettbewerbs und der sozialethischen Notwendigkeit der
Solidaritaet.

Die falsche Vorstellung, dass "groesser" und "mehr" Zeichen von
Entwicklung sind, hat uns an den oekologischen Abgrund des Klimawandels
und ebenso auch an die tiefe Kluft einer beispiellosen Ungleichheit
zwischen Reich und Arm gefuehrt. Die Wohlfahrt und Stabilitaet unserer
Gemeinwesen sind hierdurch gleichermassen gefaehrdet. Gott hat uns mit
genug materiellen Ressourcen und spiritueller Erkenntnis fuer alle
beschenkt. Aufs Neue sind wir nun aufgerufen, darueber nachzudenken, wie
wir diese Gaben miteinander teilen.

Auf unserem weiteren Weg in das Jahr 2006 hinein wollen wir Christus,
zu dem dieser Weg hinfuehrt, dienen, indem wir einander und insbesondere
den Armen und den Schwaechsten dienen. Ich lade uns alle, die wir
Schwestern und Brueder in Christus sind, ein, waehrend der kommenden
Epiphaniaszeit ueber den Geist des Schenkens nachzudenken und darueber,
was es bedeutet, eine Gemeinschaft von Kirchen zu sein. Moege unser
Leben und unser Dienst unserem Streben, dem Vorbild Christi zu folgen,
ueberzeugend Ausdruck geben.

In Christus verbunden,

Ihr

Pfr. Dr. Ishmael Noko
Generalsekretaer

Genf
21. Dezember 2005

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