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FEATURE: Lutherische Freikirche Norwegens oeffnet sich fuer


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 10 Feb 2006 11:20:08 -0600

FEATURE: Lutherische Freikirche Norwegens oeffnet sich fuer Frauenordination Krankenhausseelsorgerin Katrine Bråtane tritt ihren "Traumjob" an

Oslo (Norwegen)/Genf, 10. Februar 2006 (LWI) - Vor 15 Jahren wurde Katrine Bråtane selbst im Sunnaas-Krankenhaus fuer Rehabilitation in Nesodden nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo behandelt. Am 16. Januar 2006 ist sie wieder dahin zurueckgekehrt, diesmal allerdings als die erste Krankenhausseelsorgerin der Evangelisch-Lutherischen Freikirche Norwegens.

"Ich habe lange Zeit von einem Job wie diesem getraeumt und ich bin sehr dankbar, diese Moeglichkeit bekommen zu haben. Bei dieser Arbeit trifft man Menschen in einer sehr schwierigen Phase ihres Lebens, und man kann ihnen zeigen, dass es Hoffnung gibt", erklaerte die 26-Jaehrige in der zur Freikirche gehoerigen Zeitung "Budbæreren".

Ihre Ordination fand am 22. Januar in Oslo statt. Zuvor war die Ordination von Frauen in der Evangelisch-Lutherischen Freikirche Norwegens nicht moeglich. Erst im Juli 2005 hatte die Kirche ihre Verfassung geaendert, um Frauen zum ordinierten Amt zuzulassen und als Pfarrerinnen oder Aelteste zu berufen. Vier bis fuenf weitere Frauen sollen in der ersten Haelfte dieses Jahres ordiniert werden.

Seit September 2005 hat die Evangelisch-Lutherische Freikirche Norwegens, der rund 22.000 LutheranerInnen angehoeren, die volle Mitgliedschaft im Lutherischen Weltbund (LWB). Seit 1997 war sie assoziierte Mitgliedskirche des LWB.

Das diakonische Amt staerken

"Ich war ueberrascht, als mir der Synodalvorstand dieses Angebot machte, aber es ist grossartig, dass die Freikirche dem diakonischen Amt jetzt mehr Bedeutung einraeumt", kommentierte Bråtane ihre Berufung, die Seelsorge in dem Krankenhaus zu uebernehmen, wo sie bereits waehrend ihres Studiums ein Praktikum absolvierte.

Die Synode entschied einstimmig, Bråtane, die Mitglied der Kraftverket-Gemeinde ist, auf diese Teilzeitstelle zu berufen. "Wir wollten schon seit langer Zeit unser diakonisches Amt staerken", betonte Synodalpraesident Pfr. Arnfinn Løyning. "Bråtane ist ein wunderbares Geschenk fuer unsere Kirche. Es war toll, ihr das Angebot zu machen, als Krankenhausseelsorgerin zu arbeiten - da passte alles zusammen. Wir sind ueberzeugt, dass sie auf dieser Stelle goldrichtig ist", erklaerte Løyning, der auch den Ordinationsgottesdienst leitete.

Persoenliches Schicksal als Vorteil in seelsorgerlicher Begleitung

Im Alter von elf Jahren wurde Bråtane beim Reiten von einem Lastwagen angefahren und blieb danach von der Schulter abwaerts gelaehmt. Im Jahr 2002 gewann sie einen historischen Sieg im Prozess gegen ihre Versicherungsgesellschaft, so dass sie nun ihren taeglichen Unterstuetzungsbedarf finanzieren kann.

Die junge Frau ist ueberzeugt, dass ihre Situation - auf den Rollstuhl angewiesen zu sein und bei vielen taeglichen Verrichtungen Hilfe zu benoetigen - an ihrem neuen Arbeitsplatz ein Vorteil sein koennte. "Ich habe zahlreiche Hindernisse zu ueberwinden, und deshalb glaube ich, einen Vorteil zu haben. Die Menschen koennen sehen, dass ich nicht problemlos durchs Leben gegangen bin. Als Pfarrerin muss ich jedoch auf jeden Menschen individuell eingehen und sehen, wie ich ihm oder ihr helfen kann", fuegt sie hinzu.

Zu ihren Aufgaben als Krankenhausseelsorgerin gehoert unter anderem, PatientInnen zu beraten und fuer die, die ueber ihre Situation sprechen moechten, dazusein.

Das Sunnaas-Krankenhaus wurde 1954 als Universitaetskrankenhaus fuer Rehabilitation eingerichtet. Es verfuegt ueber 128 Betten und ist spezialisiert auf umfassende und multidisziplinaere Rehabilitationsprogramme fuer PatientInnen, die komplizierte Verletzungen durch Unfaellen oder Herzinfarkte erlitten haben. (499 Woerter)

(Ein Beitrag von Ingunn O. Mercer, Informationsbuero der Evangelisch-Lutherischen Freikirche Norwegens.)

Dieser Beitrag gehoert zu einer Feature-Serie der Lutherischen Welt-Information (LWI) zum Thema der Zehnten LWB-Vollversammlung 2003 "Zur Heilung der Welt". Die Serie beleuchtet die Relevanz des Vollversammlungsthemas in den verschiedenen regionalen und lokalen Kontexten der weltweiten lutherischen Gemeinschaft und stellt Projekte der Versoehnung und Heilung vor angesichts weltweiter Bedrohung. Auch nach Abschluss der Zehnten Vollversammlung, die vom 21. bis 31. Juli 2003 in Winnipeg (Manitoba/Kanada) stattfand, bildet das Vollversammlungsthema einen der Schwerpunkte der Arbeit des LWB.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

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